Die Finanzkrise hat vielen Investmentfirmen enorm hohe Kosten beschert: 41 Prozent der Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter haben zurzeit eine Kostenquote von 99 Prozent oder höher, ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Simcorp Strategylab. Das heißt, dass bei diesen Firmen die Kosten nahezu alle Einnahmen auffressen oder sie sogar Verluste erleiden. Strategylab hat 100 Investmentfirmen befragt, 50 aus den USA und je 25 aus Europa sowie Asien.
Die hohe Kostenquote vieler Investmentgesellschaften verdeutlicht, wie stark die Branche von der Finanzkrise erfasst wurde. Im Krisenjahr 2009 schwanden die Vermögen der Fondsanbieter durch Wertverluste sowie Mittelabflüsse. Etliche Kosten sind aber fix. Die Firmen reagieren nun oftmals darauf, indem sie ihr Fondsangebot zusammenstreichen und Mitarbeiter entlassen. Gerade kleine, unrentable Fonds werden oftmals geschlossen oder zusammengelegt. Auch in Deutschland haben viele Gesellschaften entsprechend reagiert.
Die Umfrage ergab weiter, dass nur 19 Prozent der Investmentfirmen auf eine Kostenquote von unter 85 Prozent kommen. Zu beachten ist allerdings, dass laut dem Marktforschungsinstitut selbst in guten Zeiten Kostenquoten von 80 bis 85 Prozent als positiv gelten. Zudem unterscheiden sich die Fondsmärkte in den einzelnen Ländern deutlich.
Auch in Zukunft rechnen die meisten Anbieter damit, dass sie sich mit ihren Kosten auseinandersetzen müssen: 71 Prozent meinen, der zunehmende Wettbewerb erhöhe den Kostendruck. 66 Prozent glauben, dass die Kosten durch aufsichtsrechtliche Anforderungen steigen könnten. Die Anbieter versuchen am stärksten, die Aufwendungen für die Mitarbeiter zu senken. 83 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bereits Arbeitskosten eingespart hätten oder dies planten.