Neue Qualitäten?
Gv-Pflanzen der nächsten Generation
Bisher brachten gentechnisch
veränderte Pflanzen allenfalls Vorteile für Züchter
und Landwirte. Nun wird die "zweite Generation"
angekündigt, bei der es vor allem um Lebensmittel
mit mehr Qualität und höherem Gesundheitswert geht.
An was arbeitet die Forschung, wie weit ist sie und
welches Projekt hat das Zeug, in absehbarer Zeit
tatsächlich auf den Markt zu kommen?
Anreicherung von
gesundheitsfördernden Stoffen in Nahrungspflanzen
Pflanzen enthalten viele lebensnotwendige oder
gesundheitsfördernde Stoffe. Oft sind sie in Obst- oder
Gemüsesorten allerdings nur oft in
geringen Mengen vorhanden. Mit gentechnischen Verfahren
könnte man wichtige Wirkstoffe in Nahrungspflanzen anzureichern.
Doch ganz so einfach, wie es sich anhört ist ,
ist es nicht.
Fette und Kohlenhydrate sind die Energielieferanten für den menschlichen
Organismus. Sie dienen aber auch als Rohstoffe im
Non-Food-Bereich, so z.B. in der Papierindustrie.
Allerdings: Die heute angebauten Pflanzen enthalten Fette
und Kohlenhydrate nicht immer in der gewünschten Zusammensetzung. Was kann die Gentechnik hier tun?
Von allergenfreien Lebensmitteln,
glutenfreiem Weizen und niktotinfreien Zigaretten
Es gibt einzelne Stoffe in Pflanzen,
die sind nicht erwünscht - zumindest nicht von allen Menschen.
Allergiker müssen Lebensmittel meiden, die "ihr" Allergen
enthalten. Andere können ein bestimmtes Weizenprotein nicht
vertragen. Und viele hätten lieber Kaffee ohne Koffein. Mit
gentechnisch Verfahren könnten solche Probleme gelöst
werden: In Pflanzen wird die Bildung des unerwünschten
Stoffes "abgeschaltet". Doch der Teufel steckt im Detail.
Bisher gibt es nur ein Produkt zu kaufen: Die Zigarette aus
nikotinfreiem Tabak.
Voll ausgereifte
Früchte sind nicht immer für den Handel geeignet:
Sie werden schnell weich und lassen sich schlecht ernten,
lagern und transportieren. Mit Hilfe der Gentechnik
wurden Früchte entwickelt, die am Strauch ausreifen
sollten ohne schnell weich zu
werden. Doch die berühmte "Anti-Matsch-Tomate", die
vor mehr als zehn Jahren als erste gv-Pflanze auf
den Markt kam, ist längst wieder verschwunden.
Pflanzliche Futtermittel
haben nicht immer die optimale Zusammensetzung. Oft
fehlen ihnen bestimmte Nährstoffe, vor allem
Aminosäuren. In der modernen Tierhaltung ist es
üblich, diese durch Futtermittelzusätze
auszugleichen. Doch es gibt noch einen anderen Weg:
Die Gentechnik kann Futterpflanzen so verändern,
dass sie die fehlenden Nährstoffe in ausreichender
Menge enthalten.