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Pauschalreisen immer weniger beliebt

Der österreichische Pauschalreisenmarkt ist laut Amadeus Austria 2008 um 4,7 Prozent eingebrochen. Gründe: Teuerung und Fußball-EM.

Flieger hebt ab. Ab in den Urlaub - Pauschalreisen gehen allerdings zurück. DruckenSendenLeserbrief
Immer wieder hatten Touristiker zuletzt von einer "Renaissance der Pauschalreise" gesprochen. Der Grund: die Kostensicherheit. Nun liegen aber Zahlen vor, die besagen dass Österreichs Urlaubsreisende 2008 um 4,7 Prozent weniger Pauschalreisen in den heimischen Reisebüros als 2007 gebucht haben. "Der Buchungsrückgang macht sich bei allen Veranstaltern bemerkbar. Das legt die Vermutung nahe, dass es sich 2008 um eine allgemeine Marktschwäche gehandelt hat", so Wilfried Kropp, Geschäftsführer der Buchungsplattform Amadeus Austria.

Der Obmann des Fachverbandes der Reisebüros in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Edward Gordon, relativiert: "Richtig heißen müsste es, dass es bei Veranstalterbuchungen über Amadeus 4,7 Prozent Rückgang gegeben hat."

Gordon glaubt nicht an Einbußen in dieser Höhe, vor allem weil es keine Klagen der Betriebe gebe, keine Mitarbeiter entlassen wurden und sich der Tourismus bisher als krisenresistent erwiesen hätte. Der Incoming-Bereich im heurigen Winter sei unglaublich gut. Außerdem müsse man sich fragen, ob die Zahl von Amadeus aussagekräftig sei, räumte Gordon ein. Immerhin gebe es in Österreich rund 660 Reiseveranstalter, Amadeus analysiere die Veranstalterbuchungen von 100 großen Reisebüros. Laut dem WKÖ-Obmann beträgt die Abweichung rund 3 Prozent.

Direktvertrieb nicht miteinbezogen

Warum manche Reiseveranstalter optimistischer sind als die vorgelegten Zahlen von Amadeus Austria zeigen, könnte daran liegen, dass die Buchungsplattform lediglich Reisen berücksichtigt, die in den Reisebüros gebucht werden. Der Direktvertrieb wird nicht miteinbezogen, so Kropp. "Deshalb kann es schon sein, dass unsere Zahlen von jenen der Veranstalter abweichen." Eine Prognose für 2009 wollte der Amadeus Austria-Chef nicht geben.

Die Rückgänge im Pauschalreisegeschäft im ersten Halbjahr 2008 (minus 7 Prozent) konnten gegen Ende des Jahres nur teilweise kompensiert werden. Bei Umfragen begründeten die Reisebüros laut Amadeus Austria die fehlenden Buchungen nicht nur mit der Teuerung bei Lebensmitteln und den steigenden Benzin- und Kerosinpreise, sondern auch mit der Fußball-Europameisterschaft im Juni. Der österreichische Pauschalreisemarkt habe wegen der EURO 2008 eine Delle abbekommen - der Rückgang betrug knapp 8 Prozent, geht aus dem Austrian Touristik Index (Tourix) von Amadeus hervor.


Artikel vom 21.01.2009 15:16 | apa | big

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