Kein Foto auf der E-Card
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Die eCard erhält kein Foto.
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Von WZ Online
Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) sieht keinen Bedarf für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Fotos auf der E-Card. Es gebe mit der Karte nicht mehr Missbrauch als mit Krankenscheinen. Die Kosten für die Umstellung wären jedoch enorm.
Im Gespräch mit der APA führte der Minister aus: "Jeder Arzt und jede Ärztin der sozialen Krankenversicherung kennt ihre Patientin und ihren Patienten. (...) Aus meiner Sicht: Diese Missbrauchsdiskussion ist eine vorgeschobene. Was nicht heißt, dass es den einen oder anderen Patienten gibt, der mit der falschen E-Card kommt. Aber nicht mehr als man mit den Krankenscheinen gehabt hat. Ich glaube, die Kosten der Fotos und der Logistik sind hier horrend. Außer, dass man viel Geld aus dem Gesundheitswesen vernichtet, bringt das wenig."
Die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) will der Minister als Möglichkeit zur Nutzung der modernen Kommunikationstechnik realisieren. Er bleibt jedoch vorsichtig: "Die Sensibilität der Gesundheitsdaten muss man berücksichtigen. Ich bin überzeugt, dass ein etwas längerer Prozess der Diskussion notwendig ist." Damit dürften auch Datenschützer die Möglichkeit erhalten, ihre Bedenken in die Umsetzung einzubringen.
Gesundheitsdaten sollten dezentral gespeichert sein, aber die Ärzte sollten auch an für den Patienten sinnvolle Informationen schnell herankommen. Stöger: "Dieses Projekt ist innovativ und sollte auch zügig fortgesetzt werden." Man könnte damit auch Informationsschnittstellen im Gesundheitswesen entschärfen.
Prävention
Mehr Initiativen solle es in den kommenden Jahren in der Krankheitsprävention geben. Der Minister: "Wir haben ganz massiv vor, hier einen großen Schwerpunkt zu setzen, wo es darum geht, Gesundheitskosten erst gar nicht entstehen zu lassen."
Frauen aus niederen Einkommensschichten, Betrieb und Schule sollten hier speziell berücksichtigt werden. Aber auch in den Gemeinden sollte jede Maßnahme auf ihre möglichen gesundheitlichen Konsequenzen abgeklopft werden. Stöger: "Es geht um die Frage, wie schaffen wir Lebensbedingungen, und zwar nicht nur individuell, sondern kollektiv, die gesundheitsfördernd sind."
Montag, 29. Dezember 2008
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