18.06.2009
Brand bleibt Bundestrainer
Heiner Brand wird seinen Vertrag erfüllen
Erleichterung bei den Handballern ist angesagt und auch die Fans der deutschen Nationalmannschaft können aufatmen: Heiner Brand wird seinen Vertrag bis 2013 erfüllen. Dabei war der Bundestrainer falsch von der SPORT BILD zitiert worden, die erklärte, das Brand 2012 zurücktreten werde.
"Ich pflege Verträge einzuhalten", betonte der 56-jährige Gummersbacher in Stuttgart und stellte klar, "ich sage doch nicht, ich höre 2012 auf, wenn ich erst vor gut einem Jahr den Vertrag verlängert habe."
Damit reagierte Brand auf ein vom Deutschen Handballbund (DHB) autorisiertes Interview im Magazin SPORT BILD. Darin war er auf die Frage, wie lange er noch Bundestrainer sein will, mit den Worten zitiert worden: "Bis 2012. Dann bin ich 40 Jahre im Handball. Das reicht, dann muss ich nicht mehr an der Linie herumhampeln. Gold bei Olympia wäre natürlich ein schöner Abschluss." Den Wunsch nach einer Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London als Abschluss habe er "nicht als Rücktrittsankündigung gesehen", erklärte Brand.
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Siebter Sieg im siebten Spiel
Diesen Wunsch will sich der Erfolgstrainer mit seiner "Neuen Generation" erfüllen. Seine stark verjüngte Auswahl hat in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2010 in Österreich ihre große Perspektive aufgezeigt. Das überlegene 38:27 in der Stuttgarter Porsche Arena gegen Weißrussland war der siebte Sieg im siebten Spiel. Damit fährt der WM-Fünfte als Gruppensieger zum Endrunden-Turnier vom 19. bis 31. Januar.
Trotzdem will Brand auch im abschließenden Spiel der Ausscheidung am Sonntag in Rishon Le Zion gegen Israel keinen Schlendrian einziehen lassen. "Gewinnen", lautete seine Forderung, "das sind wir uns selbst schuldig, dass wir mit vollem Einsatz spielen. Das sind schon Vorbereitungsspiele auf die EM. Da müssen wir jede Möglichkeit nutzen."
Außen wird es eng
Wegen des Verzichts auf gleich sechs Stammkräfte, die entweder verletzt sind oder eine Regenerationspause vom Bundestrainer erhalten haben, kann Brand auch in Israel weiter testen. Nach dem gelungenen Auswahl-Debüt des erst 20 Jahre alten Rechtsaußen Patrik Groetzki (Rhein-Neckar Löwen) bekommen am Sonntag Kreisläufer Christoph Theuerkauf (Magdeburg) und Linksaußen Dragos Oprea (Göppingen) erneute Bewährungsmöglichkeiten. "Wir bauen ja die Mannschaft für die Zukunft auf", sagte der Bundestrainer.
Besonders umkämpft sind die Außenpositionen. Links streiten Torsten Jansen (Hamburg), Dominik Klein (Kiel), Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen) und Oprea um die wohl nur zwei EM-Plätze. Auf der anderen Seite lässt das Gedränge von Stefan Schröder (Hamburg), Christian Schöne (Göppingen) und Christian Sprenger (Magdeburg) dem jungen Groetzki nur wenig Chancen. "Und in der Hinterhand haben wir auch noch Florian Kehrmann, der einspringen könnte", sagte Brand.