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T-Mobile bringt das erste Google-Handy auf den deutschen Markt
Smartphone G1 geht an den Start - Revolution sieht anders aus
Kassel. Dem iPhone von Apple erwächst ernsthafte Konkurrenz: Am Montag kommt in Deutschland das erste Google-Handy auf den Markt. Mit dem Smartphone G1 – eine Mischung aus Handy und Mini-Computer – will Google auch beim mobilen Surfen mitverdienen.
Telefonieren mit Google? Manch Kunde dürfte angesichts der Daten-Sammelwut des Internet-Giganten skeptisch werden. Zwar steckt im G1, das in Deutschland von T-Mobile angeboten wird, jede Menge Google – aber nicht nur. Das Handy ist das Resultat der von Google initiierten "Open Handset Alliance". Eine von Google initiierte Kooperation, an der Technologie-, Telekommunikations- und Software-Unternehmen wie T-Mobile, Toshiba, Sony Ericsson, Samsung und Vodafone beteiligt sind. Die Allianz ist vor allem gegen Microsoft gerichtet und hat das Betriebssystem Android entwickelt. Die offene Software wird ohne Lizensgebühren vertrieben. Der Programmcode ist in großen Teilen frei einsehbar, sodass Programmierer aus aller Welt an Android arbeiten können. Derzeit gibt es rund 800 Programme und Applikationen für Android.
Und android kommt im G1 jetzt erstmals in der Praxis zur Anwendung. Doch nicht nur bei der Software sollen neue Wege beschritten werden. Der taiwanesische Hersteller HTC, der das G1 für T-Mobile produziert, hat in dem Handy zahlreiche nutzerfreundliche Details eingebaut. Allerdings auch einiges weggelassen, was bei anderen Smartphones längst Standard ist.
Die Hardware
Mit 158 Gramm ist das G1 ein Schwergewicht. Zum Vergleich: Das iPhone wiegt laut Hersteller lediglich 135 Gramm, ein vergleichbares Smartphone von Blackberry kommt auf 136 Gramm. Zudem ist das Google-Handy einen halben Zentimeter dicker als die Konkurrenz. Anders als das iPhone verfügt das G1 aber über eine echte, aufklappbare Tastatur. Während eine Fotokamera (3 Megapixel) vorhanden ist, fehlt am Google-Handy die Videokamera. Da sind andere Smartphones wie die von Konkurrent Blackberry schon längst weiter.
Die Software
Hier liegt eine der Stärken des G1. An dem offenen Betriebssystems Android arbeiten Programmierer aus aller Welt mit. Ähnlich wie beim App-Store für das iPhone dürfte es im Android-Markt bald noch mehr zusätzliche Programme und Applikationen geben, die Mitglieder der Community entwickelt haben. Bereits jetzt sticht bei Android ein Detail der Benutzeroberfläche hervor: Die drei virtuellen Desktops, zwischen denen man je nach Gebrauch der Anwendungen wechseln kann. Unbehagen dürfte hingegen hervorrufen, dass sich Google vorbehält, vom Nutzer aufgespielte Programme jederzeit zu löschen.
Das Internet
Ins Netz geht’s über Googles Browser Chrome – wenn man eine Google-Mail-Adresse besitzt. Diese wird schon beim Starten des G1 abgefragt, ohne sie geht nichts. Lässt man sich darauf ein, gibt es das Internet auf einem Touchscreen mit 320 x 240 Pixel Auflösung (iPhone: 320 x 480 Pixel). Das G1 verfügt auch über GPS – Google Maps zeigt damit den eigenen Standort an.
Das Mailprogramm
Wer bereits einen Google-Account hat, dem bietet das G1 dank Android jede Menge Erleichterung. Termine, Adressen und Mails werden automatisch mit dem Netz abgeglichen. Wer bislang aber einen Outlook-Account benutzt, der hat das Nachsehen. Denn hier funktioniert der Abgleich nur über Umwege. Wer beruflich zum Beispiel über Intranet an einen Exchange Server vom Microsoft angebunden ist, guckt ebenfalls in die Röhre.
Die Kosten
Das G1 kann, wie das iPhone auch, ein teures Vergnügen werden. Die Synchronisation in Intervallen ist nicht möglich, das Handy ist also immer am Netz oder gar nicht. Eine Kontrolle über das Volumen des Datenverkehrs ist fast unmöglich. Wer also hohen Kosten vorbeugen will, sollte einen Tarif mit unbegrenztem Datenvolumen wählen. Aber: Selbst die teuerste T-Mobile-Flat für 120 Euro im Monat ist gedeckelt. Nach dem ersten Gigabyte – von Vielsurfern wird diese Grenze schnell erreicht – wird die Datenrate automatisch auf 64 Kb pro Sekunde gedrosselt.
Das Fazit
Revolutionär ist das Google-Handy nicht. Das Geschäft mit den Smartphones dürfte in Zukunft aber wesentlich härter umkämpft sein.
Von Frerk Schenker
30.01.2009 | An den Anfang der Seite
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