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1991: Silvia Neid

Sonntag, 14. Juli 1991
von Paul Saffer
Silvia Neid (Deutschland) im Finale 1991Silvia Neid (Deutschland) im Finale 1991 (©Getty Images)

Nicht viele Fußballer haben sowohl als Spieler als auch als Trainer Erfolge feiern können - Bundestrainerin Silvia Neid gehört zu diesem elitären Kreis definitiv dazu.

Heldentaten
Neid, die seit 2005 Bundestrainerin ist und zuvor als Assistentin von Tina Theune-Meyer gearbeitet hatte, führte das deutsche U20-Team bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2004 zum Titel genauso wie die A-Nationalmannschaft bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2007, als Deutschland keinen einzigen Gegentreffer hinnehmen musste. So soll es auch bei der UEFA WOMEN'S EURO 2009™ laufen. Als Spielerin jedenfalls ist Neid bereits in den Genuss gekommen, Europameisterin zu werden.

Erster Erfolg
Als 1982 erstmals eine deutsche Frauen-Nationalmannschaft installiert wurde, war Neid bereits dabei. 1989 führte sie das deutsche Team als Spielführerin ins EM-Finale und zum 4:1-Erfolg gegen Norwegen vor 22.000 Zuschauern in Osnabrück. "Den EM-Titel zu gewinnen, war ein Schlüsselmoment für den deutschen Frauen-Fußball", sagte Neid. "Es war eine Art von Durchbruch, da das Turnier letzten Endes große Aufmerksamkeit in Deutschland erregt hat. Das Halbfinale gegen Italien war das erste Frauen-Spiel überhaupt, das live im deutschen Fernsehen gezeigt wurde. Und dieses Spiel war ein Krimi. Wir setzten uns nach Elfmeterschießen durch. Es war einer der denkwürdigsten Momente meiner Karriere, als unsere Torhüterin Marion Isbert den entscheidenden Elfmeter verwandelte. Sie war so erleichtert, als der Ball im Tor war. Bei uns fiel dann die ganze Spannung ab, und wir haben nur noch gefeiert."

Denkwürdiges Spiel
"Dieses Spiel hatte soviel Aufmerksamkeit erregt, wie wir dann ein paar Tage später feststellen konnten, als wir zum Finale im Stadion von Osnabrück ankamen. Es waren dermaßen viele Leute da, dass das Spiel sofort ausverkauft war. Einige Leute mussten sogar draußen bleiben, weil sie kein Ticket mehr bekamen. Aufgrund des großen Fanansturms wurde das Spiel sogar später angepfiffen. Das Finale selbst war dann auch ein denkwürdiges Spiel. Wir waren gegen Norwegen klarer Außenseiter, aber wir waren fantastisch drauf und gewannen sensationell mit 4:1. Das werde ich nie vergessen."

Dank an Bisanz
Zwei Jahre später zeigte das wiedervereinigte Deutschland, dass der erste EM-Titel kein Zufall war. Erneut führte die damals 27-jährige Mittelfeldspielerin die deutsche Mannschaft als Spielführerin ins Finale - dieses Mal in Dänemark, der Gegner hieß erneut Norwegen. Das Team von Gero Bisanz lag zunächst im Rückstand, doch dank zweier Treffer von Heidi Mohr und einem Tor von Neid vier Minuten vor dem Ende gewann Deutschland mit 3:1. "Den Titel zwei Jahre später zu verteidigen, war Ausdruck unserer Entwicklung", sagte Neid. "Wir waren richtig stolz, und man muss vor allem Gero Bisanz danken - er war der Lenker unseres Erfolgs."

Karriere als Trainerin
Neid beendete 1996 ihre Karriere nach mehr als 100 Länderspielen, doch es war klar, dass Neid dem Fußball treu bleiben würde, zumal auch Bisanz sie als zukünftige Trainerin auserkoren hatte. Neid trat dem Trainerteam von Theune-Meyer bei und hinterließ dann ab 2005 ihre eigenen Spuren.

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