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2005: Anne Mäkinen

Sonntag, 19. Juni 2005
von Paul Saffer
Anne Mäkinen in Aktion für FinnlandAnne Mäkinen in Aktion für Finnland (©Getty Images)

Anne Mäkinen absolvierte ihr Debüt für Finnland als 15-Jährige 1991. Erst 14 Jahre später erreichte sie ihr erstes großes Endrunden-Turnier. Das Eröffnungsspiel der UEFA WOMEN'S EURO 2005™ in Manchester vor 29.092 Zuschauern gegen England wird sie niemals vergessen, auch wenn Finnland mit 2:3 unterlag.

"Wahnsinn"
"Das war der Wahnsinn", sagte Mäkinen gegenüber uefa.com. "Ich hatte vorher noch nie vor solch einer Kulisse gespielt; keine von uns hat dies jemals zuvor erlebt. Man hat auf dem Rasen einfach nichts verstanden. Das war neu für uns. Die Zuschauer - sogar die englischen Fans - haben beide Mannschaften angefeuert. Zumindest habe ich das so wahrgenommen. England hatte schon 2:0 geführt, doch dann konnten wir ausgleichen. Schließlich haben die Engländerinnen doch noch das 3:2 geschossen. Für sie hätte es nichts Schöneres geben können; wir waren natürlich mit dem Ergebnis nicht ganz so zufrieden."

Internationale Erfahrung
Vor 2005 hatte Mäkinen sieben Mal erfolglos an einer Qualifikation teilgenommen. Als sie dann aber eine Endrunde erreichte, war sie gar nicht so überrascht. Sie hatte zuvor lange Zeit in den Vereinigten Staaten gespielt und wechselte nach der Qualifikation zum schwedischen Top-Klub Umeå IK. "Finnische Spielerinnen wechselten bereits immer häufiger ins Ausland. Dort verbesserten sie ihre Leistungen und sammelten internationale Erfahrung", erklärte Mäkinen. "Außerdem haben wir im Nationalteam schon sehr lange zusammen gespielt. Es war also nur noch eine Frage der Zeit."

"Sehr positiv"
Finnland zog als Dritter der Qualifikationsgruppe in die Play-offs gegen die favorisierten Russinnen ein. Die Skandinavierinnen gewannen zu Hause mit 1:0, und vier Tage später erzielte Mäkinen in Moskau das Führungstor für die Gäste, die schließlich mit 3:1 gewannen. "Schon bevor wir nach Russland reisten, wusste ich, dass wir es schaffen würden. Im Hinspiel haben sie nämlich gar nichts gezeigt", sagte sie. "Wir hatten so einen tollen Teamgeist und einen Lauf. Ich spielte in der Nationalmannschaft, seit ich 15 war. Niemals hatten wir uns für irgendetwas qualifizieren können. Es war für den finnischen Frauenfußball eine sehr positive Sache."

Halbfinale
Nach der Auftaktniederlage wurde die Außenseiterrolle der Finninnen in England noch verstärkt. Dann aber erreichten sie ein hart erkämpftes 0:0 gegen Schweden und gewannen gegen Dänemark eindrucksvoll mit 2:1. Dadurch erreichten sie tatsächlich noch das Halbfinale. "Das zeigte, wie stark unsere Mannschaft mental drauf war. Abseits des Platzes haben wir alles zusammen gemacht. Das kann auch auf dem Rasen den Ausschlag geben", erklärte Mäkinen. "Wir waren selbstbewusst und mussten gegen Dänemark gewinnen. Keine von uns zweifelte daran, dass wir es schaffen könnten, auch wenn uns das selten zuvor gelungen war."

Nervös
Im Halbfinale war dann bei der 1:4-Niederlage gegen den späteren Europameister Deutschland Endstation. Mäkinen aber sieht auch darin positive Seiten. "Im Bus herrschte davor eine andere Stimmung; wir waren nervös", gab sie zu. "Wir haben zuvor niemals in einem Halbfinale gestanden, und dann auch noch gegen Deutschland - das wohl beste Team der Welt. Wir machten einfache Fehler, wurden dafür bestraft und hatten nie eine Siegchance. Aber wir haben zumindest ein Tor geschossen. Das war gut für uns. Die ganzen Erfahrungen, die wir sammeln konnten, waren aber wichtiger als ein Sieg in diesem Spiel. Sollten wir noch einmal so weit kommen, werden wir sicherlich besser vorbereitet sein."

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