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Impfen? Nicht impfen?

Schweinegrippe: Vorsicht ist gut, Angst kann helfen, Panik nicht

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Diese schreckliche Geschichte vom Tod des elfjährigen Mädchens, das mit dem H1N1-Virus infiziert war: Dass ausgerechnet ein Kind das erste Schweinegrippe-Opfer sein musste, macht besonders betroffen. Und extra Angst. Kein Wunder, dass eine Frage im Bekanntenkreis derzeit ununterbrochen gestellt und beantwortet wird: Lässt du deine Kinder impfen? Und dass Freundinnen von ihren Müttern SMSe und Anrufe bekommen: Lass bitte die Kinder impfen! Und dich!

Natürlich überlegt man sich das; wir haben es uns auch überlegt. Und sind zum Schluss gekommen: nein. Wir lassen uns nicht impfen, und die Kinder auch nicht. Dabei sind wir keine Impfgegner; die Kinder haben alle empfohlenen Impfungen bekommen, u. a., weil ich ein entschiedener Anhänger der Ausrottung sinnloser, gefährlicher Krankheitserreger wie jener von Masern, Kinderlähmung oder Pocken bin. Natürlich macht mich jede Impfung der Kinder ein bisschen nervös, und ich bin immer erleichtert, wenn es ein paar Tage vorbei ist: Aber ich bin auch jedes Mal froh, dass sie jetzt wieder gegen etwas geschützt sind, wieder eine Krankheit garantiert nicht bekommen: Tetanus zum Beispiel. Hepatitis A und B. Diphtherie und Mumps.

Trotzdem denke ich nicht, dass es verantwortungslos ist, im Moment auf die Schweinegrippe-Impfung zu verzichten. Erstens ist ja nicht einmal erwiesen, ob sie tatsächlich vor Ansteckung schützt. Zweitens ist es für die Kinder vermutlich derzeit weit gefährlicher, auf der Straße zu gehen oder in einem Auto mitzufahren: Dennoch gehen wir das Risiko ein. Kalkuliert.
Vorsicht ist gut, Angst kann helfen, Panik nicht. Vorläufig glaube ich an wache Gelassenheit.


6 Kommentare zu "Impfen? Nicht impfen?"
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  1. Iris W.

    Beim Lesen der Berichterstattung zu H1N1 könnte man fast meinen das einzige um sich davor zu schützen oder nicht daran ernsthaft zu erkranken ist eine Impfung (wo in Schweden 5 Menschen nach der Impfung versus 3 an der Grippe erkrankten gestorben sind) oder die einnahme von tamiflu, deren nebenwirkungen für Kinder verherrend sein können (beschrieben im lancet eines der top-medizin journale). ich frage mich was unsere vorfahren - urgroß- und großmütter gegen eine grippe unternommen haben? sind all diese über jahrhunderte bewährten hausmittel in vergessenheit geraten? was ist mit ruhe, leichter und frischer nahrung, wechsel- u. fussbäder und wickel, lindenblüten- oder holunderblütentee, zitrone. etc.etc.- nach einer diagnose und beratschlagung mit dem arzt des vertrauens.

  2. Hermann S.

    Also ich impfe nicht.

  3. Johannes M.

    @Hermann S.
    Helfen würde es auch nur, würden Sie sich impfen [b]lassen[b]

  4. Hermann S.

    An Johannes M.

    Das ging aus der Titelfrage, die ich beantwortete, nicht hervor.

    Im Alter von über 49 Jahren ist für die hiesige alteingesessene österreichische Bevölkerung übrigens die jährlich angebotene normale Grippeimpfung sinnvoller, die H1N1-Impfung weniger.

  5. friedrich stephan l.

    auf grund meines alters (62), meines gesundheitszustandes (mehrere schlaganfälle, immunschwäche) und diabetes werde ich mich impfen lassen.

  6. H G.

    ich impfe mich nicht, obwohl oder weil arzt.
    aber iris w. ist auf die frage was unsere großeltern gemacht hätte...: ja ganz einfach, sie sind gestorben, wie die fliegen. leider.

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Artikel vom 04.11.2009, 16:11 | KURIER | Doris Knecht


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