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Schlechte Karten Zum Hauptartikel

Die Sanierung der großen US-Autohersteller und die Rolle der Gewerkschaft.

Horst Bauer Horst Bauer DruckenSendenLeserbrief
Der Auftritt war eher bescheiden. Die schon Tage zuvor angekündigte Demonstration der Gewerkschaft der Automobilarbeiter UAW während des ersten Pressetages vor der Cobo-Hall in Detroit entpuppte sich als leicht bizarre Show. Die Kamerateams und Fotografen waren jedenfalls in der Überzahl gegenüber dem versprengten Grüppchen von rund 70 Demonstranten mit Spruchtafeln zum Thema "Kauft amerikanisch" und "Wir haben schon genug hergegeben".

Die einst so mächtige UAW, die den US-Autoherstellern in den guten Zeiten nicht nur hohe Löhne, sondern auch die Bezahlung einer Kranken- und Pensionsversicherung abgerungen hatte, steht derzeit unter mindestens so großem Druck wie das Management der Hersteller. Die Solidarität der Öffentlichkeit bröckelt nämlich gewaltig, seit GM und Chrysler mit Steuergeldern über Wasser gehalten werden und die hohen Personalkosten in Detroit im Vergleich zu Autowerken anderer Hersteller in den USA ein stark diskutiertes Thema sind.

Seit bekannt wurde, dass die Kredite aus Washington zurückgezogen werden, falls gestreikt wird und eine der Bedingungen für weitere Auszahlungen die Reduktion der Löhne auf das Niveau der anderen Automobilwerke ist, haben die Gewerkschafter schlechte Karten. Die US-Steuerzahler bringen nämlich wenig Verständnis dafür auf, dass sie, die sich selbst um die Krankenversicherung kümmern müssen, durch die Staatshilfe den UAW-Mitgliedern in Detroit die ihre bezahlen sollen.

Artikel vom 15.01.2009 15:56 | KURIER | Horst Bauer

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