17.06.2009
Spanien stellt Weltrekord ein
David Villa brach den Bann
Spanien hat mit einem mühevollen 1:0-Sieg über den Irak das Halbfinale des Confederations Cup in Südafrika erreicht und bleibt mit dem 14. Sieg in Serie nur noch einen Erfolg vom alleinigen Weltrekord entfernt.
Eine solche Serie war zuvor nur Australien (1996-97), Brasilien (1997) und Frankreich (2003-04) gelungen. David Villa erlöste die Spanier, die ein ums andere Mal am irakischen Keeper scheiterten.
Im Vergleich zum Auftaktspiel gegen Neuseeland ließ es Spanien in seiner zweiten Partie ruhiger angehen, hatte es aber gegen den Irak auch deutlich schwerer als gegen die Kiwis.
Der Asienmeister machte die Räume sehr dicht und stand mit zehn Spielern in und um den eigenen Strafraum. Den ersten Torschuss der Partie hatte dann auch der Irak, aber Alaa Abdul Zahra brachte in der neunten Minute nicht genug Druck hinter das Leder, um Iker Casillas zu gefährden.
Irak igelt sich hinten ein
Es dauerte bis zur 17. Minute bis auch die Spanier ihre erste große Chance hatten. Fernando Torres kam nach einem schönen Doppelpass mit Xavi zu spät und der aufmerksame Keeper Mohammed Kassid konnte die Situation entschärfen.
In der 25. Minute hatte Sturmpartner David Villa seine erste Gelegenheit, doch nach seiner Direktabnahme zitterte nur das Außennetz. Allerdings bekam der Europameister die Partie nun besser in den Griff und schnürte die Iraker im eigenen Sechzehner ein, Chancen blieben indes Mangelware.
Kurz vor der Halbzeit noch einmal eine gefährliche Situation vor dem irakischen Tor, doch erneut war Keeper Kassid zur Stellen und entschärfte den Kopfstoß von Sergio Ramos. Torlos ging es dann auch in die Kabinen. Die vor allem defensiv glänzend eingestellten Iraker stellten die Spanier unverhofft vor einige Probleme.
Villa lernt aus seinem Fehler
Unverändert kamen beide Teams aus der Kabine. Unverändert auch zunächst das Geschehen auf dem Platz: Spanien bestimmte die Partie, konnte sich aber gegen die dichtgestaffelte Irak-Abwehr nicht durchsetzen. In der 52. Minute hätte Villa dann aber doch die Führung erzielen müssen. Der heiß umworbene Stürmer des FC Valencia kam unbedrängt wenige Meter vor dem Tor zu Kopfball, setzte den Ball aber genau in die Arme des Keepers.
Drei Minuten später machte er es aber besser. Joan Capdevilla schlug eine glänzende Flanke in die Mitte und diesmal saß der Kopfstoß Villas genau neben dem rechten Pfosten. Torwart Kassid war beim 30. Länderspieltor des Stürmers machtlos. In der 58. Minute zeigte der Keeper dann wieder seine ganze Klasse. Einen scharfen Fernschuss Xabi Alonsos hielt er sicher fest.
Spanien erhöhte nun das Tempo, doch immer wieder scheiterten die Iberer an Kassid. Der Keeper brachte Torres, Villa und Co. mit seinen Paraden zur Verzweiflung. Etwas überraschend kam dann die Chance zum Ausgleich für Fareed Majeed, dem der Ball im spanischen Strafraum direkt vor die Füße fiel, doch der irakische Abwehrspieler hatte nicht damit gerechnet und vergab die Möglichkeit.
Nur selten fußballerische Höhepunkte
Die Spanier hatten nur wenige Chancen zu glänzen, ein feiner Spielzug mit einem Doppelpass zwischen Torres und Juan Manuel Mata endete damit, dass der Außenspieler von Valencia den Ball direkt auf Kassid zog, der keine Mühe hatte zu parieren.
Trotz des Rückstand behielt der Irak seine äußerst defensive Taktik bei und versuchte beinahe ausschließlich, Gegentore zu verhindern. Die Spanier hatten ihren Treffer erzielt, das Halbfinale vorzeitig erreicht und weiterhin die Möglichkeit, den alleinigen Weltrekord von Siegen in Serie aufzustellen, also verfolgten sie einen zweiten Treffer auch nicht mehr mit aller Konsequenz und so blieb es beim 1:0 für den Europameister.
Henning Schulz