Egal ob steigende oder fallende Kurse, egal ob heiße Spekulation oder garantierte Rückzahlung: Die Derivatebranche ist für jede Marktlage und jeden Anlegertyp gut präpariert. Die FTD-Reihe zeigt die neuesten Trends rund um Zertifikate, Optionsscheine und Aktienanleihen.


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Derivate

Frühlingserwachen auf dem Ölmarkt

von Wolfgang Hagl

Trotz aller Unwägbarkeiten und Risiken: Ohne Zertifikate wären Öl-Investments für Privatanleger schwer machbar. Aber es müssen nicht immer Neuemissionen sein. FTD.de zeigt interessante Papiere.

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Nicht nur der Gefühle wegen, auch aus finanziellen Gründen wird es Zeit für frühlingshafte Temperaturen. Schließlich steigen die Heizkosten derzeit kräftig. Seit dem Jahreswechsel hat sich amerikanisches Leichtöl der Sorte Western Texas Intermediate (WTI) um zehn Prozent verteuert. Sogar um mehr als ein Viertel legte das in der Nordsee geförderte Brent zu. Inmitten all der Hiobsbotschaften signalisiert Öl damit eine Abschwächung der konjunkturellen Talfahrt, während zu Ende gehende Vorräte mittel- bis langfristig ohnehin für steigende Notierungen sprechen.

An der Börse wird die Zukunft gehandelt - diese Weisheit ist bei den Rohstoffmärkten sprichwörtlich zu nehmen. Mit "Ölpreis" ist in der Regel der nächst fällige Terminkontrakt gemeint. Ein Blick auf länger laufende Verträge zeigt, dass der Markt - abgesehen von Lagerkosten - eine rasche Verteuerung einpreist. Der auf Oktober terminierte Kontrakt steht rund 13 Prozent über dem Mai-Terminpreis. Wer die Lieferung in einem Jahr haben möchte, muss sogar einen Aufschlag von einem Fünftel zahlen.

Ausweg aus der Contango-Falle

Für Anleger, die auf eine anhaltende Rally setzen wollen, bringt diese Contango genannte Situation Probleme. Anders als insitutionelle Investoren, die als Mittel zum Zweck durchaus Tanker anmieten und auf den Weltmeeren parken, müssen sie auf Zertifikate zurückgreifen. Um den Ölpreis ohne Unterbrechung wiederzugeben, ist dabei regelmäßig der Wechsel des Terminkontrakts vonnöten - was kräftig an der Rendite zehrt.

Ein möglicher Ausweg aus der Contango-Falle ist der Kauf von Optionsscheinen. Mit deren Hilfe kann sich der Anleger an einer bestimmten Position der Terminstrukturkurve platzieren. Allerdings macht die hohe Volatilität dieses Unterfangen verhältnismäßig teuer. Manchen Derivaten kommen die starken Kursausschläge dagegen zugute.

Beispielsweise tritt der Anleger mit Discountern de facto als Verkäufer von Volatilität auf. Die Commerzbank hat seit Kurzem ein neues Rabattpapier auf den September-Kontrakt für Brent im Angebot. Der Discount beträgt 16,2 Prozent. Gleichzeitig liegt der Cap mit 50 $ sechs Prozent unter dem Wert des Futures. Hält sich das Nordseeöl bis zum 11. August auf oder über dieser Marke, ist eine Rendite von 12,2 Prozent fällig.

Contango Die Contango-Kurve bleibt für WTI- ebenso wie für Brent-Öl derzeit intakt, das heißt der später fällige Future-Kontrakt ist teurer als der vorherlaufende.

Super-Contango Zu Beginn dieses Jahres stellte sich die eher seltene Situation eines Super-Contangos ein, in der diese Kurve sehr steil verläuft.

Interessante Gebrauchtwarenabteilung

Es müssen nicht zwingend frisch emittierte Produkte ins Depot, um auf steigende oder zumindest stabile Notierungen beim schwarzen Gold zu setzen. Einige Zertifikate aus der Gebrauchtwarenabteilung haben den Ausverkauf überstanden und bieten nun interessante Chance-Risiko-Profile. Zum Jahresende stellt ein bereits 2005 von der Société Générale emittiertes Bonuszertifikat eine Rendite von 15,3 Prozent in Aussicht.

Voraussetzung: Der Brent-Future verteidigt bis dahin den Puffer von knapp einem Drittel. Klettert der Kontrakt über das Bonusniveau von 85,40 $ hinaus, steigt die Rendite zur Schlussfälligkeit unbegrenzt mit. Sollte die Barriere fallen, drohen Verluste. Da der Anleger für das Zertifikat ein Aufgeld zahlen muss, fiele das Minus deutlich überproportional aus.

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FTD.de, 13.04.2009
© 2009 Financial Times Deutschland

 

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