Schweizer Banken im Stress
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Eidgenossen in Sorge um die eigene Zukunft.Foto: epa
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Zusammenbruch einer Großbank hätte gravierende Folgen.
Zürich/Tokio. Nach der mit Milliarden-Staatshilfen behobenen Schieflage der Großbank UBS fordert die Schweizerische Nationalbank (SNB) für die Großbanken strengere Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften. Darüber hinaus sollten Vorkehrungen getroffen werden, damit auch eine große Bank notfalls aufgespaltet und teilweise liquidiert werden kann.
Zwar waren Banken-Staatshilfen in der Finanzkrise kein speziell Schweizer Problem (nur UBS musste im vergangenen Herbst darauf zurückgreifen, Credit Suisse kam aus eigener Kraft durch die Krise). Aber die wirtschaftlichen Folgen eines Großbank-Zusammenbruchs wären in der Schweiz gravierender als anderswo. Die Bilanzsummen der Schweizer Banken belaufen sich auf das Achtfache des Bruttosozialproduktes und fast drei Viertel entfallen auf die beiden Großbanken.
London für EU-Aufsicht
Auch die britische Finanzaufsicht FSA erwägt strengere Auflagen für Großbanken, deren Zusammenbruch für das Finanzsystem nicht verkraftbar wäre. "Womöglich brauchen wir höhere Kapitalanforderungen für unsere größten Banken", sagte FSA-Chef Adair Turner am Freitag in Tokio. Mit den Vorschlägen der EU-Staats- und Regierungschefs für eine strengere Finanzmarktaufsicht zeigte sich Turner grundsätzlich zufrieden.
Printausgabe vom Samstag, 20. Juni 2009
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