Marcus Ahlm behauptet sich gegen Petar Metlicic
Der THW Kiel hat wie im Vorjahr den großen Triumph in der Champions League verpasst. Mit 27:33 (14:13) unterlag der deutsche Rekordmeister im Final-Rückspiel beim spanischen Meister BM Ciudad Real. Nachdem die Kieler das Hinspiel vor Wochenfrist mit fünf Toren Vorsprung (39:34) gewonnen hatten, fehlte ihnen in der Addition ein Tor.
Einziger Erfolg in der Königsklasse bleibt damit der Erfolg 2007, als sie im Finale den Bundesliga-Rivalen SG Flensburg-Handewitt besiegten. Damit ist auch der Traum vom Titel-Triple aus Meisterschaft, DHB-Pokal und Champions League geplatzt.
Vor 6000 Zuschauern in der ausverkauften Quijote-Arena von Ciudad Real, einer 70.000-Einwohner-Stadt 200 Kilometer südlich von Madrid, lieferten sich beide Teams erneut ein erbittertes Duell, das in der Schlussphase immer hektischer wurde.
Kiel zum Schluss stehend K.o.
Die Kieler schienen stehend K.o. zu sein, als Ciudad Real zwei Minuten vor Schluss den Fünf-Tore-Rückstand in eine Führung umgewandelt hatte. Im vergangenen Jahr hatten sich die Deutschen ebenfalls im Rückspiel die Hinspiel-Führung entreißen lassen und mussten nun erneut zusehen, wie die Spanier triumphierten.
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Dabei hatte es zunächst ganz anders ausgesehen: Mit einem furiosen Start in die Partie, die in 100 Länder übertragen wurde, verunsicherten die Kieler die Hausherren. Gestützt auf einen überragenden Thierry Omeyer im Tor, der reihenweise die Würfe der Spanier entschärfte, lagen die Gäste mehrfach mit drei Toren in Front.
So stark sich der THW in der ersten Halbzeit in der Abwehr präsentierte, so unaufmerksam war er mitunter im Angriff. Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason, der 2002 mit dem SC Magdeburg als Coach die Königsklasse gewonnen hatte, ließ mehrere Möglichkeiten aus.
Kein Happyend
Angetrieben von Nikola Karabatic, der gemeinsam mit Vid Kavticnik den THW Kiel zum Saisonende verlassen und zu Montpellier HB wechseln wird, hielten die Kieler dem Druck der Spanier aber lange stand und zogen zwischenzeitlich gar auf vier Tore Differenz (20:16/40.) davon. Doch dann drehte der Titelverteidiger auf und lag plötzlich mit 26:23 (49.) vorn. In dieser Phase wackelte der THW bedenklich und hatte nichts mehr zum Zusetzen.
Zur Überraschung aller Beteiligten waren als Schiedsrichter die Serben Slobodan Visekruna und Zoran Stanojevic eingesetzt worden. Das Duo hatte nicht nur das Halbfinale des THW gegen die Rhein-Neckar Löwen in Mannheim gepfiffen, sondern bereits im vergangenen Jahr das Final-Hinspiel der Kieler in Ciudad Real (29:27). Im Zusammenhang mit den Manipulationsvorwürfen gegen den THW war auch dieses Duo in die Kritik geraten.