zum Inhalt
zur Hauptnavigation
Weitere Inhalte
US-Präsident Barack Obama hat Russland einem Medienbericht zufolge angeboten, bei einer erfolgreichen Zusammenarbeit im Atomstreit mit dem Iran auf den US-Raketenschild in Osteuropa zu verzichten. Ein Brief Obamas mit diesem Vorschlag sei Russlands Staatschef Dimitri Medwedjew von einem ranghohen Regierungsvertreter vor drei Wochen übergeben worden, berichtete die "New York Times". Demnach fordert Obama von seinem russischen Kollegen Unterstützung bei den Bemühungen, den Iran von der Entwicklung atomarer Sprengköpfe und Langstreckenraketen abzuhalten.
Die Regierung des früheren US-Präsidenten George W. Bush hatte die Errichtung einer Radaranlage in Tschechien und die Stationierung von Abfangraketen in Polen vorangetrieben. Entsprechende Verträge zwischen den USA und den beiden osteuropäischen Ländern sind bereits geschlossen. Die USA hatten das Vorhaben mit einer Bedrohung durch Langstreckenraketen aus Ländern wie dem Iran begründet. Russland sieht die Pläne jedoch als Bedrohung für seine Sicherheit an.
Schutz gegen Angriffe: Raketenabwehr Wie funktioniert die Raketenabwehr? [mehr]Das Angebot der US-Regierung an Moskau gelte erst bei einem Ende der Bedrohung durch den Iran, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsvertreter. Eine Absichtserklärung Russlands zur Hilfe bei den Verhandlungen mit der Regierung in Teheran reiche den USA nicht aus, um die Pläne für den Raketenschild zu stoppen.
Nach Angaben der "New York Times" hat Russland bisher auf den Brief offiziell nicht reagiert. Aus Moskau sei aber verlautet, dass Außenminister Sergej Lawrow am kommenden Freitag mit seiner amerikanischen Amtskollegin Hillary Clinton über das Thema Raketenabwehr sprechen wolle. Obama und Medwedjew werden sich am 2. April erstmals bei dem G20-Gipfel in London treffen.