Malerisch an der Elbe gelegen, kann die Stadt auf eine über tausend Jahre alte Geschichte zurückblicken. Die Gründung verdankt sie dem deutschen König Heinrich I., der hier während eines Heerzuges gegen die Slawen 929 nahe der Elbe eine Burg anlegen ließ.
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Mit der Einsetzung eines Markgrafen 965 sowie der Gründung eines Bistums 968 wurde Meißen zum Macht- und Verwaltungszentrum der gleichnamigen Mark. Nach der Übertragung der Kurwürde an Friedrich IV. (den Streitbaren) 1423 wurde Meißen zum Zentrum des Kurfürstentums Sachsens. An die Residenzfunktion erinnern der stilreinste gotische Dom Deutschlands (13. – 15. Jh.) sowie der erste deutsche Schlossbau, die spätgotische Albrechtsburg (15. Jh.).
Ab dem 10. Jh. entwickelte sich unterhalb der Burg, am Elbhafen - im Bereich des heutigen Theaterplatzes, ein Rast- und Handelsplatz, im 11. Jahrhundert am sogenannten Neumarkt eine Siedlung deutscher und jüdischer Fernhändler und ab 1150 um den heutigen Markt eine planmäßige Stadtanlage. Durch die bedeutsame Verkehrsanlage zwischen Leipzig und Prag sowie bedingt durch den Bedarf an Handwerkserzeugnissen der durch die neu gegründeten Dörfer auf der Wilsdruffer Hochfläche entstanden war, blühte das städtische Gemeinwesen wirtschaftlich auf.
Nach der Leipziger Teilung der wettinischen Länder 1485 wurden die Residenzen nach Dresden und Wittenberg verlegt. Durch die Aufhebung des Bistums 1581 verstärkte den Bedeutungsverlust Meißens noch weiter, als Kreisverwaltungs- und Amtssitz behielt es aber weiterhin überörtliche Bedeutung. 1543 wurde die Sächsische Landefürstenschule St. Afra gegründet, so daß zumindest auf dem Gebiet der Humanistischen Bildung Meißen führend blieb. |
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Nach dem 30-jährigen Krieg verfiel Meißen in eine längere wirtschaftliche Stagnation. Erst die Errichtung der ersten europäischen Porzellanmanufaktur im Jahre 1710 brachte eine allmähliche Besserung der Lage.
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Unterbrochen durch die Kriegsjahre des 18. und 19. Jh. begann 1834 ein erneuter Aufschwung für die Stadt. Erste Industriebetriebe nahmen ihre Produktion auf, 1835 fuhren die ersten Dampfschiffe und 1860 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Meißen entwickelte sich zu einem bedeutenden Standort der keramischen Industrie Sachsens und vergrößerte durch Eingemeindungen vor allem auf der rechten Elbseite das Stadtgebiet. Meißen blieb während der zwei Weltkriege von schwerwiegenden Kriegszerstörungen bewahrt. Zwischen 1949 und 1989 wurde die Entwicklung der Stadt Meißen vom ideologischen und finanziellen Rahmen der DDR bestimmt. So wurde zwar in den Außenbezirken neue Wohnbebauung geschaffen. Jedoch verfiel im Gegenzug die historische Innenstadt. |