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11.12.2008    16:49 Uhr Drucken  |  Versenden  |  Kontakt
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Sie fragen - wir antworten

Wächst Indianern wirklich kein Bart? Warum sind Pfützen hohl? Hier finden Sie Antworten auf drängende Leserfragen.

WIE KANN DAS NAVIGATIONSGERÄT IM AUTO DIE ANKUNFTSZEIT SO PRÄZISE VORHERSAGEN?

(Peter Mühlens, München)



Illustration: Marc Herold/SZ-Wissen
 

Für jede Route gibt es statistische Daten über die Geschwindigkeiten und die Zeiten, die man normalerweise benötigt. Um Staus oder Unfälle mit einrechnen zu können, liefert ein spezieller Verkehrskanal, der "Traffic Messenger Channel“, über die Radiosender aktuelle Informationen an das Navigationssystem.

Aus den Durchschnittswerten und den aktuellen Gegebenheiten wird dann die voraussichtliche Ankunftszeit errechnet. Während der Fahrt gleicht das Navigationssystem ständig das Ist-Ergebnis mit dem Soll-Ergebnis ab und korrigiert es gegebenenfalls. Der individuelle Fahrstil spielt für die Berechnung keine Rolle.

Andreas Guthmann, Country Manager Deutschland von TomTom, München


WARUM SIND GEFRORENE PFÜTZEN HOHL?

(Timm Mittelsten Scheid, München)



Illustration: Marc Herold/SZ-Wissen
 

Gefrorene Pfützen knistern und knacken, wenn man darauf tritt. Zumindest dann, wenn der Untergrund unter der Pfütze wasserdurchlässig ist. Bei vier Grad Celsius ist nämlich die Dichte des Wassers am höchsten, das heißt, es sinkt nach unten.

Wird es noch kälter oder gefriert es, nimmt die Dichte ab und das Eis schwimmt an der Oberfläche – das nennt man die Anomalie des Wassers. Das ist auch in einer Pfütze so. Nur sorgt hier das vier Grad warme Wasser dafür, dass der Untergrund nicht gefriert, und die Flüssigkeit sickert in den Boden. Je länger sie dafür Zeit hat, desto größer wird der Hohlraum unter der Eisdecke. Eine lange Kälteperiode bringt also viele hohle Pfützen mit sich.

Manfred Krieter, Landschaftsökologie, Universität Münster


STIMMT ES, DASS INDIANER KEINEN BART UND KEINE BRUSTBEHAARUNG HABEN?

(Christian Tropschug, München)



Illustration: Marc Herold/SZ-Wissen
 

Indianer in Nord- und Südamerika haben sehr wohl Bartwuchs und manchmal auch Brustbehaarung. Allerdings ist beides, genetisch bedingt, im Durchschnitt schwächer ausgeprägt als bei Mitteleuropäern.

In vielen indianischen Kulturen gilt die männliche Körperbehaarung als unästhetisch und wird daher entfernt. Zahlreiche präkolumbische Funde von Bart- und Haarzupfern aus beiden Teilen Amerikas belegen das Auszupfen der Körperhaare lang vor Ankunft der Europäer.

Anka Krämer de Huerta, Staatliches Museum für Völkerkunde, München


WIE ENTSTEHEN DIE HALBMONDE UND RILLEN AN DEN FINGERNÄGELN?

(Natalie Keil, Berlin)



Illustration: Marc Herold/SZ-Wissen
 

Was man als weißen Halbmond schimmern sieht, ist der vordere Teil der Nagelwurzel, die den eigentlichen Nagel produziert. Die Wurzel ist normalerweise scharf vom Rosa des restlichen Nagelbetts abgegrenzt. Warum die Nagelwurzel weiß ist, können wir nur vermuten: Im Vergleich zum Nagelbett finden sich im Bindegewebe der Nagelwurzel weniger Blutgefäße, deshalb erscheint sie blasser. Im restlichen Nagelbett liegen mehrere Etagen längs verlaufender haarfeiner Gefäße sehr dicht nebeneinander, deshalb der ausgeprägte rote Farbton.

Die Rillen und Dellen an Finger- und Zehennägeln treten oft ab dem 40. Lebensjahr auf, sie sind eine normale Alterserscheinung. Es gibt aber auch viele Erkrankungen der Nagelmatrix, die zu Rillen und Dellen führen.

Eckart Haneke, Dermaticum, Freiburg i. Br

(SZ Wissen, Ausgabe 01/2009/mcs)


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Leserkommentare (1)



16.01.2009 14:39:39

Tores: Auswahl des Experten - WARUM ERSCHEINT DIE SONNE BEIM AUF- UND UNTERGANG GRÖSSER ALS ZUR MITTAGSZEIT?

Würde man diese Frage anstatt an einen Psychologen an einen Physiker richten, so erhielte man möglicherweise eine gänzlich andere Antwort. Diese könnte vielleicht auch so lauten:

"Die Sonne erscheint am Morgen- oder Abendhimmel größer als zur Mittagszeit. Mittags steht sie fast senkrecht über uns, ihre Strahlen durchdringen die Atmosphäre auf kürzestem Wege und ein Teil des blauen Lichts wird gestreut. Dadurch wirkt der Himmel blau und die Sonne selbst gelblich. Bei Sonnenaufgang oder -untergang legen die Lichtstrahlen einen wesentlich weiteren Weg durch die Erdatmosphäre zurück. Dabei werden sie an den Luftmolekülen stärker gebeugt und gestreut, so dass die Sonnenscheibe größer und rot erscheint."


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