Wiener Zeitung Neu in der Linkmap:
 
  Wiener Zeitung Homepage Amtsblatt Homepage LinkMap Homepage Wahlen-Portal der Wiener Zeitung Sport-Portal der Wiener Zeitung Spiele-Portal der Wiener Zeitung Dossier-Portal der Wiener Zeitung Abo-Portal der Wiener Zeitung Portal zum sterreichischen EU-Vorsitz 2006 Suche Mail senden AGB, Kontakt und Impressum Das Unternehmen Benutzer-Hilfe
 Politik  Kultur  Wirtschaft  Computer  Wissen  extra  Panorama  Wien  Meinung  English  MyAbo 
 Lexikon  Interview  Glossen  Bücher  Musik Debatten 
Charmanter Indie-Rock

Thermals: Now We Can See

Von Heimo Mürzl

Die aktuellen Alben von Art Brut und den Thermals.

Dass dynamischer Rumpelrock und geradliniger Punkpop mit intellektuellem Habitus und kauzig-britischem Dandytum bestens korrelieren, beweisen die Londoner Art Brut auf ihrem dritten Album ein weiteres Mal. Ihre Mixtur aus rockiger Unmittelbarkeit, der ungeschliffenen Working class-Attitüde und typisch britischer Exzentrik war schon auf ihren ersten zwei Alben so unverwechselbar wie beeindruckend. Frank Black alias Black Francis, einst Kopf der Bostoner Indie-Legende Pixies, hat die aktuelle CD "Art Brut vs. Satan" produziert und für eine Spur mehr Exaltiertheit und Hysterie gesorgt. Francis gelingt es auf grandiose Weise, Zugänglichkeit und kantige Ungeschliffenheit unter einen musikalischen Hut zu bringen. Wie gewohnt bildet ein Amalgam aus New Wave, Punk, Powerpop und Rumpelrock das musikalische Fundament für die pointierten Texte und naiv-weisen Bekenntnisse, die Band-Leader und Sänger Eddie Argos in furiose Wortkaskaden kleidet und großmäulig interpretiert. Im Song "The Replacements" wundert er sich, warum er die gleichnamige Band erst so spät für sich entdeckt hat. Bei "Demons Out!" sorgt er sich darüber "How am I supposed to sleep at night, when no one likes the music I like?". Grundlos, weil das aktuelle Album des spleenigen Londoner Quintetts ist ebenso liebens- und hörenswert wie die neue Silberscheibe der Thermals, jenes Independentrock-Trios aus Portland, Oregon, das von jeher die Gabe besaß mit einfachen, aber bewährten musikalischen Mitteln größtmögliche Wirkung zu erzielen. Wie Hutch Harris, Kathy Foster und Co. unterschiedlichste musikalische Einflüsse miteinander verknüpfen und so elf grandiose Songs schaffen, denen weder stimmige Refrains noch tolle Melodien fehlen, das nötigt einem mehr als nur Respekt ab. Die großartige Stimme von Sänger Hutch Harris tut ein übriges, um "Now We Can See" weit über den veröffentlichten Durchschnitt der CD-Produktion des bisherigen Jahres hinauszuheben. Langeweile kommt beim Hören dieses Silberlings nie auf - das Trio versteht es, auf gekonnte Weise zu unterhalten.

Thermals: Now We Can See. (Kill Rock Stars)

Printausgabe vom Samstag, 20. Juni 2009

Kommentar senden:
Name:

Mail:

Überschrift:

Text (max. 1500 Zeichen):

Postadresse:*


* Kommentare werden nicht automatisch veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor Kommentare abzulehnen. Wenn Sie eine Veröffentlichung Ihrer Stellungnahme als Leserbrief in der Druckausgabe wünschen, dann bitten wir Sie auch um die Angabe einer nachprüfbaren Postanschrift im Feld Postadresse. Diese Adresse wird online nicht veröffentlicht.

Wiener Zeitung - 1040 Wien · Wiedner Gürtel 10 · Tel. 01/206 99 0 · Impressum