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Der Universalgelehrte

Vor 200 Jahren brach Alexander von Humboldt in die Neue Welt auf

Eine unglaubliche wissenschaftliche Vielseitigkeit zeichnete den vor 230 Jahren geborenen, vor 140 Jahren verstorbenen deutschen Geographen und Naturforscher
Alexander von Humboldt aus, dessen Aufbruch zu seiner berühmten Forschungsreise in die Neue Welt sich 1999 zum 200. Male jährt.

Als Botaniker sammelte Humboldt nach eigenen Angaben in der Neuen Welt gemeinsam mit seinem Begleiter Aime Alexandre Goujaud-Bonpland über 5.000 Pflanzen und beschrieb 3.600 neue Arten. Als
Pflanzengeograph untersuchte er die Beziehungen der Vegetation zu Klima, Boden und Höhe. Sein Buch über die Geographie der Pflanzen war ein Pionierleistung auf diesem Gebiet. Mit seiner Warnung vor
dem Raubbau an den Wäldern erwies er sich als Ökologe im modernen Sinn. Als Zoologe zeichnete, beschrieb und sezierte er zahlreiche südamerikanische Tiere, seine Zeichnungen von Pflanzen und Tieren
wiesen ihn auch als großen Künstler auf diesem Gebiet aus.

Auf anthropologischem und ethnographischem Gebiet trug er zur Erkenntnis über den asiatischen Ursprung der Indianer bei, stellte Studien über die altamerikanischen Hochkulturen an und interessierte
sich für das Los schwarzer Sklaven. Er untermauerte seine Beobachtungen mit demographischen Statistiken und sozialkritischen Anmerkungen. Mit Nachdruck trat er für die Menschenrechte von
Unterdrückten ein.

Seinen Bruder Wilhelm von Humboldt (1767 bis 1835), einem der Begründer der vergleichenden Linguistik und Sprachphilosophie, unterstützte er mit Wortlisten der Sprachen der besuchten Länder.

Humboldts Forschungen auf dem Gebiet der physikalischen Geographie führten zur Entdeckung des magnetischen Äquators, wobei er feststellte, daß die Intensität des irdischen Magnetfeldes von den Polen
zum Äquator ständig abnimmt.

Sein tiefer Humanismus ließ Humboldt auch zu einem bedeutenden Sozialwissenschafter werden. Er beriet den späteren Freiheitshelden Simon Bolivar und wurde zu einem der Wegbereiter der
Entkolonialisierung Lateinamerikas, wo er auch für soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde eintrat. Humboldt war auch ein Berater des amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson beim Aufbau des
Staatswesens.

Freitag, 02. Juli 1999

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