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Anschlag auf DVU-Politikerin?

Ermittler prüfen, ob am Auto manipuliert wurde

Martin Klesmann

STRAUSBERG. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) prüft, ob auf die DVU-Fraktionsvorsitzende Liane Hesselbarth ein Anschlag verübt worden ist. Nach Angaben der rechtsradikalen Politikerin sind die Befestigungsschrauben aller vier Räder an ihrem Privatauto gelockert worden. Dies sei ihr am vergangenen Dienstag aufgefallen, als sie mit ihrem Golf auf einer Landstraße nahe ihrem Wohnort Strausberg gefahren sei. Daraufhin habe sie das Auto in eine Werkstatt gebracht. Die dortigen Mitarbeiter hätten die Befestigungsschrauben dann wieder angezogen.

"Wir haben ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet wegen eines vorsätzlichen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr", bestätigte Micheal Neff von der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) am Freitag, Es sei aber noch nicht geklärt, ob Hesselbarth tatsächlich Opfer eines politische motivierten Anschlages geworden ist. "Es kann auch sein, dass die Sommerreifen unsachgemäß angebracht worden sind", sagte Staatsanwalt Neff. "Und es kann auch sein, dass Reifendiebe versucht haben, die hochwertigen Alu-Felgen samt Breitreifen zu stehlen, und dabei bemerkt worden sind." Derzeit wird das Auto der 42-jährigen Landtagsabgeordneten von Kriminaltechnikern untersucht. "Wir haben auch externe Sachverständige hinzugezogen, untersuchen die Schrauben mikroskopisch, suchen nach Fingerabdrücken und DNA-Spuren", sagte der Staatsanwalt. Mit einem abschließenden Ergebnis sei erst in einigen Tagen zu rechnen.

Politikerin unter Polizeischutz

Die Ermittler bedauern, dass sie den schadhaften Wagen nicht vor der Reparatur in Augenschein nehmen konnten. Die Mitarbeiter der Autowerkstatt haben jedoch gegenüber der Polizei bestätigt, dass die Befestigungsschrauben der Autoräder tatsächlich gelockert waren. Die Polizei ordnete für Liane Hesselbarth Sicherungsmaßnahmen an. Im Landtagswahlkampf 2004 war schon einmal das Fahrzeug eines Politikers angegriffen worden. Unbekannte hatten auf den geparkten Wahlkampf-Bus von Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) einen Brandanschlag verübt.