Freitag, 23. Jänner 2009 | Schriftgröße: AAA

» Registrieren / Anmelden

Drittes Gold bei Snowboard-WM

Der Niederösterreicher Benjamin Karl gewinnt in Südkorea den Parallel-Slalom. Doris Günther holt bei den Damen Silber.

Benjamin Karl auf dem Weg zu Gold. Der neue Weltmeister im Parallel-Slalom: Benjamin Karl. DruckenSendenLeserbrief
Sungwoo bleibt weiter ein goldener Boden für Österreichs Snowboarder. Am Mittwoch holten die ÖSV-Fahrer bei den Weltmeisterschaften im Südkoreanischen Wintersport-Zentrum wie schon am Tag zuvor Edelmetall: In den Parallel-Slalom-Bewerben fuhr Benjamin Karl zum Titel, Doris Günther holte im Damen-Bewerb wie schon am Montag Silber. Schon jetzt ist es mit drei Gold- und zwei Silbermedaillen aus ÖSV-Sicht die erfolgreichste FIS-WM aller Zeiten.

Der Sieg von Karl ist doppelt bemerkenswert, da der Niederösterreicher erst am Dienstag nach sechswöchiger Verletzungspause im Parallel-RTL sein Comeback gegeben hatte: "Da ich gestern ganz knapp am Podium vorbei gefahren bin, war ich heute natürlich voll motiviert", jubelte Karl, der seinen Titel schon im Vorfeld angekündigt hatte. "Mit meiner Aussage, Doppelweltmeister werden zu wollen, habe ich mir zwar selbst Druck auferlegt - aber diesen Druck brauche ich, um meine volle Leistung ausschöpfen zu können."

Enttäuschter Altmeister

Weniger zufrieden zeigte sich "Altmeister" Siegfried Grabner, der gegen den fünffachen kanadischen Weltmeister Jasey Jay Anderson scheiterte und über Platz elf nicht hinauskam. "Eine WM, mit der ich ganz sicher nicht zufrieden sein kann. Ich war hier, um eine Medaille zu holen", bekannte der Tiroler. "Bei meinem Rücklauf gegen Anderson musste ich nach meinem Fehler im unteren Teil volles Risiko nehmen. Ich baute zu viel Speed auf und fuhr am letzten Tor vorbei."

Die ÖSV-Damen standen ihren Kollegen nur um wenig nach: Doris Günther ließ ihrem zweiten Platz im Parallel-Riesenslalom am Dienstag im Slalom neuerlich Silber folgen. Lediglich die Schweizerin Fränzi Maegert-Kohli erwies sich für die 30-jährige Salzburgerin als unüberwindbare Hürde. Österreich konnte auch mannschaftlich überzeugen, mit Neururer (4.), Claudia Riegler (5.) und Kreiner (7.) erreichten insgesamt vier Läuferinnen das Viertelfinale. Nur Heidi Krings nahm schon im Achtelfinale den Hut.


Kritik an der Piste

"Zwei Rennen, zwei Medaillen, das ist eine sensationelle Ausbeute", resümierte Günther hochzufrieden. "Die heutige Medaille ist eine absolute Draufgabe für mich. Das gestrige Rennen war extrem anstrengend, aber über Nacht hat sich mein Körper perfekt erholt." Kritik übte Günther an den Verhältnissen. "Die Pistenkonditionen waren extrem schwer, da die Piste sehr unruhig war, und sich bei jedem Tor extreme Schläge bildeten. Natürlich hätte ich gerne die Goldene geholt, nachdem ich mir im ersten Finallauf doch einen respektablen Vorsprung herausgefahren habe, aber mit zwei Silbermedaillen bin ich bei dieser WM sehr glücklich."

Christian Galler, Snowboard-Koordinator des ÖSV, sang ein Loblied auf seine Athleten, hielt aber auch mit Kritik an den Veranstaltern nicht hinterm Berg: "Die Leistung der Mannschaft ist sensationell. Mit dem bisherigen Medaillenverlauf bin ich natürlich sehr zufrieden. Die Pistenbedingungen hier sind eine Frechheit für die besten Boarder der Welt und erinnern mich bei den Parallelbewerben mehr an den Snowboard-Cross vom vergangenen Wochenende. Und wenn ein Finale im Riesenslalom fast zwei Stunden dauert, dann wurden hier die Hausaufgaben nicht erledigt."

Artikel vom 21.01.2009 13:33 | apa | wol

Sport & Motor


Tabellen Wintersport



Werbung