Noch ein kleiner Prinz
Poivre d’Arvor, Patrick: Der Wüstenprinz
Von Brigitte Suchan
Der zwölfjährige Jacques muss miterleben, wie seine geliebte Mutter Gabrielle auf einem Ball zu Ehren von Charles Lindbergh dem Charme des Abenteurers erliegt und mit diesem auf und davon geht. Als er dann noch von seinem verzweifelten Vater, früher selbst Pilot und nun Leiter der Aéropostale von Rabat, erfährt, dass dieser nicht sein wirklicher Vater ist, fasst der völlig verstörte Bub einen tollkühnen Plan: In einem Postsack versteckt will er seiner Mutter in den Senegal nachreisen. Doch ein Sandsturm zieht auf, das Flugzeug muss in der Wüste notlanden und die Besatzung gerät mitsamt ihrem blinden Passagier in die Hände von Tuareg. Für Jacques beginnt ein Abenteuer, an dessen Ende er nicht nur seine erste Liebe erlebt hat, sondern auch erkennt, dass der Mann, der sich ein Leben lang um ihn gekümmert hat, sein rechtmäßiger Vater ist. Der französische Journalist und Reiseschriftsteller Patrick Poivre d’Arvor hat mit seinem Roman „Der Wüstenprinz“ eine Art Hommage an sein großes Vorbild Antoine de Saint Exupéry und dessen kleinen Prinzen geschrieben. Allerdings hinkt das schmale Bändchen in seiner literarischen Qualität stark der berühmten Vorlage nach.
Patrick Poivre d’Arvor: Der Wüstenprinz; Thiele Verlag; Preis: 12 Euro; ISBN: 978-3-85179-079-5
Mittwoch, 06. Mai 2009