Neue OZ: Kommentar zu Bildung
Schüler
Studenten
Streiks

    Osnabrück (ots) - Überfälliger Protest

    Endlich ein Zeichen: Allzu lange haben sich Schüler und Studenten still verhalten. Jetzt setzen sie völlig zu Recht ein deutliches Signal, über Banken- und Wirtschaftskrise die Probleme im Bildungssystem nicht zu vergessen. Denn zentrale Fragen sind ungelöst: Noch immer gibt es zu viele Schulabbrecher, verlassen jährlich Zehntausende ohne Abschluss die Schule. Und weiterhin hängen Bildungschancen zu stark von der sozialen Herkunft ab. Die Probleme beginnen bei der frühkindlichen Bildung mit zu wenig Krippenplätzen. Und sie enden an überfüllten Unis. So klagt eine Münchner Hochschule, dort studierten statt der vorgesehenen 25000 Studenten derzeit 40000.

    Kurzum: Das Bildungssystem braucht mehr Geld. Und zwar nicht nur für die Sanierung von Gebäuden wie beim aktuellen Konjunkturprogramm. Darüber hinaus muss auch massiv in Köpfe und das Lernen von Mensch zu Mensch investiert werden. Ernst genommen werden sollten ferner die Klagen über Prüfungsdruck und Verschulung in den neuen Studiengängen. Hier muss zumindest korrigierend eingegriffen werden. Abgeschafft gehören dagegen die Studiengebühren. Denn Deutschland als Land ohne große natürliche Ressourcen kann es sich nicht leisten, Lern- und Leistungswillige in ihrer Entfaltung abzuschrecken oder auch nur zu bremsen.

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