Der Senegal, an der westlichsten Spitze des afrikanischen Kontinents gelegen, ist ein Partnerland der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Die GTZ ist seit über 35 Jahren im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hier tätig. Seit 1989 ist sie mit einem Büro in der Hauptstadt Dakar vertreten.

Senegal gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Etwa ein Viertel der rund 12 Millionen Einwohner lebt unter der absoluten Armutsschwelle von weniger als einem Dollar pro Tag. Rund zwei Drittel des Landes, das etwa halb so groß ist wie die Bundesrepublik Deutschland, zählen zur klimatisch fragilen Sahel-Zone. Die Ressourcen sind knapp, das Bevölkerungswachstum ist mit 2,4 Prozent pro Jahr  hoch.

Die senegalesische Regierung bekennt sich zur Armutsbekämpfung als vorrangigem politischem Ziel. Dennoch ist trotz makroökonomischer Stabilität in den vergangenen Jahren noch kein Durchbruch in der Armutsbekämpfung erreicht worden. Die Kluft zwischen Stadt und Land wächst weiter. Die ausgeprägte Land-Stadt-Migration führt zu fortschreitender, ungeregelter Urbanisierung und hoher Arbeitslosigkeit. Im Süden des Landes tragen Rebellion und kriegerische Auseinandersetzungen zur Verstärkung der Armut bei.

Seit 2003 werden Reformen zur effizienteren Gestaltung und Umsetzung von Politik mit dem Ziel der Armutsbekämpfung durchgeführt. Den Referenzrahmen bildet das 2002 erarbeitete und 2005 sowie 2010 fortgeschriebene Document Stratégique de Réduction de la Pauvreté (DSRP), das in seiner aktuellen Version verstärkt auf Maßnahmen für beschleunigtes Wachstum ausgerichtet ist. Eine weitere wichtige Reformbaustelle ist Modernisierung der öffentlichen Finanzen, durch die unter anderem eine bessere Planung und Verwendung der öffentlichen Gelder einschließlich der externen Finanzierungen erreicht werden soll.

GTZ – Partner für Perspektiven. Im Senegal und weltweit

Die Arbeit der GTZ orientiert sich an der senegalesischen Strategie zur Armutsbekämpfung. Sie konzentriert sich dabei auf die drei Schwerpunkte der deutsch-senegalesischen Entwicklungszusammenarbeit:

• Unterstützung der Dezentralisierung und lokalen Entwicklung unter Berücksichtigung der Friedensförderung in der Casamance
• Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
• Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Die GTZ unterstützt in diesen Bereichen die Reformprozesse der senegalesischen Regierung. Begleitend zur sektorpolitischen Beratung werden Umsetzungsmaßnahmen auf regionaler und lokaler Ebene durchgeführt, insbesondere in den Regionen Kaolack und Fatick, in der Casamance und der Großregion Dakar. Dabei wird auf eine enge Verzahnung der technischen Zusammenarbeit mit den Maßnahmen der finanziellen Zusammenarbeit der KfW Entwicklungsbank Wert gelegt. Seit 2005 besteht eine Bürogemeinschaft mit der regionalen Vertretung der KfW Entwicklungsbank. Daneben arbeitet die GTZ auch eng mit dem Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) zusammen, das derzeit drei Fachkräfte im Senegal im Einsatz hat.

Begleitend zu den Schwerpunkten berät die GTZ das senegalesische Wirtschafts- und Finanzministerium in Fragen armutsorientierter Wirtschafts- und Finanzpolitik. Außerdem  unterstützt die GTZ im Senegal einen regionalen Ansatz zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Fischereibestände an der westafrikanischen Küste. HIV-/Aidsbekämpfung wird in allen Programmen und Projekten berücksichtigt.

Die GTZ arbeitet auch im Auftrag internationaler Organisationen. Für diese Aufträge ist der Geschäftsbereich GTZ International Services verantwortlich, der in Dakar sein West-Afrika Büro unterhält.