Begraben: Speyer, Dom (Herz in Goslar, Ulrichskapelle)
Einziger Sohn des Königs
KONRAD II. und der Gisela von Schwaben,
Tochter von Herzog Hermann II.
Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 2039
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HEINRICH III., Kaiser, deutscher König aus dem Hause
der SALIER
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* 28. Oktober 1017, + 5. Oktober 1056
Bodfeld (Harz)
Begraben: Speyer, Dom (Herz in Goslar, Ulrichskapelle)
Eltern:
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Kaiser KONRAD II. und Gisela, Tochter
Herzogs Hermann II. von Schwaben
1. oo Juni 1036 Gunhild (Kunigunde) (+ 1038), Tochter König Knuts von Dänemark
2. oo November 1043 Agnes, Tochter Herzog Wilhelms V. von Aquitanien und Poitou
Kinder:
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von 1.:
Beatrix (+ 1062), Äbtissin von Quedlinburg
von 2.:
Mathilde (+ 1060), oo Rudolf von Rheinfelden;
Judith (Sophie) (+ 1092/96), 1. oo König
Salomon von Ungarn, 2. oo Fürst Wladyslaw von Polen
Adelheid (+ um 1095), Äbtissin von Quedlinburg und
Gandersheim
Kaiser HEINRICH IV. (+ 1106)
Konrad (+ 1055), Herzog von Bayern
Im Februar 1026 designiert, wurde HEINRICH
III. Ostern (14. April) 1028 10-jährig in Aachen zum König
gewählt
und von Erzbischof Pilgrim von Köln gesalbt und gekrönt. Nachdem
ihm zuvor schon die Herzogtümer Bayern und Schwaben verliehen
worden waren, empfing er im Herbst 1038 die Königswürde für
das seit 1033 mit Deutschland verbundene Königreich Burgund.
Nach dem Tode seines Vaters (4. Juni 1039) übernahm
HEINRICH III. die Regierung des Reiches, das unter seiner Herrschaft
einen Höhepunkt kaiserlicher Machtentfaltung erlangte. Für den
jungen, umfassend gebildeten Thronfolger hatten der Hofkaplan Wipo in den
"Proverbia" die Maximen einer am Recht orientierten Herrscherethik nach
Art eines Fürstenspiegels zusammengestellt. In seiner praktischen
Politik ließ er sich von den Idealen des Friedens (pax) und
der Gerechtigkeit (iustitia) leiten. Den von S-Frankreich und Burgund
ausgehenden Gedanken des Gottesfriedens aufgreifend, erließ HEINRICH
III. 1043 in Konstanz, 1044 nach seinem Ungarnsieg bei Menfö
und nach seiner Kaiserkrönung in Rom 1046 königliche Friedensgebote,
verbunden mit Indulgenzen für seine Gegner. Unter dem Einfluß
seiner Gründerfamilie des burgundischen Reformzentrums Cluny angehörenden
zweiten Gemahlin Agnes öffnete
er sich dem Anliegen des Kirchenreform. HEINRICH
III. unterhielt enge Beziehungen zu führenden Vertretern
der kirchlichen Reformbewegung wie Petrus Damiani und Hugo von Cluny, welchen
er zum Taufpaten für seinen Sohn HEINRICH
IV. bestimmte. Tatkräftig förderte HEINRICH
III.den von seinem Vater begonnenen Dombau zu Speyer als Grablege
der SALIER
und Zentrum des Totengedenkens.
Für Speyer ließ er in Echternach ein kostbar ausgestattetes
Evangelienbuch (Codex Aureus von Speyer) anfertigen.
Planmäßig betrieb HEINRICH
III.
den Ausbau des von den LIUDOLFINGERN
ererbten
Reichs- und Hausgutes, dessen Verwaltung er königlichen Dienstmannen
(Ministerialen) übertrug. Bevorzugter Aufenthaltsort wurde die neu
errichtete Pfalz Goslar (nahe den Silbergruben des Harzes), deren Stift
St. Simon und Juda (Weihe 1050) zur Ausbildungsstätte für den
Reichsepiskopat wurde. Die der Leitung eines Hofgeistlichen (capellarius)
unterstellte Hofkapelle entwickelte sich zu einem zentralen Herrschaftsinstrument.
Uneingeschränkt beanspruchte HEINRICH III.
das Recht der Investitur mit Ring und Stab; im Unterschied zu seinem Vater
enthielt er sich hierbei jedoch aller simonistischen Praktiken. Die vornehmlich
nach staatspolitischen Gesichtspunkten ausgewählten Bischöfe
bildeten eine zuverlässige Stütze der salischen
Herrschaft. Mit seinem Eingreifen in die römischen Angelegenheiten
(Synoden von Sutri und Rom 1046) stellte sich HEINRICH
III. in die Tradition der Rom- und Italienpolitik der ottonischen
Herrscher. Die Erneuerung des Patriziats bei seiner Kaiserkrönung
Weihnachten 1046 sicherte ihm auch künftig eine entscheidende Mitsprache
bei der Papstwahl. Unter den von HEINRICH III.
erhobenen
deutschen Päpsten, Clemens II. (Suidger von Bamberg), Damasus II.
(Poppo von Brixen), Leo IX. (Brun von Toul) und Viktor II. (Gebhard von
Eichstätt), die sämtlich ihre Bistümer beibehielten, kam
es zu einer besonders engen Verbindung zwischen Rom und der Reichskirche
im Dienste der Kirchenreform. Die regelmäßigen Interventionen
der Kaiserin Agnes, seit 1055 auch
diejenigen des Thronfolgers HEINRICH IV.,
in den Diplomen HEINRICHS III. standen
im Zeichen der Herrschaftsicherung des salischen
Hauses. Bereits 1053 konnte HEINRICH III.
- wenn auch nur unter Vorbehalt - die Zustimmung der Fürsten zur Wahl
seines Sohnes zum Nachfolger erlangen.
Unter der Regierung HEINRICHS
III. bestand die frühmittelalterliche Einheit von "regnum"
und "sacerdotium" noch ungebrochen fort. Den aus dem theokratischen Herrschaftsgedanken
abgeleiteten Führungsanspruch vermochte er auch gegenüber der
Kirche mit Erfolg zu behaupten. Unübersehbar kündigten sich jedoch
gegen Ende der Regierungszeit HEINRICHS III.
die Symptome einer Krise an. Die Unzufriedenheit der Großen mit seinem
die Stammesinteressen vernachlässigenden autokratischen Regierungsstil,
die sich in zum Teil länger andauernden Aufständen entlud, bedeutete
eine ernste Gefährdung der salischen
Herrschaft.
Quellen:
----------
Wipo, Opera, ed. H. Bresslau (MGH SRG [61], 1915) - MGH
DD H. III., ed. H. Bresslau-P. Kehr, 1926-1931
Literatur:
-----------
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- F. Prinz, Ks. H. III., HZ 246, 1988, 529-548.
Deutscher König seit 1039 (bereits 1028 zum
König gekrönt), seit 1046 Kaiser. Sohn KONRADS
II. aus dem salischen Herrscherhaus.
HEINRICH
III. verfügte 1039 als Inhaber von 4 Herzogtümern
über große Machtfülle. Scheinbarer Höhepunkt seiner
Machtentfaltung war die Absetzung dreier rivalisierender Päpste und
die Erhebung eines deutschen Bischofs (Clemens' II.) auf den Stuhl Petri
1046 (Synoden von Sutri und Rom). Doch war gerade zu dieser Zeit die Auseinandersetzung
zwischen Königtum und Feudaladel infolge tiefgreifender sozialökonomischer
Veränderungen in ein neues Stadium eingetreten. So mußte sich
HEINRICH
III. als König bald mit der Opposition einiger Fürsten
auseinandersetzen, besonders mit Herzog Gottfried dem Bärtigen von
Ober-Lothringen und den BILLUNGERN, die sich gegen seine Versuche wandten,
durch Landesausbau und Einsatz von Ministerialen das Königtum weiter
zu festigen. HEINRICH III. ist es nie
gelungen, die feudale Opposition völlig niederzuwerfen, trotz großer
Machtmittel und angestrengter Bemühungen, die kluniazensische Reformbewegung,
vor allem die Gottesfriedensidee, für seine politischen Ziele zu nutzen.
Die Königswahl seines Sohnes HEINRICH IV.
konnte
er 1053 nur durch Zugeständnisse erreichen. So zeichnete sich bereits
zu Lebzeiten die Krise des Königtums deutlich ab. Sie verhinderte
auch größere außenpolitische Erfolge, zwar gelang es
HEINRICH III. 1041 Böhmen zur Anerkennung seiner Lehnshoheit
zu zwingen, doch scheiterte zwischen 1042 und 1047 der Versuch, auch Ungarn
vom deutschen König abhängig zu machen.
Begraben: Speyer, Dom
Vater:
--------
Kaiser KONRAD II. (+ 1039)
Mutter:
---------
Gisela (999-1043)
1. oo 1036 Gunhild von Dänemark (+ 1038)
2. oo 1043 Agnes von Poitou (+ 1077)
1027 Erhebung zum Herzog von Bayern.
1028 deutscher König.
Erziehung unter der Obhut seiner Mutter durch Bischof
Brun von Augsburg und Bischof Egilbert von Freising.
1039 Übernahme der Regierung des Reiches.
Unterstützung der Bewegung der „Treuga Die“ und
des Gottesfriedens.
1043 in Mainz Krönung seiner zweiten Gemahlin.
1046 Synode von Sutri und Kaiserkrönung in Rom.
Der größte SALIER-Kaiser
(Staatspolitiker).
Literatur:
-----------
NDB 8; BWB 1; K. Hampe/Baethgen, Dt. Kaisergesch. Im
Zeitalter der Salier und Staufer, 1963.
X. 30 c. HEINRICH III., Deutscher
König 1039, Kaiser 1046
-------------------------------
* 1017 28. X., + 1056 5. X.
Gemahlinnen:
-----------------
a) 1036 I. Gunhild (Kunigunde),
Tochter König Knuts des Großen von Dänemark
+ 1038 18.VII.
b) 1043 21. XI. Agnes, Tochter des
Grafen Wilhelm III. von Poitou (siehe X 20)
+ 1077 14. XII.
Anmerkungen: Seite 134
------------------
X. 30. Heinrich III.
siehe Steindorff, Heinrich III.
1,33 Breßlau, Konrad II 2, 317 und Curschmann 8.
HEINRICH III.
---------------------
* 28. X 1017, + Bodfeld/Harz 5. X 1056
Begraben: Speyer Dom
Aachen 14. V 1028 Krönung
1027/42 HERZOG VON BAYERN
1038/45 HERZOG VON SCHWABEN
Herbst 1038 König von BURGUND
1039/47 Verwalter des Herzogtums KÄRNTEN
Rom 25. XII 1046 Kaiser
gründet vor 1050 Stift St. Simon und Juda zu Goslar
I oo (29.) VI 1036
GUNHILD
(KUNIGUNDE) VON DÄNEMRAK
+ 18. VII 1038
Begraben: Kloster Limburg
Tochter von Knut dem Großen König von England, Dänemark und Norwegen
II oo Ingelheim 20. XI 1043
AGNES VON POITOU
+ Rom 14. XII 1077
Begraben: St. Peter
1055 HERZOGIN VON BAYERN
1056/62 REGENTIN
Tochter von Guillaume III. (V.) le Grand Cte de Poitou
Herzog von Aquitanien und Agnes von Burgung (-Ivrea)
KAISER HEINRICH III.
--------------------------------
* 28.10.1017
+ 5.10.1056 in Bodfeld am Harz
Grabstätte: Dom zu Sppeyer
Eltern: Kaiser KONRAD II. und Gisela
1. oo Juni 1036 in Nimwegen
GUNHILD/KUNIGUNDE
* um 1018, + um den 18.7.1038 in der Nähe der Adriaküste
Grabstätte: Kloster Limburg an der Hardt
Eltern: Knut der Große, König von Dänemark und England, und Emma/Aelfgifu, Tochter Herzog Roberts I. von der Normandie
2. oo Ende November 1043 in Ingelheim
AGNES
* um 1025, + 14.12.1077 in Rom
Grabstätte: Petersdom zu Rom, Kapelle der hl. Petronella
Eltern: Wilhelm V., Herzog von Aquitanien, und Agnes, Tochter des Grafen Otto-Wilhelm von Burgund
Februar 1026: in Augsburg zum deutschen König designiert
1027-1042 Herzog von Bayern
14.4.1028: in Aachen zum (Mit-)König gewählt
und von Erzbischof Pilgrim von Köln gekrönt
1038-1045 Herzog von Schwaben
1038: in Solothurn zum König von Burgund erhoben
1039-1047 Verwalter Kärntens
1039: Beginn der eigenständigen Regierung in Deutschland,
Italien Burgund
Weihnachtstag 1046: in Rom von Papst Clemens II. zum
Kaiserr gekrönt
Wichtige Quellen:
----------------------
Hermann von Reichenau, Chronik, lateinisch-deutsch in:
Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe Band 11 (1961) Seite 615ff. Die
größeren Jahrbücher von Altaich, lateinisch in: MGH SS
rer. Germ (² 1891); deutsch in: Die Geschichtsschreiber der deutschen
Vorzeut Band 46 (² 1893)
Black-Veldtrup Mechthild: Seite 157-160
*********************
"Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien."
HEINRICH ergriff viele
Maßnahmen, um eine angemessene dos für Agnes
sicherzustellen.
Sicher ist nur, dass die Anstrengungen, die er unternahm, groß waren
und Zeit kosteten. Wahrscheinlich liegt hier der Grund für die erstaunlich
lange Wartezeit zwischen Verlobung und Hochzeit und für HEINRICHS
mehr
als fünf Jahre währende Witwerschaft [Für finanzielle Schwierigkeiten
HEINRICHS
III. spricht auch, dass er 1044 das Gut Groß-Rodensleben
an das Bistum Worms verpfänden mußte (D H III 125), das er 1051
ganz an Worms verlor. Ferner gehört in diesen Zusammenhang die Verpfändung
einer Krone an das Kloster Hersfeld, die HEINRICH
durch die Restitution von Gütern, die Markgraf Ekkehard sich angeeignet
hatte und die auf dem Erbweg in seine Hände gelangt waren, im Jahre
1053 wieder auslöste.].
Im April 1043 traf sich HEINRICH
in Ivois mit dem französischen König und räumte wohl bei
dieser Gelegenheit die letzten Probleme aus, die seiner Heirat mit der
ihm seit Pfingsten 1042 verlobten aquitanischen Herzogs-Tochter im Wege
stehen konnten. Seit spätestens 1042 mußte er sich also Gedanken
über die Ausstattung seiner Braut machen. Es hat in der Forschung
mehrfach Erstaunen ausgelöst, dass fünf der überlieferten
sechs Dotalurkunden erst 1046 ausgestellt wurden; man hat auch erkannt,
dass ein Zusammenhang zwischen diesem Termin und dem Tod Ekkehards II.
von Meißen bestand. Offenbar war aber die Dotation der neuen Königin
aus dem erwarteten Erbe der EKKEHARDINER bereits seit 1043 geplant. Das
ergibt sich aus folgenden Beobachtungen, die das Erbe der EKKEHARDINER
betreffen: Der Annalista Saxo erwähnt, dass die EKKEHARDINER, carnali
posteritate deficente, im Zusammenhang mit der 1028 erfolgten Verlegung
des Bischofssitzes von Zeitz nach Naumburg ihr gesamtes Erbe dem neu errichteten
Bistum Naumburg vermacht hätten. Hermann von Reichenau hingegen nennt
1046, im Zusammenhang mit dem Tod Ekkehards II., HEINRICH
III. als dessen Erben. Zwischen 1028 und Januar 1046 ist es
also zu einer Änderung der Erbfolgeregelungen gekommen, und es deutet
alles darauf hin, dass dies spätestens 1043 in Zusammenhang mit der
bevorstehenden Heirat von HEINRICH
und Agnes geschah.
Grundsätzlich sind bei einer mittelalterlichen Heirat
im Hochadel zwei verschiedene Vermögensmassen zu unterscheiden: Die
Dotalgüter, die der Braut durch den Ehemann sichergestellt wurden,
und das Heiratsgut, das die Frau mit in die Ehe brachte und das oft an
der Grenze zwischen den beiden Gebieten lag, aus denen die Partner stammten.
Das Heiratsgut von Agnes hat in Burgund
gelegen, woher ihre Mutter stammte. Was sie im einzelnen von ihrer Familie
erhielt, wissen wir nicht.
1036
1. oo Gunhild von Dänemark, Tochter des Königs
Knut II.
1019-18.7.1038
Nov. 1143
2. oo Agnes von Poitou, Tochter des Herzogs Wilhelm
V.
1024-14.12.1077
Kinder:
1. Ehe
Beatrix Äbtissin von Quedlinburg
1037-13.7.1061
2. Ehe
Adelheid Äbtissin von Quedlinburg
Herbst 1045-11.1.1096
Goslar
Gisela
Jan/April 1046-6.5.1053
Ravenna
Mathilde
Mitte Okt.1048-12.5.1060
Pöhlde
Goslar
1059
oo RUDOLF Graf von Rheinfelden
um 1025/30-16.10.1080
HEINRICH IV.
11.11.1050-7.8.1106
Goslar
Konrad Herzog von Bayern
Sept./Okt.1052-10.4.1055
Regensburg
Sophie-Judith
Sommer 1054-14.3.1092/96
Goslar
1065/66
1. oo Salomon König von Ungarn
1052- 1087
1088
2. oo Wladislaw I. Herzog von Polen
1043-4.6.1102
Literatur:
-----------
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