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Das Online-Angebot des "Wall Street Journal" wird kostenlos

Eva Schweitzer

NEW YORK. Kaum hat Rupert Murdoch den US-Medienkonzern Dow Jones mit dem renommierten Wirtschaftsblatt "Wall Street Journal" übernommen - der 5,6-Milliarden-Dollar-Kauf ist noch nicht einmal rechtskräftig -, stehen schon die ersten Veränderungen an: Das "Wall Street Journal", das bisher rund neun Dollar im Monat für die Nutzung seiner Website verlangte, wird künftig im Netz kostenlos erhältlich sein. Murdochs News Corp. hofft, so die Zahl der Leser und damit der Werbeeinnahmen erheblich zu erhöhen.

Auch die "New York Times" wird wohl nachziehen und künftig kostenlos im Netz gelesen werden können. Für etwas mehr als ein Jahr hatte die Times für Kolumnen und einige Meinungsartikel, dazu auch die Nutzung des Archivs, etwa acht Dollar im Monat verlangt. Für Abonnenten war der Service allerdings frei. Somit hatte die Times nur etwa 220 000 zahlende Kunden gewonnen, bei zehn Millionen Internetnutzern der "New York Times" weltweit.

Murdoch will außerdem die Redaktionen der europäischen und asiatischen Ausgabe des "Wall Street Journal" aufstocken. "Wir werden ab sofort Leute einstellen", sagte er bei einer Präsentation in New York. Vor allem die Ressorts für Politik und Internationales sollen erweitert werden. Damit könnte das "Wall Street Journal" zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz nicht nur für die "New York Times" und deren in Paris erscheinende Schwesternzeitung "International Herald Tribune" werden, sondern auch für die "Financial Times".