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Risiko glätten statt spekulieren

Managed Futures bringen auch Erträge, wenn die Kurse sinken. Sie verbessern in einem Portfolio das Gesamtrisiko.

Handelsraum der Commerzbank in Frankfurt Handelsraum: Hinter Managed Futures stehen hochentwickelte Handelssysteme, die vollautomatisch nach logischen Kriterien handeln. DruckenSendenLeserbrief
Viele Anleger haben sich an den Börsen die Finger verbrannt. Was bleibt eigentlich in solchen Zeiten zur Veranlagung übrig, was bringt noch Erträge? Neben den risikolosen Veranlagungsformen wie Sparen sind derzeit positive Ergebnisse fast nur noch mit einer Anlageform erreichbar – den "Managed Futures".

Das klingt für viele nach hochspekulativer Anlageart. Aber: Finanzwissenschaftlern zufolge sind sie gar nicht so spekulativ wie vermutet. Ganz im Gegenteil: Sie nehmen einem Portfolio sogar etwas Risiko, weil sie nicht nur mit steigenden Kursen Erträge abwerfen.

Rendite

Der renommierte Harvard-Business-School-Professor John E. Lintner hat nachgewiesen, dass die Beimischung von Managed Futures in einem normalen Wertpapierdepot zu einer Verbesserung des Gesamtrisikos, zu geringeren Schwankungen und in Ausnahmefällen sogar zu mehr Ertrag führen kann. Er fand heraus, dass diese Beimischung für alle Arten klassischer Portfolios (nur Aktien, nur Anleihen, Aktien/Anleihen gemischt) gilt.

Für den Zeitraum Anfang 1980 bis Dezember 1998 wurden Daten verglichen. Managed Futures (gemessen über den Barclay CTA Index) hatten eine jährliche Rendite von rund 15,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum zeigten normale Aktienportfolios 17,7 Prozent Return. Mit dieser Entwicklung waren die Managed Futures aber besser als US-Anleihen mit plus 11,8 Prozent p.a. Bis heute schaffte der Index (aus fast 500 Managed-Futures-Fonds) übrigens eine Performance von mehr als 3400 Prozent per Saldo.


Grundregel

Eine eiserne Grundregel für langfristig erfolgreiches Investieren lautet: Setzen Sie nicht alles auf eine Karte, sondern streuen Sie Ihr Kapital auf unterschiedliche, untereinander nicht korrelierende Anlageklassen. Das heißt: nicht nur Aktien, aber auch nicht nur Sparformen, nicht nur Immobilien, etc. Die Beimischung von guten Managed-Futures-Fonds bringt mehr Sicherheit in jedes klassische Portfolio.

Das Argument des hohen Risikos von Managed Futures ist systemisch nicht korrekt. Zwar sind die Einzelpositionen als riskant zu bezeichnen, da sie auf bestimmte Tendenzen wetten. Aber hinter einem Managed-Futures-Fonds steht meist ein jahrelang entwickeltes Computerhandelssystem, das nach streng logischen Kriterien handelt. Das betrifft auch das Setzen von Stop-Loss-Orders für alle offenen Positionen. Entwickelt sich eine Position nicht in die erwartete Richtung, steigt das Handelssystem nach einem definierten Verlust aus und begrenzt so das Risiko.

Allen Systemen gemeinsam ist, dass sie nur Gewinne erzielen können, wenn es (möglichst hohe) Volatilität gibt. Und die ist derzeit in mehreren Märkten – Aktien, Währungen, Rohstoffe – auf Rekordniveau.

Artikel vom 02.01.2009 09:01 | KURIER | Christian Vavra

Geld

Thema: Veranlagung



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