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Janka kombiniert am schnellsten

Kröll stürzte in Wengen schwer Zum Hauptartikel

Die Pechserie hält an. Medaillenkandidat Klaus Kröll verletzte sich beim Training in Wengen an der Hand.

In Wengen wird wieder zu Tal gerast. Für Kröll endete die Fahrt schmerzvoll. In Wengen wird wieder zu Tal gerast. Für Kröll endete die Fahrt schmerzvoll. DruckenSendenLeserbrief
Österreichs Abfahrer Nummer 1 legte acht Minuten vor dem Trainingslauf eine Pulsuhr an, um zu ermitteln in welchen Belastungsbereich es sein Sportlerherz auf der längsten Weltcup-Piste treibt. Resultat: 100 Pulsschläge am Start, 175 im Zielschuss, 143 im Schnitt.

Samstag, bei der Spezialabfahrt, ist Michael Walchhofer überzeugt, werde seine Pulsfrequenz sicher noch höher sein. Bei Klaus Kröll war sie es schon am Donnerstag. Österreichs Abfahrer Nummer 2, der so viel Selbstvertrauen ausgestrahlt hatte dank seiner Top-Resultate in den letzten Wochen, stürzte in der ersten Kurve unmittelbar nach der schnellsten Stelle des Weltcups (Hanegg-Schuss), wo die Läufer bis zu 160 km/h erreichen. "Ich habe große Angst gehabt, dass es mich überschlägt", berichtete Kröll später, während er sich immer wieder besorgt an die rechte Hand griff. Mit ihr hatte er sich im Fallen abgestützt und Salti vermieden. Doch das Handgelenk fühle sich so an, wie schon einmal 2003 in Wengen. "Damals habe ich mir am Zielschuss dieselbe Hand gebrochen."

Hoffnungsträger

Obwohl sich der Verdacht auf einen neuerlichen Bruch beim Röntgen nicht bestätigte, ist Krölls Abfahrtsteilnahme fraglich. Die extrem starke Prellung würde ihn schon beim Abstoßen am Start erheblich behindern.

Kröll galt bisher neben Walchhofer als aussichtsreichster, um nicht zu sagen einziger, Medaillenkandidat für die WM-Abfahrt in einem Monat in Val d’Isère, zumal Hans Grugger und Andreas Buder die ganze Saison ausfallen und für Mario Scheiber ein Comeback in Kitzbühel aufgrund seiner Knieverletzung noch zu früh käme.

Bleibt wieder einmal Hermann Maier. Der Super-G-WM-Fixstarter wirkte nach dem Abfahrtszeitlauf am Donnerstag ungleich zuversichtlicher als am Vortag, obwohl auch er an der rechten Hand lädiert ist. Seit seines Ausrutschers im ersten Zeitlauf, als er mit Mühe einen Sturz vermied, plagt ihn ein Ski-Daumen. Maier rief nach Eis. "Dabei hab ich Eis selbst nach Fußballspielen nie gebraucht."

Schnellster war am Donnerstag der Slowene Andrej Jerman. Eine Leistung, die besonders bemerkenswert ist, hat doch der 30-Jährige einen schwere Schicksalsschlag zu verkraften. Jermans Vater war am vergangenen Samstag, als er anlässlich der Marburger Damen-Weltcup-Torläufe aushalf, auf einem Trainingshang einem Herzinfarkt erlegen.


Vorentscheidung

Der Kombinationsbewerb am Freitag, in dem die meisten Abfahrtsspezialisten nur aus Trainingszwecken mitrasen werden, war am Donnerstag sekundäres Thema. Obwohl Spitzenreiter Benjamin Raich in der Super Kombi (Abfahrt plus ein Slalom-Lauf) vom Lauberhorn den Schlüsselbewerb für den Gesamt-Weltcup sieht. Nachdem Raich vor drei Jahren am Lauberhorn die Super-Kombi für sich entschieden hatte, gewann er später auch den Gesamtweltcup. 2007 und 2008 stand der Pitztaler sowohl nach der Lauberhorn-Kombi als auch später bei den Weltcup-Finali nicht ganz oben auf dem Siegespodest.

Am Freitag wird der ÖSV mit Raich und Romed Baumann nur zwei ernst zu nehmende Kombinierer stellen. Marcel Hirscher wird geschont. Und Rainer Schönfelder fällt bekanntlich auch für Kitzbühel und die WM aus.

Artikel vom 15.01.2009 16:38 | KURIER | Wolfgang Winheim, Wengen

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