Das Königreich Lesotho zählt zu den ärmsten Ländern der Welt - 58 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Das wirtschaftliche Gefälle zwischen Stadt und Land ist groß. Nur rund 10 Prozent der Flächen sind landwirtschaftlich nutzbar. Außerhalb von Maseru bestehen kaum Alternativen zur landwirtschaftlichen Produktion, auf dem Land herrschen deshalb hohe Arbeitslosigkeit und Armut. Viele Gegenden des Landes sind aufgrund der Topografie nicht durch Straßen erschlossen und die Ortschaften sind nur nach langen Fußmärschen erreichbar. Bedingt durch die starke Zentralisierung des Staates sind grundlegende öffentliche Dienstleistungen auf dem Lande kaum verfügbar. Mit 23 Prozent hat Lesotho die dritthöchste HIV-Rate in der Welt. Täglich wächst die Zahl der AIDS-Waisen. Dies führt zu einer zunehmenden sozialen und gesellschaftlichen Belastung und einem signifikanten Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.

Die nationalen Entwicklungsstrategien sind auf die Überwindung dieser Situation ausgerichtet. Die Verbesserung der Grundversorgung der Bevölkerung durch Dezentralisierung und die Bekämpfung von HIV und AIDS sind dabei Kernelemente.
 
Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die GTZ Lesotho schon sehr früh im Kampf gegen die Armut unterstützt. Die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) mit Lesotho begann nach der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1966 mit Projekten der ländlichen Entwicklung, Beschäftigungsförderung und Infrastruktur. Seit 2002 wird der Schwerpunkt auf Dezentralisierung gelegt. Im Auftrag des BMZ koordiniert die GTZ die deutsche EZ. Im Bereich der Dezentralisierung nimmt Deutschland unter den Gebern eine Vorreiterrolle ein.