Große Ereignisse inspirieren stets auch die dunkle Seite des Internet. Weihnachtsgrüße zum Beispiel eignen sich perfekt, um Viren und Würmer unter weiterführenden Links zu verstecken. Ende November wurde in den USA der Spam-Hoster McColo geschlossen, über dessen Server ein erklecklicher Teil des weltweiten Spams lief.
Kurzfristig ging das Spam-Aufkommen zurück. Mittlerweile haben die Internet-Kriminellen offensichtlich neue Verbreitungswege für unerwünschte Mails gefunden. Seit Anfang Dezember weist die Kurve wieder steil nach oben.
Tarnen und täuschen
Ein aktueller, saisonal bedingter Trend ist das "Mitschwimmen" der Spammer in der allgemeinen Flut von Weihnachts-Werbemails. Reizworte wie Deal, Offering und Sale in der Betreffzeile machen besonders in wirtschaftlich unsicheren Zeiten die Empfänger neugierig. Doch statt des Sonderangebotes kommt lediglich ein Wurm ins Haus.
Die meisten Spam-Mails kommen laut Symantec nach wie vor aus den USA (26 Prozent), gefolgt von der Türkei und Russland (je sechs Prozent) und China. Deutschland befindet sich mit drei Prozent auf dem zehnten Platz.
Der Antiviren-Softwarehersteller McAffee kritisiert, dass die Regierungen zu wenig Augenmerk auf Cyber-Sicherheit legen. Im Alltag fehlten Ermittlern oft die Fertigkeiten, um Internetverbrechen effektiv zu bekämpfen. Mangelhafte Weiterbildung, niedrige Bezahlung und der Umstand, dass es keine spezielle Laufbahn zum „Cybercop“ gibt, führten dazu, dass geeignete Kandidaten in die Privatwirtschaft abwandern oder sich gar dem organisieren Verbrechen anschließen.
Freitag, 19. Dezember 2008