An den Finanzmärkten setzt sich die Nervosität fest. Das Angstbarometer Vix, der Index für an der Chicago Board Options Exchange gehandelte Optionen, kletterte am Dienstag um zwölf Prozent auf 29,15 Zähler. Es hat damit den höchsten Stand seit Anfang Juli erreicht. Hintergrund sind vor allem neue Sorgen um die Banken.
Seit März setzen Investoren auf eine Erholung der Weltwirtschaft und des Bankensystems. Weltweit zogen die Börsen an, Investoren setzten wieder auf riskantere Investments wie Schwellenländer. Nun sind Zweifel aufgekommen. Erst am Dienstag fiel der
S&P 500 unter 1000 Zähler, wobei Geldhäuser mit einem Minus von 5,3 Prozent stärker verloren als alle anderen Branchen. Seit Anfang März hatte der Index um 50 Prozent zugelegt. Auch etwa in China wächst nach einer Börsenrally die Skepsis.
Obwohl sich positive Konjunkturdaten zuletzt mehrten, warnen Kritiker vor Rückschlägen, weil sich etwa der US-Häusermarkt noch nicht erholt hat und den Instituten hohe Belastungen aus faulen Krediten drohen. Hinzu kommt, dass die sich abzeichnende Besserung zum großen Teil auf milliardenschweren Hilfsprogrammen der Regierungen weltweit beruht.
"Die Leute sind nervös und versuchen sicherzustellen, dass sie geschützt sind", sagte Jeremy Wien, ein VIX-Optionen-Händler bei Société Générale, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Index misst die Kosten für die Absicherung gegen Kursverluste im S&P 500. "Die Zukunft der Banken ist nicht so unklar, wie sie es vor zwei Quartalen war, aber sie ist immer noch nicht klar", sagte Don Wordell, Fondsmanager bei Ridgeworth.