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Ist da jemand?

Schauspielchef Thomas Oberender und Festspielintendant Jürgen Flimm können nicht miteinander.

Guido Tartarotti Guido Tartarotti DruckenSendenLeserbrief
Wenn die spektakulärste Neuigkeit die Umbesetzung des Todes im untoten "Jedermann" ist, dann hat die Theaterabteilung der Festspiele ein Problem.

Schauspielchef Thomas Oberender und Festspielintendant Jürgen Flimm können nicht miteinander. Jetzt dürften die Konflikte eskaliert sein, Oberender, so heißt es, könnte Salzburg nach dem nächsten Sommer verlassen. Der Spielplan, den er jetzt für seine möglicherweise letzte Saison vorgelegt hat, wirkt so, als wäre er schon weg.

Im Landestheater zeigt man "Die Bakchen" von Euripides. Ein grandioses, aber heute kaum verständliches griechisches Drama, 2500 Jahre alt, vor allem für Theaterarchäologen interessant. Zudem ist es ein hohes Risiko: Regisseur Jürgen Gosch ist schwer krank und musste gerade erst seinen Burg-"Faust" absagen.

Auf der Perner Insel gibt es Hebbels "Judith" als – Musiktheater. Dazu kommt ein nicht übermäßig bedeutender Handke/Beckett-Monolog, und ein wortloses Stück über ein Simon &Garfunkel-Konzert.;

All das klingt nach mut- und geldlosem Dramaturgentheater. Dabei müsste das Theater in Salzburg das sein, was man Klaus Bachler in Wien vorgeworfen hat: Gemischtwarenhandlung auf höchstem Niveau. Meinl am Graben des Schauspiels.

Artikel vom 15.11.2008 17:49 | KURIER | Guido Tartarotti

Kultur




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