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Datum:   19.03.1996
Ressort:   Politik
Autor:   Jürgen Otten

Pierre Boulez erhielt den Kunstpreis Berlin

An einen "rabenschwarzen" Tag in seinem Leben erinnert sich der französische Komponist und Dirigent Pierre Boulez heute wohl nur noch mit einem Schmunzeln. Es war jener Tag inmitten der Wirren des Zweiten Weltkrieges, an dem die Prüfungskommission des Pariser Konservatoriums den jungen Musiker aus Montbrison/Loire "wegen Unfähigkeit" nicht zum Klavierstudium zuließ. Boulez fügte sich und studierte statt dessen Komposition, Dirigieren und Analyse - eine Wahl mit weitreichenden Folgen: Als Tonsetzer und Interpret avancierte er zu einem der Väter der zeitgenössischen Musik. Gestern abend wurde ihm in der Akademie der Künste als Würdigung für sein Gesamtwerk der "Kunstpreis Berlin" verliehen.

Will man ein Charakteristikum für den "öffentlichen" Menschen (über sein Privatleben ist so gut wie nichts bekannt) und Musiker Pierre Boulez finden, bietet sich vor allem ein Wort an: Konsequenz. Nie ließ sich der introvertierte Sohn eines Industriellen von seinen Ideen abbringen; nie folgte er einer ästhetischen Strömung, von der er nicht hundertprozentig überzeugt war. Zunächst beschäftigte sich der Messiaen-Schüler Boulez intensiv mit Schönberg, in den fünfziger und sechziger Jahren dann mit der seriellen und elektronischen Musik. Was sich nicht änderte, war sein Anspruch: Musik mußte bestimmt sein von Rationalität und Logik.

Manche Kritiker bezichtigten ihn wegen dieser Prinzipientreue der Halsstarrigkeit - zu Unrecht. Boulez' Vorstellung von Musik und ihrer partiturgetreuen Vermittlung hat in den vergangenen Jahrzehnten weltweit Anerkennung gefunden. Als Komponist wie als Dirigent ist er bei fast allen Spitzen-Orchestern, so auch bei den Berliner Philharmonikern, gefragt. Sein unermüdlicher Einsatz für die moderne Musik (Boulez gründete unter anderem das Pariser "Institut de Recherche et de Coordination Acoustique/Musique" und das "Ensemble InterContemporain") hat diese einem breiteren Publikum nähergebracht. Zu verdanken ist es einem Boulezschen Credo: "Für mich bedeutet Neugier Leben. Wenn man nicht mehr neugierig ist, liegt man im Sarg." +++

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