24.05.2009
Jenson Button triumphiert in Monaco
Jenson Button genießt den Erfolg
Sechs Rennen, fünf Siege - Jenson Button war auch in Monte Carlo eine Klasse für sich. Brawn GP-Teamkollege Rubens Barrichello wurde Zweiter. "Super, super", jubelte Button nach seiner Gala über den Boxenfunk.
Die deutsche WM-Hoffnung Sebastian Vettel schied nach einem selbst verschuldeten Unfall früh aus und erlitt damit einen herben Rückschlag im Titelrennen. "Ich bin kollidiert und dann in die Mauer gekracht", schilderte der Red-Bull-Pilot das frustrierende Ende. Nico Rosberg holte als Sechster als einziger des deutschen Fahrer-Quintetts Punkte.
Button dominiert nach Belieben
Button triumphierte auf dem spektakulären Stadtkurs nach 260,520 Kilometern in 1:40:44,282 Stunden. Dank seines Riesenvorsprungs konnte er schon früh das Tempo drosseln und den Erfolg beim prestigeträchtigsten Formel-1-Rennen im Spielerparadies an der Côte d'Azur locker nach Hause schaukeln. Danach hatte der 29-Jährige noch genug Kraft, um die Strecke entlang Richtung Fürstenloge zu joggen.
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Der Brasilianer Barrichello wies 7,666 Sekunden Rückstand auf. Kimi Räikkönen gelang als Drittem das beste Saisonergebnis für Ferrari. Teamkollege Felipe Massa belegte Rang vier, so dass der Konstrukteurs-Weltmeister des Vorjahres erstmals beide Autos in den Punkten hatte.
Rosberg ging in seiner Wahlheimat nach Buttons erstem Boxenstopp sogar in Führung, musste diese nach nur einer Runde allerdings wieder an den Briten abgeben, weil er selbst zum Tanken abbog. Danach konnte der 23 Jahre alte Williams-Pilot aus Wiesbaden nicht mehr in den Kampf um die Podestplätze eingreifen.
"Bei uns war heute ein bisschen der Hund drin"Vettel eierte auf dem ersten Satz weicher Reifen zunächst chancenlos herum. Als Vierter losgedüst, musste der Jungspund aus Heppenheim der Reihe nach Konkurrenten passieren lassen und bog bereits in der elften von 78 Runden zum Boxenstopp ein. "Wir haben uns bei der Reifenwahl vertan", wies Vettel auf einen Strategiefehler hin.
"Bei uns war heute ein bisschen der Hund drin." Als 15. auf den 3,340 Kilometer langen Kurs zurückgekehrt, spielte er bei der Verfolgung des enteilten BrawnGP-Paares keine Rolle mehr. Fünf Umläufe später kam das frühe, frustrierende Aus für Vettel: Er knallte mit seinem Red-Bull-Renault in der Kurve St. Devote in die Leitplanken. Durch den dritten Nuller büßte der 21-Jährige im WM-Kampf weiter an Boden ein.
In der Gesamtwertung liegt Button nach sechs von 17 Läufen mit 51 Punkten souverän vor dem Brasilianer Barrichello (35). Dem Drittplatzierten Vettel (23 Zähler) hilft nur noch eine Ausfall-Serie der bärenstarken "Brawnies", um seinen Traum verwirklichen zu können.
Die Hoffnung hat der Hesse dennoch nicht aufgegeben: "Ich denke schon, dass die noch einzuholen sind. Die kommen auch nicht immer ins Ziel." Derzeit spricht aber nichts für ein Ende von Buttons alles erdrückender Dominanz, die immer mehr an die Glanzzeiten von Rekord- Champion Michael Schumacher erinnert.
Hamilton ohne Chance
Vorjahressieger Lewis Hamilton musste wegen eines kurzfristigen Getriebewechsels von ganz hinten starten und hatte damit keine Chance mehr auf einen Podestplatz. Der britische McLaren-Mercedes-Pilot hat sich nach seinem zwölften Rang praktisch aus dem WM-Rennen verabschiedet.
Besonders demütigend war für den Titelverteidiger, dass ihn sein wahrscheinlicher Nachfolger kurz vor Halbzeit des WM-Laufes überrundete. Das Debakel für die Silbernen machte der Finne Heikki Kovalainen mit seinem Abflug in die Mauer in der 53. Runde perfekt.
Frust pur auch bei Nick Heidfeld und den "Weiß-Blauen": Der Mönchengladbacher belegte nur den elften Platz. Teamkollege Robert Kubica musste seinen BMW-Sauber bereits im 31. Umlauf wegen eines technischen Defektes in der Garage abstellen. Timo Glock, im Qualifying blamabler Letzter, startete aus der Boxengasse, weil er durch diese Entscheidung neu tanken konnte.
Der Toyota-Pilot aus Wersau wurde Zehnter. Adrian Sutil nutzte seinen bislang besten Startplatz gleich, um in der ersten Runde zwei Rivalen zu überholen und auf Rang 13 vorzustoßen. Der Force-India-Vertreter aus Gräfelfing wurde schließlich 14.
Die Brawnies konnten die schnellste Hafenrundfahrt der Welt nach dem geglückten Start entspannt genießen. Button verteidigte seine Pole-Position locker und Teamkollege Barrichello düpierte gleich den zweitplatzierten Räikkönen. Danach fuhr das Duo bis zum ersten Boxenstopp einsam vorneweg.