Neue OZ: Kommentar zu Iran
Wahlen
Proteste

    Osnabrück (ots) - Blut an den Händen der Ayatollahs

    Der Mut der Demonstranten ist bewundernswert. In den jungen Gesichtern wird sichtbar, wie schön, friedliebend und aufgeklärt der Iran sein könnte. Viele wissen, dass sie Gefangene des Regimes sind. Selbst das, was die Mullahs eine Wahl nennen, ist eine böse Farce. Erst sortiert Ayatollah Chamenei die Kandidaten aus, dann manipuliert er den Wahlkampf und kürt den Holocaust-Leugner Ahmadinedschad wieder zum Präsidenten. Dem Druck der Straße ist es zu verdanken, dass der Wächterrat jetzt die eigene Wahlfälschung untersuchen musste. Drei Millionen Stimmen sollen nun laut offizieller Staatspropaganda so genannte Unregelmäßigkeiten aufweisen, aber gleichzeitig erklären die Mullahs, Ahmadinedschads Wahlsieg sei korrekt. Das ist schlicht kriminell und absurd. Und wie so oft macht das Regime in bester Manier eines Verschwörungstheoretikers Israel und die USA als die wahren Übeltäter aus.

    Zugleich lässt Chamenei seine Kampfhunde von der Kette. In den Revolutionsgarden und den Basidsch-Milizen sind viele religiöse Fanatiker, die abgerichtet sind, auf Befehl mit Eisenstangen sogar auf Studentinnen einzuschlagen und Killerkommandos durchzuführen. Vielleicht können sich die Mullahs mit Gewalt an der Macht halten. Doch die Toten werden nicht in Vergessenheit geraten. Denn Chamenei wird das an seinen Händen klebende Blut unschuldiger Iraner niemals mehr abwischen können. Womöglich markiert dieser Juni den Anfang vom Ende des Mullah-Regimes.

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