Zur Unterstützung können Sie auf einen der beiden Knöpfe (↺ / ↻) drücken. Zwei Rotationen lang erscheinen dann Augen in der Figur. Auf diese Weise wird die Drehrichtung eindeutig (aber selbst da kann es passieren, dass die Augen sich selbständig machen). Kommentare Silhouetten sind immer doppeldeutig. Unser Gehirn versucht, die zweidimensionale Darstellung auf dem Bildschirm in die räumliche Dimension umzuwandeln, indem es Informationen hinzufügt, die zwar realistisch, aber in der angezeigten Darstellung nicht vorhanden sind. Im Fall einer Silhouette gibt es dafür zwei Interpretationsmöglichkeiten - also zwei mögliche Drehrichtungen. Sie sind jedoch nicht gleichwertig, da der Betrachter bei einer Linksdrehung in der angezeigten 3-D-Darstellung die Figur von unten zu sehen scheint - man sieht die Fußsohle. Dies könnte eine Erklärung für die statistisch häufigere Interpretation der Drehung im Uhrzeigersinn sein. Dieses Pänomen ist seit Ende 2007 im Internet sehr populär, mit zwei sehr ärgerlichen Aspekten: 1. Die Copyright-Kennung des Originalautors wurde entfernt. Hier wird das Material mit freundlicher Genehmigung des Originalautors, Noboyuki Kayahara, verwendet. 2. Eine irrige und fehlerhafte Erklärung nahm Bezug auf die (massiv übertriebenen) Unterschiede der rechten und linken Hirnhemisphäre und behauptete, je nach Drehrichtung sei man rechts- oder linkshemisphärisch dominiert (aber im Internet ist ja eh' etwa die Hälfte falsch…). 3. Bei einem Vortrag im Freiburger Planetarium führte ich ein informelles Experiment durch: Ich zeigte den Silhouettenfilm für zehn Sekunden, dann fragte ich die Zuhörerschaft, wie sie die Drehrichtung gesehen hatte: Von 61 Frauen sahen sie 49 im, und 12 gegen den Uhrzeigersinn. Von 60 Männern sahen sie 50 im, und 10 gegen den Uhrzeigersinn. Also sahen ca. 80 Prozent Uhrzeigersinn, unabhängig vom Geschlecht. Inzwischen hat die Erfahrung gezeigt, dass diese Werte stark streuen können. (Text: Michael Bach) Michael Bach ist Leiter der Sektion Funktionelle Sehforschung / Elektrophysiologie am Univeritätsklinikum Freiburg. Auf seiner Website sammelt und erklärt er die besten optischen Täuschungen. Und jetzt weiter zur Suche nach dem Gesicht in den Bohnen.
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