Da ist natürlich die Empörung groß: Ein lyrischer Minimalalphabet maßt sich nicht nur an, mit seinem frauen- und schwulenfeindlichen Gestammel unserer Jugend die Gehörgänge zu verstopfen, sondern er reiht sich nun auch noch in die unaufhaltsam und bedrohlich wachsende Reihe derer ein, die unbedingt ihr Leben zu einer Biographie verwursten müssen. Das Schlimmste aber: Er hat auch noch Erfolg damit. "Bushido" sprengt gerade sogar seine eigenen Erwartungen wieder einmal, weil seine gleichnamige Biographie, auf der in güldenen Lettern sein Name prangt, wochenlang an der Spitze der Beststeller rangiert. Die Feuilleton-Redaktionen sind konsterniert. Was soll man nun damit anfangen? Ignorieren? Verzweifeln? Abkanzeln? Wir haben uns gedacht, dass es am besten sei, das Buch erst mal zu lesen, bevor man eine Rezension verfasst. Ja, wirklich: Wir haben mehr als 400 Seiten Bushido-Slang studiert und bis zum Ende durchgehalten. Manchmal hätten wir gerne einen Psychologen zu Rate gezogen, ein andermal am liebsten den Wälzer vor Empörung in die Ecke geschmissen, an anderen Stellen laut aufgelacht, und einmal fast geweint - aber wir haben es geschafft. Das Fazit? Es ist alles sehr schlimm. Aber für einige Textstellen hat es sich dann doch gelohnt. Sehen Sie selbst. Die denkwürdigsten Passagen in der Nahaufnahme.
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