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Schenkt eine Auster einem Menschen eine Perle, mit der man sich schmücken kann, so ist dies wie der Beginn eines neuen Lebens

SÜDSEE-ZUCHTPERLE
AKOYA-ZUCHTPERLE
SÜSSWASSER-ZUCHTPERLE
TAHITI-ZUCHTPERLE
KEISHI
ZUSAMMENGESETZTE PERLEN (MABÉ)
PERLENPFLEGE UND AUFBEWAHRUNG
BEWERTUNG VON ZUCHTPERLEN
CIBJO PERLENDEFINITION

 

In einer alten Sage spricht man davon, dass demjenigen, der zufällig in den Besitz von Perlen gelangte, stets Glück, Liebe und Erfolg beschieden sein sollte.
Sagenhafte Geschichten wurden über Perlen geschrieben, wobei eine Geschichte darüber berichtete, dass Aphrodite, die Göttin der Schönheit, einst dem Meer entstieg. Das Wasser ,daß von ihrer Hand tropfte, verwandeltesich zu Perlen , die in den Ozean versanken.
Wir wissen heute, daß Perlen anderes entstehen.
Perlen sind Kalkabsonderungen in bestimmten Austern die durch Eindringen eines Fremdkörper (z.B. ein Sandkorn) in die Weichteile der Auster entstehen. Nur, das Eindringen und die Umschließung des Sandkornes zum Schutz der Muschel mit Perlmutt allein, macht noch keine Perle. Es müssen Perlmutt bildende Zellen, die von innen an der Schale aufliegen und für den Bau und das Wachstum der Schalen zuständig sind, in den Körper der Muschel gelangen. Dies kann z.B. durch einen Parasiten geschehen, der sich durch die Schale in die Muschel bohrt, oder durch das Eindringen eines Fremdkörpers, mit der eine Verletzung verursacht wird.
Gelangen also die sogenannten Epithelzellen in die Muschel, dann führen sie dort die Aufgabe, Perlmutt zu produzieren fort und sorgen dafür, dass eine mehr oder weniger runde Perle entsteht. Bei diesem Vorgang spricht man von der Entstehung einer Naturperle.

 

tahit6Seit 1921 gibt es im Handel Zuchtperlen. Dieser Begriff läßt einen an Rinder und andere Tiere denken. Angebrachter ist sicher der Begriff Kulturperle. "So genannt werden darf die "Zuchtperle" in Österreich und der Schweiz. Ursprünglich sprach man von Mikimotoperlen. Die Japaner sollen die Ersten gewesen sein, die eine runde Kulturperle (Zuchtperle) auf der internationalen Juwelenmesse in Paris präsentierten. Mikimoto ist es gelungen, durch Einpflanzen eines Kernes (Nukleus) von einer Süsswasserschnecke (Mississippe-Schnecke) , eine Auster dazu zu bringen, dass sie Perlen in verschiedenen Formen, Farben, Arten und Grössen produziert. Somit hat sich Japan als das Kulturperlenland entwickelt. Die schönsten runden Perlen kommen aus diesem Land. Sie besitzen auch den schönsten Lüster oder Orient. Heute kennt man diese japanischen Meerwasserkulturperlen unter dem Begriff "Akoya".

 

 

 

 

 

tahit9Kulturperlen sind perlmutterartige Gebilde, die im Inneren von lebenden Mollusken (biol. Weichtier) abgesondert werden. Die äußeren Schichten von Kulturperlen bestehen aus konzentrischen Schichten organischer Substanzen (dem Skleroprotein Konchin) und Kalziumkarbonat (in der Regel Aragonit). Die Absonderung der perlmutterartigen Schichten erfolgt durch den Stoffwechsel der lebenden Mollusken. Menschliches Einwirken löst lediglich die Absonderung aus. Dies trifft für alle Kulturperlen zu, ob mit einem festen Kern und/oder mit organischem Implantat.

 

 

 

 

 

 

 

tahit8In der Zwischenzeit haben sich verschiedene Umstrukturierungen ergeben und es werden nicht nur in Japan Perlen kultiviert (gezüchtet), sondern auch an anderen Zuchtstätten der Erde.
Zu den schönsten und seltensten Exemplaren zählen heute die Südsee-Kulturperlen

Die CIBJO (Abk. für Confederation Internationale de la Bijouterie, Joaillerie, Orfevrerie des Diamantes, Perles et Pierres - übersetzt: Internationale Gesellschaft für Schmuck, Silberwaren, Diamanten, Perlen und Edelsteinen) legt die Definitionen für die vorkommenden Begriffe im Perlengenre fest.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

tahit2Wer auf den europäischen Schmuckmessen den Besuchern ein wenig über die Schulter schaut, kennt die fragenden Gesichter, wenn es um das Thema Perlen geht. Begriffe werden vertauscht und kaum einer kennt sich aus. Wir haben mit diesem Artikel versucht, ein wenig Klarheit in die Welt der Perlen zu bringen und Antworten auf die häufig gestellten Fragen zu geben.
Zumeist ist eine der ersten Fragen: "Ist die echt?" Die Antwort darauf ist müßig und nicht so leicht, weil eine Kulturperle in gewisser Weise auch echt ist und sich somit von "Fälschungen" unterscheidet. Aber die CIBJO hat diesen Begriff klar definiert:

 

 

 

 

 

 

tahit7Im Sprachgebrauch hört man oft auch den Begriff "Naturperlen" dafür. Diese echten Perlen haben eine lange Geschichte. Sie begann bei der ersten Auffindung einer Naturperle, die der Mensch bei der Nahrungssuche fand. Nahrung und Schale waren damals noch das Wichtigste, schließlich galt es den Hunger zu stillen und Werkzeuge zu erzeugen. Sich zu verschönern, mit Hilfe von Schmuck, war zweitrangig und nur den "Besseren" vorbehalten. Wurden die Muscheln zunächst nur zufällig gefunden, wurde in der Folge danach gesucht und getaucht. Diese Aufgabe kam in Japan den "Amas" zu, kleinen Mädchen, die vom Meeresboden die Austern holen mußten. Oftmals unter Einsatz ihres Lebens. Daher kommt wohl auch der prosaische Begriff "Tränen des Meeres" als weiterer Begriff für die "Edelsteine des Meeres".

 

tahit4Heute gibt es nur mehr wenige Perlentaucher, die sich auf die schwierige und gesundheitsgefährdete Taucharbeit einlassen. Die Heimat der Naturperle ist der Orient, was nicht heißt, daß diese echten Perlen nur dort vorkommen. Echte Perlen können überall vorkommen. Diese werden mittlerweile nurmehr bescheiden gefunden und daher auch nur in geringen Mengen verkauft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

tahiti1Die Frage nach dem Preis solcher Perlen erübrigt sich daher fast. Angaben darüber sind nahezu unmöglich, aber auf jeden Fall astronomisch.
Zu den echten Perlen gehören auch die Blister und Blisterperlen:
Blister und Blisterperlen können auch durch die Zucht entstehen und müssen dann als "Zucht Blister" bezeichnet werden.
Bei den echten Perlen aus dem Salzwasser spricht man von Orientperle, Abaloneperle, Blisterperle, Seedperle und Pinkperle (Conchperle).

 

 

 

 

 

tahit3Echte Perlen gibt es aber nicht nur im Salzwasser, sondern auch im Süsswasser, allerdings sehr selten. Die Flussperle kennt man auch unter dem Namen "Passauer Perle". In Bayern und Österreich hatte diese Perle noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts eine besondere Bedeutung. Wie der Name schon sagt, entstehen Flussperlen in Bächen und Flüssen mit klarem und weichem Wasser. Die Flussperlmuschel ist ein ausgesprochener Kalkflüchtler und kann nur in Gewässern mit einem geringen Anteil von Kalziumkarbonat, Magnesiumkarbonat und Gips längere Zeit überleben. Ob man solche Perlen noch irgendwo erwerben kann, sei dahingestellt.
Für den Handel heutzutage wesentlich wichtiger ist die

 

 

 

 

 

 

KULTURPERLE
oder auch Zuchtperle. Mit der immer größeren Bedeutung der Zuchtperle wurde auch in Tahiti ab 1960 im großen Stil die Perlenzucht betrieben, was diesem Industriezweig zu einem zweiten Aufschwung verhalf. Als Nebenprodukt wird Perlmutt exportiert. Rund 480 Tonnen im Jahr.
Die Kultur dieser Perlen wird wie bei der Akoya-Zuchtperle vorgenommen. Ein runder Perlmuttkern wird zusammen mit einem kleinen Gewebestück aus dem Mantel einer anderen Muschel in das Bindegewebe der Perl-auster eingesetzt. In wärmeren Gewässern um Australien und franz. Polynesien züchtet man jene Perlen, die durch ihre Größe auffallen und gemeinhin als "Südseeperlen" bezeichnet werden. Kann man in Japan bis 10mm große runde Perlen züchten, so beginnt in der Südsee die Grösse ab 12 bis 22 mm und darüber, in allen Farben und Formen. Haben Akoya-Zuchtperlen Schichtstärken von höchstens 0,6mm, so sind bei den Südseezuchtperlen bis zu 3,00 mm möglich.
Größe, Beschaffenheit und Lüster bestimmen den Preis solcher Kulturperlen. Je größer, makeloser und glänzender, desto teurer. Zur Zeit dürften wohl die champagnerfarbenen Südseezuchtperlen den Preisrekord machen. Allerdings reagieren die Produzenten gerade im Segment der Süsswasserzuchtperlen mit einer ungeahnten Vielfalt an preisgünstigen und ungewöhnlichen Modellen. Oftmals gefärbt und ungewöhnlich gebohrt entsprechen sie dem Wunsch nach möglichst hoher Individualität und Preisbewußtsein. Außerdem wird auf diese Weise der Marktsättigung entgegengewirkt.
Übrigens: Japanische Akoya-Zuchtperlen können auch künstlich gefärbt sein. Falls das so ist, müssen diese gefärbten Perlen gekennzeichnet sein.
Abseits der typisch runden Perlen überzeugen auch "Keshi" mit der Vielfalt ihres Aussehens. Sie können sowohl von wilden Austern, als auch als Beiprodukt bei der Züchtung vorkommen. Das Wort "Keshi" kommt aus dem Japanischen. Das bedeutet "kleines Korn" oder auch "Mohnsamenkorn". Keshis sind in der Regel Zufallsprodukte. Zu unterscheiden, ob eine natürliche oder gezüchtete Keshi vorliegt, ist meistens nur sehr erfahrenen Perlenhändlern möglich, im Labor ist es unmöglich. Die Naturkeshis müssen als Perlen bezeichnet werden.
Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen eine Übersicht geben, damit Sie zwischen den verschiedenen Arten unterscheiden können.
Perlen und Zuchtperlen erhalten ihre Farbe und Lüstererscheinung nur dann jahrzehntelang, wenn sie auch richtig getragen, gereinigt und aufbewahrt werden.