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LESERBRIEFE 2005
Zoubid Rachida, 31. Dezember 2005

zu: Überraschungen auf beiden Seiten, von Martina Sabra

Sehr geehrte Damen und Herrn,

ich finde es überhaupt nicht in Ordnung, dass viele Aussagen vieler arabischer Teilnehmerinnen an diesem Dialog pauschalisiert wurden. Als Beispiel nenne ich die abschließende Erklärung von Frau Latifa Akherbach:

Nur einige Frauen in Marokko und nicht "wir Frauen" wie sie behauptet, hätten ein Problem mit ihrem Selbstbild, und es wurde ihnen von klein auf vermittelt, sie wären weniger Wert und sie sollten neben der Schule und dem Beruf auch perfekte Hausfrauen und Mütter sein.

Ich kenne eine große Zahl von beruftätigen Frauen und Müttern, die ich auch während meiner Kindheit gekannt habe, die selbstbewusst sind, erfolgreich sind, und die Kindererziehung sowie den übrigen Verpflichtungen des Alltags mit ihren Ehemännern teilen. Manchmal tun sie sogar weniger als ihre Männer, wenn sie beruflich viel zu tun haben. Die im Haushalt anfallenden Aufgaben werden meistens von Hausmädchen geführt.

Die Medien in Marokko brauchen nicht mehr viel zu tun, um das marokkanische Frauenbild zu verändern, weil sie bereits vor der neuen Arbeit von Frau Latifa Acherbache verändert wurde. Die Probleme der modernen marokkanischen Frau sind fast die gleichen Probleme der deutschen Frauen. Dies ist ein Ergebnis meines langjährigen wissenschaftlichen und beruflichen Lebens in Deutschland. Ich habe Frauen verschiedener Nationalitäten, Kulturkreise und Religionen neben deutschen Frauen betreut und bin danach zum Ergebnis gekommen, dass vor allem wir berufstätige marokkanische und deutsche Frauen uns mit den gleichen Problemen bzw. Hindernisse im Alltag auseinander setzen müssen.

Dr. Zoubid Rachida, mag. rer. publ. Dipl. Übersetzerin (Univ. Prof.)
Günter Schullenberg, 17. Dezember 2005

zu: Spiel mit dem Feuer, von Peter Philipp

Zu den Äußerungen des neuen iranischen Präsidenten, Israel zu verlegen und den Holocaust zu leugnen, muss ich mich der öffentlichen Meinung hier anschließen und auch davon reden, dass es Hasstiraden sind; die meine und die offizielle ist, dass Israel eine Garantie für seine Existenz durch die deutschen und Europäer bekommt und auch behält. Den Holocaust zu leugnen, bedeutet, dass Präsident Ahmadinedschad Deutschland nicht offiziell besuchen kann, weil ihm, nach dem StGB der Prozess droht wegen "Volksverhetzung".

Die Äußerung einer CDU-Bundestagsabgeordneten am 16.12.o5, der iranische Präsident möge Auschwitz besuchen, ist politisch in Ordnung. Nach dem Motto von Goethe, "sagt mir der Freund, was ich kann, sagt mir der Feind, was ich soll" muss ich allerdings nachdenklich werden, wenn er von der "zerbrechlichen Zivilisation in Europa spricht".

In der Tat gehören viele nicht mehr ihrer angestammten – christlichen – Religion an und verteidigen sie auch nicht mit Worten, während uns ausländische Mitbürger aus den arabischen Staaten und der Türkei und dem Iran vorleben, wie groß der Familienzusammenhalt ist, während hier Familienbande zerfallen und alle möglichen "Freiheiten" geduldet werden.

Mit freundlichen Grüßen für eine bessere Welt in Zukunft,

Günter Schullenberg
Peter Philipp, 29. Oktober 2005

zu: Johannes Kandel's Kritik am Artikel Debatte über deutsche Leitkultur

Sehr geehrter Herr Dr. Kandel,

leider demonstrieren Sie durch Ihre Zuschrift an Qantara.de eben das, weswegen ich gegen die Erneuerung der "Leitkultur"-Debatte argumentiere:

Sie greifen sich (einige) Extremisten heraus, denen Sie empfehlen, woanders zu leben , wenn sie sich hier nicht integrieren wollen. D'accord: Wer sich in einem anderen Land nicht ("wenigstens ein bisschen")integrieren will, der sollte sich dort nicht auf Dauer niederlassen. Das gilt für Zuwanderer in Deutschland wie für Deutsche anderswo. "Ein bisschen"? Ich glaube nicht, dass ein Türke oder ein Araber in Deutschland unbedingt Mitglied im Kegelklub werden muss, um seine Integration zu demonstrieren.

Ebensowenig wie durch besagte Lederhose oder den Gamsbart: Sie finden solche Äußerlichkeiten abwegig? Viele in Deutschland tun das offenbar nicht. Wie sonst hätte es zur Kopftuch-Debatte und dann zur Kopftuch-Gesetzgebung kommen können, bei denen Menschen doch eben an solchen Äußerlichkeiten gemessen und beurteilt wurden - an dem, was sie AUF dem und nicht IM Kopf tragen?

Sie definieren dann die "deutsche Leitkultur" als politische Basiskultur mit uneingeschränkter Akzeptanz der Menschenrechte und Trennung von Staat und Kirche: Es gibt keine einheitlich gültige Definition dieses Begriffes. Und weil jeder in ihn hinein interpretiert, was ihm gerade passt, finde ich es nicht gut, die Diskussion darüber wieder zu beleben.

Dies würde nur zu neuem Streit, zu neuer Polarisierung führen. Beides brauchen wir nicht und die Integration von Zuwanderern würde dadurch auch nicht gerade erleichtert. Zumal die Dinge doch auch den von Ihnen zitierten Bereichen klar sind und keiner Diskussion bedürfen: Menschenrechte und säkulares System sind GESETZLICH festgelegt. So wie die Schulpflicht oder die Verkehrsregeln. Und das Gesetz ist für alle da: Einheimische, Zugewanderte oder auch nur Besucher. Mit "Kultur" hat das nichts zu tun, mit "deutscher Leitkultur" schon gar nicht. Dieselben Regeln gelten ja auch anderswo in Europa.

Sie empfehlen schließlich Zuwanderern, sich etwas mehr mit Geschichte und politischer Kultur Deutschlands zu beschäftigen: Das wäre sicher nützlich. Kann man das aber zur Voraussetzung machen für ein Leben in Deutschland? So, wie man jetzt (vergeblich) versuchte, perfekte Deutsch-Kenntnisse vorzuschreiben? Das kann's ja wohl nicht sein. Wohin dann mit all den Einheimischen, die nichts davon wissen?

Mein Plädoyer war das einer menschlichen und verständnisvollen Annäherung von Einheimischen und Zuwanderern. Offenheit und Interesse auf beiden Seiten. Dann wird INTEGRATION erleichtert. Diese darf aber nicht mit ASSIMILATION verwechselt werden. Jeder Mensch soll sein Recht auf Eigenart haben und behalten. Wir haben Vielfalt unter den Einheimischen - warum sollten dann Zuwanderer nach Kriterien irgendeiner "deutschen Leitkultur" über den assimilatorischen Kamm geschert werden?

Mit freundlichen Grüßen

Peter Philipp
Johannes Kandel, 28. Oktober 2005

zu: Debatte über deutsche Leitkultur, von Peter Philipp

Werte Qantara-Redaktion,

ich widerspreche Peter Philipp ausdrücklich. Wir brauchen dringend eine Debatte über "deutsche Leitkultur". Allerdings nicht in dem völlig abwegigen und verballhornten Sinne wie es Herr Philipp darstellt. Es geht doch gar nicht um Gamsbärte, Lederhosen und Sauerkraut! Ist ja nett, dass Herr Philipp von Menschen, die auf Dauer in einem fremden Land leben, verlangt, sich "wenigstens ein bisschen in dieses Land zu integrieren." "Ein bisschen"? Was meint er damit?

"Deutsche Leitkultur" ist zu verstehen als eine von der europäischen Aufklärung geprägte politische Basiskultur. Darum geht es. Eine politische Basiskultur für "Einheimische" und "Zugewanderte" bedeutet die uneingeschränkte Akzeptanz von Menschenrechten, der Säkularität des demokratischen Rechtsstaates (Trennung von Staat und Kirche) und der pluralistischen Demokratie. Wer das nicht akzeptieren kann, sollte woanders leben. Das würde ich allen Islamisten in Deutschland, vor allem den "fundamentalistischen Islamisten" (Selbstbezeichnung) aus Delmenhost (die Gebrüder Özoguz) empfehlen!

Daneben wäre es sinnvoll, wenn sich Zuwanderer "ein bisschen" mit Geschichte und politischer Kultur Deutschlands befassen würden, in dem Falle würde die Akzeptanz der deutschen Leitkultur als politische Basiskultur leichter fallen. Weil es - wie Philipps Beitrag zeigt - eine heillose Verwirrung in den Köpfen gibt, schlage ich eine substantielle Debatte zu der genannten deutschen Leitkultur vor.

Beste Grüße

Dr. Johannes Kandel
Friedrich-Ebert-Stiftung
Politische Akademie/Interkultureller Dialog
Ulrich Gottmann, 9. Oktober 2005

zu: Pro und Kontra EU-Beitritt der Türkei

Guten Tag,

wer für die Aufnahme der Türkei plädiert, will in Deutschland und in Europa eine andere Gesellschaft. Die Türkei ist zu groß und zu bevölkerungsreich, um in die europäische Balance zu passen, und sie ist in weiten Teilen ein Land der Dritten Welt, hat also eine Struktur, für die Europa einfach nicht gebaut ist.

Die Türkei ist bei all ihren Bemühen um Laizismus auch noch auf sehr lange Sicht absolut verschieden von EU-Europa, so dass eine Mitgliedschaft im abendländisch geprägten Europa Probleme hervorrufen würde, die jetzt noch gar nicht vorstellbar sind.

Nach einer Umfrage der Universität Ankara (Prof. Suleiman Erdem) würden bei einer Vollmitgliedschaft der Türkei
Millionen türkische Staatsbürger in Europa, vor allem in Deutschland sesshaft werden wollen. Eine Aufnahme der Türkei in die EU würde das Ende der europäischen Integration bedeuten und für Deutschland den Zusammenbruch der Sozialsysteme.

Ulrich Gottmann
Cornelia Sommer, 9. Oktober 2005

zu: Streitthema Türkei in Deutschland, von Rainer Sollich

Wo ist bitte das gemeinsame Wertefundament, von dem Frau Roth spricht?

Sollte ein türkischer Top-Politiker von einem gemeinsamen Wertefundament Europas mit der Türkei sprechen, würde dieses Statement einen Sturm der Empörung bei seinen Landsleuten entfachen.

Unterstellen wir ein "gemeinsames Wertefundament" – wie dies aussieht, wäre übrigens noch zu präzisieren - das sämtlichen Kulturen und Nationen irgendwie mehr oder weniger zugrunde liegt, könnten sich nahezu sämtliche Staaten der Erde um Beitrittsverhandlungen bemühen.

Ein wie auch immer geartetes gemeinsames Wertefundament langt noch nicht.

Auch die mögliche Vereinbarkeit von Islam und Demokratie sollte sich erst einmal entwickeln und stabilisieren, und sollte v o r einem Beitritt stehen. Wenn es der Türkei Ernst damit ist, wäre es ihr unbenommen, auch ohne Anwartschaft und ohne Verhandlungen schon mal damit zu beginnen bzw. in der begonnenen Entwicklung weiterzumachen. Da wartet noch eine Menge Arbeit, und niemand weiß, wo die Türkei in zehn oder fünfzehn Jahren steht.

Übrigens: dass türkische Medien Europa als "Christenclub" (8.10.05) titulieren, geht offenbar problemlos durch. Ich denke nicht, dass hier die Prägung durch das christliche Abendland gemeint war.

Traut sich jemand, die Türkei als "Moslemclub" zu bezeichnen? Nein? Na so was – wo wir doch ein gemeinsames Wertefundament haben!

Cornelia Sommer
Tevfik Günyüzlü, 3. Oktober 2005

zu: Sorgen wegen Ausverkaufs nationaler Interessen, von Susanne Güsten

Die moderne Türkei entstand in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts aus den Trümmern des Osmanischen Reiches, das von den Siegermächten des Ersten Weltkriegs besetzt wurde. Jetzt sollen sie unser Land noch mal besetzen?

Unsere jetzigen unerfahrenen Politiker sollen aufhören mit den EU-Beitrittsverhandlungen.

Tevfik Günyüzlü
Martina Sabra, 30. September 2005

zu: Bunter Mix aus neuem und altem Orient, von Sarah Ruth Sippel

Liebe Redaktion, liebe Frau Sippel,

danke für diesen wichtigen, erhellenden Artikel. Die Reihe "Neuer Orient" ist in der Tat schlecht konzipiert und schlecht durchgeführt - ein bürokratisch angelegtes, unterm Strich viel zu teures Veranstaltungsmonster. Das betrifft nicht nur die Auswahl im Sektor Literatur, sondern auch die Termingestaltung insgesamt.

Die Veranstaltungen hätte man ohne Not locker über die insgesamt vier Monate verteilen können. Das Argument, im Oktober liege der Fastenmonat Ramadan, ist grundlos, weil in der islamisch/arabischen Welt gerade im Ramadan abends und nachts viele Kulturveranstaltungen stattfinden.

Stattdessen liegen zahlreiche Termine unnötigerweise parallel, sodass man sich häufig an einem Tag zwischen drei bis vier Angeboten entscheiden muss. Vielfach hat das dazu geführt, dass für teures Geld eingeflogene AutorInnen aus der arabischen Welt vor 10 bis 20 ZuhörerInnen lasen, während sich zu den parallel laufenden Filmen ebenfalls 20 ZuschauerInnen einfanden. Weitere 20 saßen dann im Theater oder bei Konzerten.

Darüber hinaus haben die Veranstalter keine kohärente Kommunikations- und Medienstrategie. Der Katalog und die Flyer sind unübersichtlich, teilweise unhandlich und bei vielen Interessierten überhaupt nicht angekommen. Die teilweise durchaus spannenden AutorInnen (z.B. zwei aus Ägypten, die der aktuellen Reformbewegung nahe stehen), wurden nicht gezielt mit dem hiesigen Fernsehen oder anderen Medien zusammengebracht, obwohl Neuveröffentlichungen anstehen oder sie zu aktuellen politischen Entwicklungen in ihren Heimatländern Stellung nehmen könnten.

Der WDR als angeblicher Partner war bei den meisten Veranstaltungen überhaupt nicht präsent. Auch in Bezug auf die Einzelheiten (Gästebetreuung) müsste dringend einiges verbessert werden. Meine Empfehlung: Die Veranstalter und Finanziers dieser Reihe sollten dringend ihr Konzept überarbeiten. Für mich als externe Beobachterin und Beraterin ist diese Veranstaltungsreihe in vielen Punkten unglaubwürdig und uninteressant. Reine Geldverschwendung.

Mit freundlichen Grüßen

Martina Sabra
Werner Stein, 22. September 2005

zu: Pro und Kontra EU-Beitritt der Türkei

Man liest immer wieder, die Türkei muss in die EU. Aber fragt sich keiner, wo dann Europas Außengrenzen wären? Dann mitten in einem auf Dauer hoch explosiven Krisenherd. Es kann doch niemand behaupten, dass die Streitereien um das Öl in dieser Region bald eingestellt würden. Und nebenbei kommt es um Wasser dann um heftige Kämpfe.

Also für Europa kein gutes Pflaster. Zumal die USA sehr gerne hätten, dass die EU ihre Ölinteressen dort verteidigt und Amerika den Nutzen daran hätte. Sehr schlau! Unsere Soldaten müssten den Ölmultis ihre Gewinne verteidigen. Hoffentlich passiert das nie.

Werner Stein
Christian Starke, 21. September 2005

zu: Perfide Diskussion, von Ülger Polat

Die Diskussion ist in der Tat perfide,

in Berlin gibt es inzwischen in Kreuzberg mehr Rassisten als in den übelbeleumdeten Plattenbezirken im Osten. Gerade neulich saß ich mit meinem Freund im Görlitzer Park auf einer Bank und wurde wieder mal angepöbelt. Berlin soll eine weltoffene tolerante Stadt sein. In einigen Gegenden jedoch verschlimmert sich die Lage mit einer Geschwindigkeit, dass man fast zusehen kann.

Sicher sind Arbeitslosigkeit und schlechte Bildung Ursachen dafür. Dazu kommt fehlende Integrationspolitik, unter anderem, weil man immer noch Toleranz mit Ignoranz verwechselt, die deutsche Geschichte nicht akzeptieren kann und demzufolge unfähig ist, Respekt für unsere Kultur und Lebensart einzufordern. Dass es für Migranten keine Möglichkeit gäbe, an der deutschen Gesellschaft teilzunehmen, stimmt einfach nicht.

Ich kenne genügend Bespiele von Leuten unter anderem aus meiner Nachbarschaft, die der Parallelgesellschaft erfolgreich entkommen sind, die in der Tat darauf bedacht war, sie möglichst davon abzuhalten, an der
deutschen Gesellschaft teilzunehmen.

Dass man nie eine Deutsche oder einen Deutschen heiraten würde oder gar dürfte, ist rassistisches Gedankengut. Dass zwei Frauen oder Männer Arm in Arm sich in einigen Bezirken von Berlin nicht mehr frei bewegen können, ist Rassismus.

Dass "sich wie eine Deutsche benehmen" gleichbedeutend mit "Hure" ist, ist Rassismus!

Intoleranz zu tolerieren ist nicht liberal, sondern ignorant und dumm.

Christian Starke
Berlin - Prenzlauer Berg
K. Thiel, 16. September 2005

zu: Der lange Marsch, von Ömer Erzeren

Hallo Herr Erzeren,

ich war und bin ein Freund türkischer Kultur und Lebensweise. Dass es immer noch derartige Schwierigkeiten mit der Umsetzung freiheitlichen Denkens und Handelns in Ihrer Heimat gibt, stimmt doch sehr nachdenklich, insbesondere wenn man den heutigen Artikel in der "Bildzeitung", in dem über den Mord an einer jungen Landsmännin von Ihnen berichtet wird, liest.

Hören sie nicht auf, diese Missstände anzuklagen und zu veröffentlichen, obwohl ich glaube, dass sie über kurz oder lang auch mit Repressalien Bekanntschaft machen, wenn dies nicht schon geschehen ist.

Ich selbst glaube nicht, dass sich diese Umständen in den nächsten zwei Jahrzehnten ändern werden, weshalb auch Ihr Heimatland gar nicht versuchen sollte, diese Entwicklung nicht normal zu verändern und mit kleinen Schritten zu versuchen, ein anderes Bewusstsein zu wecken.

Wünsche Ihnen für ihre weitere Arbeit gutes Gelingen.

K. Thiel, stuttgart
Karakuzu Aykut, 15. September 2005

zu: Aussichtsloser Abwehrkrieg, von Peter Philipp

"Denn auch die Europäer haben es sich doch zum Ziel gesetzt, die Demokratisierung bisher totalitärer Weltgegenden zu unterstützen, und sie gehen dabei das Risiko ein, mit denen aneinander zu geraten, die Demokratie dort für westliches Teufelswerk halten."

Über diesen Satz kann man wirklich nur lachen. Na ehrlich, warum will man diesen Ländern Demokratie bringen? Weil diese Länder es dann besser hätten? Keine Terroristen mehr aus diesen Ländern kommen? Ich glaube der westliche Beobachter verkehrt einiges. Nicht weil diese Länder arabisch-islamisch sind gibt es dort Kriege, Elend, Diktaturen oder Terrorismus; vielmehr gibt es Kriege, Elend, Terrorismus und Diktaturen dort, wo es Öl und andere Rohstoffe gibt. So muss man es sehen.

Die westliche Welt ist auf einen Zug aufgesprungen, den sie "Krieg gegen Terrorismus" nennt, und weiß nicht mal wohin er fährt. (…) Entweder glauben die europäischen Regierungen diese Al-Kaida Geschichte oder sie spielen dieses Spiel der USA deswegen mit, weil sie sich auch etwas davon erhoffen.

Etwas anderes zu behaupten, ist einfach eine Beleidigung für jeden gesunden Menschenverstand. Die einzige Erklärung, warum die Europäer der USA bei der "Demokratisierung" des Nahen und Mittleren Ostens helfen oder helfen müssen, ist die, dass auch sie eine Rolle bei der Neugestaltung der Mächteverhältnisse in dieser Region spielen wollen. Und nichts anderes.

Karakuzu Aykut
Alex Glantschnig, 6. September 2005

Sehr geehrte Damen und Herren,

ein Beitritt der Türkei zur mittlerweile schon sehr wackelnden Europäischen Union, würde für alle 25 Länder ein riesen Problem darstellen.

Zum einen sind die Menschenrechtsverletzungen nicht von heute auf morgen, sprich innerhalb von zehn Jahren, abzustellen. Zum anderen sollen sich die verantwortlichen Personen der einzelnen Länder einmal Gedanken machen, wie sie die EU zukünftig stabilisieren können. Unsere Volksvertreter sprechen ja zu 80 Prozent nicht das, was das Volk spricht, und da kann schon Unmut hervorgerufen werden.

Eine Volksabstimmung, um den Beitritt der Türkei zur EU zu befürworten oder abzulehnen, würde ein Großteil der Österreicher sicherlich sehr begrüßen. Diese Volksabstimmung sollte aber kundgetan werden. Denn die Abstimmung zur Währungsunion wurde sehr still und auf dem Stimmzettel sehr klein gehalten.

Weiters sollen die Menschen in der Europäischen Union, im speziellen natürlich auch Österreichs Volk, endlich wieder die Gelegenheit bekommen, grundlegende Ereignisse richtig mitbestimmen zu dürfen.

Es ist schon sehr weit hergeholt, wenn man sagt, eine Regierung oder eine Koalition oder wie auch immer, solle solche Entscheidungen alleine treffen. Wie wir ja alle bemerkt haben, stiegen die Preise nach den Entscheidungen der Volksvertreter und den Beitritten der nicht so betuchten Länder, insgesamt um ca. 40 Prozent.

Schnell und billig ist nicht immer günstig, oder?

mfg Alex Glantschnig
Gert Neubronner, 30. Juli 2005

zu: Muslime in deutschen Medien, von Sabine Schiffer

(…) Wir brauchen eine gemeinsame Erklärung von in Deutschland lebenden muslimischen Rechtsgelehrten: Terror in Deutschland oder gegen Deutsche verstößt gegen den Koran. Wenn nötig, müssen diese Rechtsgelehrten Polizeischutz erhalten. Außerdem sollte die Erklärung möglichst klarstellen, dass in der Diaspora die ursprüngliche Einheit von Islam und Staat nicht fortbesteht; die Konsequenz ist, dass alle ursprünglichen Rechtsregeln im Koran nur als Anhalt für die Ethik Gültigkeit behalten, nicht als Scharia. Drittens wäre nützlich, wenn eine Absage an eine kulturelle Parallelgesellschaft erklärt wird. Der absolute Vorrang für Dialoge vor jeder Abkapselung müsste möglichst aus dem Koran abgeleitet werden.

Von Seiten der Mehrheitsgesellschaft sollte auch ein positives Signal ausgehen: entsprechend der Regelung z.B. in Österreich sollte der deutsche Staat die Wahl einer muslimischen Repräsentanz aller Muslime in Deutschland einschließlich ihrer unterschiedlichen Richtungen organisieren.

Mit freundlichen Grüßen!
Gerd Neubronner
Karoline Bliem, 30. Juli 2005

zu: EU-Beitritt der Türkei (Dossier)

Ich kann mir nicht helfen, aber es kann doch nicht sein, dass ein Land, das nur zu einem kleinen Teil europäisch ist, der Rest aber asiatisch, noch dazu katastrophale Verhältnisse in sehr vielen Teilen des täglichen Lebens aufweist, europareif sein soll.

Das kann nur ein Wunschdenken einiger Eurotechnokraten sein, die ebenso weltfremd eingestellt sind, dass sie die Stimme des eigenen Volkes nicht verstehen und keine Volksvertreter, sondern nur noch Volkstreter sind. (…)

Ich kann nur hoffen, dass es eine Volksabstimmung zum Thema Türkei geben wird, dann werden die Herren Politiker sehen, wo der Volkswille steht. Diesen zu vertreten haben die Politiker auf die Verfassung geschworen.

Karoline Bliem
Wolf D. Ahmed Aries, 28. Juli 2005

zu: "Von uns Muslimen wird jetzt mehr abverlangt", von Aiman Mazyek

Sehr verehrte Damen und Herren!

Der Artikel von Ayman Mazyeks fasst zum ersten Male alle von Muslimen bisher in Stellungnahmen angesprochen Argumente gegen den Terror einiger Außenseiter zusammen. Die gesellschaftliche und mediale Gegenwart erinnert uns Ältere an die Bomberei der RAF. Im Unterschied zu damals gibt es unter den Muslimen nicht den "Sympathisantensumpf", wie damals ein bekanntes Boulevardblatt schrieb, sondern eine intensive Ablehnung in den Moscheen. Und es besteht noch ein Unterschied zu den europäischen Terrorwellen und Selbstmordwellen à la manière Werthers in der Vergangenheit: das Internet. Terroristen brauchen, Herr Teufel hat dies in einem Interview wohl gesagt, die "warme Höhle der Gruppe". Da die Außenseiter sie in den Moscheen nicht finden, nutzen sie das Internet. So wird aus einer handvoll Außenseiter in einer Millionen umfassen Minderheit eine Gruppe.

Die Frage ist also, wie verhindert man, dass einzelne Pubertierende zu solchen Außenseitern werden? Und da kann man nur aus dem Widerstand gegen die RAF lernen: öffentliches und privates Argumentieren. Und damit haben die Muslime seit langer Zeit begonnen.

Wolf D. Ahmed Aries
Detlef Kulschewski, 28. Juli 2005

zu: "Von uns Muslimen wird jetzt mehr abverlangt", von Aiman Mazyek

Wir haben keine andere Wahl.
Blickt man auf den Islam, so kann man registrieren, es handelt sich um eine inkompatible Kultur. Ein großer Teil der hier lebenden Muslime verachtet die christliche Gesellschaft und ist an einer Integration überhaupt nicht interessiert. Wir sollten den Mut aufbringen, unsere Grenzen für eine Einwanderung zu schließen, Muslime in ihre Heimatländer zurückführen, wenn sie die Integration verweigern, Hassprediger und Terrorismusverdächtige unverzüglich ausweisen. Die Heranführung der interagierbaren säkularen Muslime an die Individualität und den Rechten und Pflichten eines modernen Bürgers in einer pluralistischen Gesellschaft kann in Zukunft weitere Anschläge verhindern. Ebenso gehören zu einer erfolgreichen Prävention, Sprachkenntnisse und eine Erfolg versprechende Schulausbildung, die Verinnerlichung der Menschenrechte, das Primat der Vernunft vor der Religion, die Gleichheit von Frau und Mann und die vorbehaltlose Anerkennung unseres Grundgesetzes. Alles dieses sollten wir von den Muslimen fordern und zwar unmissverständlich.

(…) Hier in Europa entwickelte sich eine Dialogindustrie der Gutmenschen, die in der totalitären Multi-Kult-Ideologie der letzten Jahre zu einer Art neuer Religion avancierte, mit Glaubenssätzen wie "Islam ist Frieden" oder "Der Islam ist eine von Grund auf tolerante Religion". Eine analytische Überprüfung der Fakten werden sie ebenso wenig standhalten wie die Jungfrauengeburt der Maria. (…)


Dipl.-Ing. (FH) Detlef Kulschewski
Berlin
I. Bahram, 25. Juli 2005

zu: Kopftuch ist nicht gleich Kopftuch!, von Susanne Enderwitz

"Unter funktionalen Gesichtspunkten ist es also sehr wohl möglich, das Kopftuch als genaues Gegenteil einer zur Schau getragenen Rückständigkeit, nämlich als Attribut von Modernität, zu verstehen …"

Es ist auch ein Zeichen von Religiosität und Gehorsamkeit gegenüber Gott. Hier zu Lande darf er helfen, wenn es jemandem schlecht geht, aber eine Gegenleistung erbringen ist nicht "in".

Das Kopftuch finden wir auch in der Bibel. 1.Korinther 11,5ff. Während sich niemand gern mit dem auseinander setzt, was in der Bibel steht, und sich die "Gläubigen" damit begnügen, der Kirche zu glauben, dass es genügt Kirchensteuer zu zahlen und sonntags zum Gottesdienst zu erscheinen, um ins Paradies zu gehen, gibt es eben auch Menschen, die Gottes Wort mehr Bedeutung beimessen, es lesen und auch bereit sind, seine Wünsche zu erfüllen.

Wenn das Kopftuch aus der Religion für Juden, Christen und Muslime gilt, warum muss dann ständig kritisiert werden, dass Menschen sich verhalten, wie Gott es wünscht. Wer an Gott nicht glauben will, kann es lassen, aber ich möchte mir nicht vorschreiben lassen, dass ich Gottes Wünsche nicht erfüllen darf.

Ein Kopftuchverbot, generell oder am Arbeitsplatz würde aber genau dies bedeuten.

I.Bahram
Tobias Willert, 18. Juli 2005

zu: Ehrenmorde in Jordanien sind keine Einzelfälle, von Petra Tabeling

Ich finde, dass auf das Thema Ehrenmorde zu wenig aufmerksam gemacht wird. Es wird nur am Rande erwähnt, und ich selbst wäre nie darauf gestoßen, wenn ich nicht zufällig „Souad, bei lebendigem Leib“ gelesen hätte. In diesem Buch wird die schlimme Situation eines Mädchens in Jordanien dokumentiert, die am Schluss Opfer eines Ehrenmordes wurde. Es sollte einfach viel mehr unternommen werden, die Leute müssen darauf aufmerksam gemacht werden.

Tobias Willert
Bruno Sandkühler, 17. Juli 2005

zu:Ibn Tufail: Philosoph als Autodidakt, von Dag Nikolaus Hasse (FAZ)

Liebes Qantara-Team,

seit einiger Zeit lese ich mit größtem Interesse Ihren Newsletter und (so weit meine Zeit es zulässt) die dort signalisierten Beiträge. Nach Kräften trage ich auch in meinen Vorträgen zum Bekanntwerden ihrer Arbeit bei. Schon immer wollte ich dafür meinen Dank ausdrücken, aber wie es halt so geht ...

Jetzt finde ich im letzten Newsletter nicht nur einen Hinweis auf Mohammed Asad / Leopold Weiss (dessen Werke im allgemeinen wenig bekannt sind und dessen zweisprachige Koran-Ausgabe ich mit Gewinn benutze), sondern auch den Artikel über Ibn Tufails interessante Erzählung Hayy Ibn Yaqzan, und das gibt mir Anlass zu einer kleinen Berichtigung: Die Schrift wurde erstmals schon 1782 bei Nicolai in Berlin auf Deutsch herausgebracht, dann nochmals 1983 bei Kiepenheuer, Leipzig / Weimar. Das macht natürlich die neue Ausgabe nicht weniger erfreulich.

Mit meinem Dank für Ihre wichtigen Beiträge möchte ich die besten Wünsche für die weitere Arbeit verbinden, und einen herzlichen Gruß

Dr. Bruno Sandkühler
Claire Shalayel, 11. Mai 2005

zu: "Das Verbot religiöser Kleidung ist eine Verletzung der Menschenrechte", von Imogen Foulkes

Guten Tag,

hiermit möchte ich auf den oben genannten Artikel reagieren, da ich ihn etwas voreingenommen empfunden habe.

Meiner Meinung nach gibt diese Beschreibung einen falschen Eindruck der Lage, insbesondere in Frankreich.

Das französische neue Gesetz verbietet zwar "jede Art des ostentativen Tragens religiöser Kleidung" aber "in öffentlichen Schulen", und es wäre gut gewesen, dies darzulegen. Dieses Gesetz betrifft vor allem Kinder - also Mädchen, die noch nicht volljährig sind.

Und Sinn des Gesetzes war es bestimmt nicht, jemandem seinen Glauben zu nehmen, sondern eher ein Versuch, einerseits den in Frankreich sehr beliebten Laizismus und andererseits die Kinder zu schützen.

Ich sage nicht, dass dieses Gesetz sehr glücklich ist, noch, dass ein Stück Stoff so viel Aufregung wert ist, ich bin aber etwas enttäuscht, dass Qantara.de eine so falsch dargelegte Situation einfach so weitergeben kann. Ich hätte mir etwas mehr Sachlichkeit gewünscht.

Mit freundlichem Gruß

Claire Shalayel
Saarbrücken
Achmed A. W. Khammas, 4. Mai 2005

zu: Yusuf al-Qaradawi und die Bildung einer 'globalen islamischen Autorität', von Bettina Gräf

Nun, die al-Azhar gibt es schon 1.000 Jahre - und sie genießt bei einer SEHR großen Zahl von Muslimen einen Vertrauensvorschuss als Quelle islamischer Autorität. Warum das Ei also noch einmal erfinden?!

Viel wichtiger wäre es m.E., jene zig-tausende "kleiner" Scheichs zur Räson zu bringen, die in Moscheen und Medressen beim Unterricht und während der Freitagspredigt hetzen, aufrühren und Unruhe schaffen. Erkennen kann man sie leicht: gepresste laute Stimmen, wortgewaltige Aufforderungen GEGEN irgendwen zu sein - und nicht die geringste Form von Größe, Menschlichkeit und Vergebung - selbst dem "Feind" gegenüber.

Diese "kleinen" Scheichs trüben immer wieder das Wasser - fernab der großen Medien, dem Internet und hoch aufgehängten Zielen. Doch sie sind es, die den "Mob" in Rage bringen, die einfachen Muslime erreichen (und vergiften) - und sich niemals der Verantwortung stellen, auch selber die beklagten Umstände zu verbessern. Denn außer hetzen und aufrühren können sie nichts...

Vielleicht sollte sich Scheich Qaradawi besser einmal überlegen, was man gegen diesen 'Bodensatz' des real existierenden Islamismus machen sollte, bevor er gleich wieder mit einer muslimischen Version des Vatikans liebäugelt - natürlich mit ihm als Pontifex Ismalikus.

Achmed A. W. Khammas
Ruth Habermehl, 24. April 2005

zu: "Die Millenniumsziele gehören auf die Straße", Interview mit Eveline Herfkens

Sehr geehrte Damen und Herren,

Das Interview mit Frau Herfkens schließt mit einem Appell: "Man" solle die Mobilisierung für die Armen verstärken, indem das Thema ins öffentliche Bewusstsein und in die Mainstream-Debatten gebracht würden. Inwiefern kann denn da eine Bürgerin hilfreich sein, die etwas gegen die auch von Frau Herfkens geschilderte Ungerechtigkeit tun möchte? Wer ist "man"?

Mit freundlichen Grüßen

Ruth Habermehl
Khallad Swaid, 23. April 2005

zu: Instrumentalisierter Symbolcharakter, von Sabine Schiffer

Sehr geehrte Frau Schiffer,

ich wollte Ihnen für Ihren ausgeglichenen Artikel, der auf die Problematik eingeht und nicht wie viele ein paar Vorurteile aufzählt, danken. Leider selten, dass man bezüglich des Themas Kopftuch oder Muslime und ihrer Integration im Allgemeinen eine solche Behandlung des Themas findet.

Khallad Swaid
Ursula Nienhaus, 21. April 2005

zu: Instrumentalisierter Symbolcharakter, von Sabine Schiffer

Ich stimme in der Bewertung der Stereotypisierung und Symbolüberfrachtung weitgehend zu. Auch bin ich aber der Meinung, dass Frauen fast überall auf der Welt noch derzeit gute Gründe haben, ALLE religiösen Symbole sog. "patriarchalischer" Religionen für sich abzulehnen, auf jeden Fall aber Kopftücher und andere Verschleierungen.

Jedoch geht es NICHT ausschließlich um Religion dabei. Denn solange Männer oder sich als Männer verstehende Menschen nicht freiwillig ihre Haare oder weitere Teile ihres Körpers bedecken, um nicht sexuell verführerisch zu wirken und aufreizend oder so gesehen zu werden, bleibt auch das Kopftuch eine Markierung "weiblicher" Andersartigkeit und Unterdrückung, besser: der Unterdrückung von Frauen, ihrer Sexualität, auch wenn sie selber es auch welchen Gründen auch immer nicht so sehen wollen, ein Symbol ungleicher Maßstäbe eben. Darauf massiv zu bestehen, heißt nicht, "Freiheit und Emanzipation mit Kleidungsfreiheit" gleichzusetzen.

Als ich in der katholischen Klosterschule Schülerin wurde, war es Pflicht, Blusen oder Kleider mit Ärmel zu tragen und im Sport Pumphosen, aus ganz ähnlichen Gründen im Übrigen: Nacktheit bestimmter Körperteile galt als sexuell problematisch für Mädchen. Und natürlich haben wir es doch mehr oder weniger freiwillig oder sogar stolz getan - bis zur späteren Rebellion; denn wir grenzten uns auch gerne ab, von anderen Mädchen - vor allem denen aus den Großstädten, den Orten des verruchten Lebens.

Daher und aus vielen anderen Gründen bin ich allerdings der Meinung, dass das sog. christliche Abendland und heute vor allem in dem unglaublichen Trubel um den reaktionären deutschen Papst viel Grund hat, sich mit eigenen Haltungen, Stereotypen usw. selbstkritisch zu beschäftigen und zu fragen, warum sogar die Bildzeitung vor noch zehn Jahren mit dem unsäglichen Titel "Wir sind Papst" kaum einen Hund hinterm Ofen hervorgelockt hätte, was sich also warum seitdem verändert hat.

Aber das kann nicht heißen, "das Kopftuch" oder andere merkwürdige Symbole nun unkritisch oder womöglich stillschweigend hinzunehmen und sich über eine wachsende Zahl selbstbewusster Kopftuchträgerinnen zu freuen; oder das Thema ungleiche Maßstäbe im Hinblick auf Sexualität aus allen religiösen Vorschriftsbezügen zu lösen, mit denen sie ja aber doch zusammenhängen: im Christentum wie im Islam, wie auch sonst wo immer.

Es geht auch bei alledem NICHT um religiöse Toleranz als einen obersten Wert; es geht um gleiche Menschenrechte für alle Menschen: das ist eine wesentlich andere Orientierung. Wenn einige Menschen sich verschleiern müssen oder meinen, das tun zu sollen, andere aber nicht, um "Geschlecht" zu markieren, so ist große Skepsis angebracht, zumindest das. "Der" Feminismus ist schließlich zum Glück auch erheblich vielfältiger, als dass dadurch "Berufstätigkeit als Emanzipationsindikator" akzeptiert würde. Und er hat immerhin zu gender-Debatten geführt.

Es ist wichtig, Unterschiede anzunehmen und bereichernd; richtig! Aber alles über den gleichen groben Kamm "Schönheit der Vielfalt" zu scheren, ist zu bequem und der Sache gar nicht dienlich. Symbole und Kleidungsstücke am Körper sprechen - nicht immer eindeutig; aber sie sprechen. Und da kommt es schon darauf an, genau hinzuhören, was damit gesagt wird.

Viele Argumente in Ihrem Artikel, Frau Schiffer, sind etwas simpel für die komplexe Situation: zu kurz gedacht.

Ursula Nienhaus, Berlin und Historikerin, Universität Hannover
Holger Ehling, 5. April 2005

zu: "Nach der Frankfurter Buchmesse hat sich nichts geändert", von Nelly Youssef

Sehr geehrte Damen und Herren,

in dem von Ihnen publizierten Interview mit der italienischen Übersetzerin Camera D'Afflito kritisiert diese die Frankfurter Buchmesse und ihre Einladung an die "Arabische Welt" als Ehrengast des Jahres 2004. Sie hätte es lieber gesehen, ein einzelnes der arabischen Länder hätte sich präsentiert.

Sie unterstellt uns, wir hätten wenig Kenntnisse der arabischen Literatur und behauptet, wir sähen die arabischen Länder als einen einheitlichen "Block". Dies ist abwegig. Uns war sehr wohl bewusst, dass wir mit der Einladung an 22 Länder vor allem ein Panorama kultureller Differenz bei der Buchmesse präsentiert bekommen würden - was auch der Fall war.

Die hitzige Debatte um die Präsentation in Frankfurt, die sich in vielen arabischen Ländern entzündete, war ein Beleg dafür, wie ernst dieser Auftritt bei den Intellektuellen und den Vertretern der Zivilgesellschaft genommen wurde.

Da sich kein einzelnes arabisches Land als Ehrengast der Buchmesse beworben hatte, konnte auch keine Einladung an ein solches ausgesprochen werden. Allerdings sind wir zuversichtlich, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre wenigstens ein arabisches Land sich auf der Buchmesse präsentieren wird.

Mit besten Grüßen

Holger Ehling
Vice President (Corporate Communications) Frankfurter Buchmesse
Yasin Savci, 4. April 2005

zu: Über die Dynamik des Radikalismus im Islam, von Tilman Nagel

Sehr geehrter Herr Nagel,

In Ihrem Artikel erläutern sie, dass Muslime bestimmte Verse im Neuen Testament übersehen würden und damit unter anderem Verbindungen zwischen Bibel und Gewalt herstellen würden.

Sie zitieren jedoch auch nur bestimmte Verse aus dem Koran, der ebenfalls von Gott geschickt wurde. Diese Verse kommen, wenn sie diese richtig analysieren, nur in Kriegen zur Geltung, was auch gerechtfertigt ist.

Jedoch gibt es etliche Verse, die die Muslime dazu aufrufen, mit anderen Religionen in Frieden zu leben, da das Ziel jeder Religion das glückliche Leben eines Menschen ist. Das ist beim Islam nicht anders.

Das Wort "Jihad", welches wieder einmal falsch interpretiert worden ist, bedeutet "heiliger Kampf", womit primär der Kampf mit sich selbst - das heißt mit seinem eigenen Ego - gemeint ist.

Der Prophet Muhammed sagte bei der Rückkehr aus der Schlacht "Uhud", die zum Überleben des Islams erforderlich war, dass die muslimische Gemeinde vom kleinen Jihad in den großen Jihad zurückkehre, da sie zu Hause wieder mit sich selbst im Kampf um Gut oder Schlecht stünde.

Da Ihr den Islam aber mit einer Blindenbrille betrachtet, macht Ihr euch auch ein falsches Bild über diese unveränderte Religion. Außerdem sind Menschen, die keine jahrelange Ausbildung im Interpretieren des Koran hinter sich haben, nicht in der Lage, den Koran der Öffentlichkeit vorzustellen, da sie ihre eigenen Tendenzen mit einbringen. Daher bitte ich Sie dringlichst, auch wirklich einen Dialog mit der Islamischen Welt zu führen und nicht zu provozieren, was in den meisten westlichen Kulturen der Fall ist, um sich stark zu präsentieren.

Yasin Savci
Sigrun Neumann, 23.03.05

zu Sprechen mit einer Stimme?, von Filiz Kükrekol

Warum sollten die Muslime mit nur einer gemeinsamen Stimme reden? So gibt es doch im Christentum auch viele Stimmen, und das wird doch auch von der deutschen Regierung akzeptiert. Warum dann nicht auch die verschiedenen Riten und Strömungen der Muslime aus den unterschiedlichsten islamischen Ländern ?

Sollte tatsächlich der Islam als offizielle Religion ( mit Dachverband, Islamunterricht an Schulen etc.)wie die christliche und jüdische Religion anerkannt werden, dann würde dies möglicherweise bedeuten, dass der deutsche Staat eine so genannte "Moschee-Steuer" automatisch einzieht, wie er es bei den Kirchen und dem Zentralrat der Juden tut?

Sollten einige Muslime dieses Gesetz dann nicht akzeptieren können, müssten sie, wie Christen und Juden, aus ihrer Religionsgemeinschaft austreten (sic !), via Amtsgericht? Wäre das vorstellbar für die Muslime in Deutschland?
Deutschland ist nicht voll-laizistisch, wie z.B. Frankreich und andere EU-Länder.
Was sagen die QANTARA- Leser dazu ?

Sigrun Neumann, Casablanca
Atilla Iftikhar, 23. März 2005

zu: Perfide Diskussion, von Ülger Polat

Ich teile Ihre Meinung, dass muslimische Minderheiten mit guter Schul- und Berufsausbildung und einer relativen kulturellen Anpassung auf dem europäischen Arbeitsmarkt mit Voreingenommenheit konfrontiert werden. Meine eigenen Erfahrungen bestätigen, dass es zu oft gar keine Rolle spielt, welches Ausbildungsniveau man erreicht hat, vor allem, weil Angestellte oft Muslime als Mitarbeiter nicht akzeptieren.

Es ist nicht meine Absicht, alle Erwerbstätigen in der EU in Verruf zu bringen, aber es gibt einfach zu viele staatliche Institutionen und private Unternehmen in denen Angehörige ethnischer Minderheiten gegenüber den Anderen keine faire Chance bekommen.

Ich fordere die skandinavischen und deutschen staatlichen Einrichtungen dazu auf, mehr Beschäftigte aus ethnischen Minderheitsgruppen anzustellen.

In vielen Ländern Nordeuropas haben festgelegte Quotenregelungen zugunsten von weiblichen Beschäftigten in öffentlichen Einrichtungen dazu geführt, dass entsprechend viele Frauen in der Politik vertreten sind. Jetzt aber ist es an der Zeit, Quoten zur Berücksichtigung hoch qualifizierter Angehöriger von Minderheiten festzulegen, die auf dem gegenwärtigen Arbeitsmarkt zu sehr an den Rand gedrängt wurden.

Atilla Iftikhar, Schweden
Shirin Sanuri, 8. März 2005

zu: Ehrenmorde in Jordanien sind keine Einzelfälle, von Petra Tabeling

Ich finde es bewundernswert und mutig, dass Rana Husseini solche schrecklichen Taten zu einem Thema in der Öffentlichkeit macht. Ich selbst bin Jordanierin und verurteile solche Taten aufs Schärfste, nur leider werden Ehrenmorde vertuscht, und das Thema wird zum Tabu.

Ehrenmorde sind nur auf die vollkommen verkehrten Einstellungen und Stolzvorstellungen mancher Männer zurückzuführen, denn im Islam ist Mord eine Todsünde. Es ist an der Zeit, dass solche Männer bloßgestellt und bestraft werden, denn nur so hört dieses absurde, sinnlose Töten auf.

Ich hoffe für die Frauen, die sich in einer solchen Situation befinden, dass sie sich irgendwann aus eigener Kraft von diesem Joch befreien und dass, mit der Hilfe von Menschen wie Rana die anderen nicht wegschauen.

Mit freundlichen Grüßen S. Sanuri
Detlef Kulschewski, 3. März 2005

zu: Araber und Globalisierung, von Ramzy Baroud


Die Offenheit für Einflüsse aus dem Westen als Grundlage der Identitätskrise ?-eine sehr gewagte Theorie

Jahrhunderte war der islamische Kulturraum eine der fortschrittlichsten Zivilisationen auf diesem Planeten, aber seit dem 17. Jahrhundert befindet sie sich im freien Fall. Nach vergangener Größe, heute ein Status am Rande des Weltgeschehens. Es ist richtig, dass die Schuldzuweisung an andere, sei es Israel, die USA oder der Westen nur vom eigenen Versagen ablenken soll, das eigene Gewissen beruhigen, in dem Sinne von "man kann ja nichts machen".

Das ökonomisch, wissenschaftlich und politisch erfolgreiche Israel mit einer Presse- und Meinungsfreiheit, wie sie kein arabischer, kein einziger muslimischer Staat aufzuweisen hat, dient auch als nützlicher Sündenbock für die wirtschaftliche Rückständigkeit und politische Unterdrückung, unter der die meisten Araber leiden. Sollte in ferner Zukunft China die USA als globale Weltmacht ablösen, was ohne weiteres denkbar ist, dann sind eben die Chinesen an allem schuld.

Dass es aber auch anderen Schwellenländern, wie Taiwan und Singapur gelungen ist (trotz oder gerade durch Einflüsse des Westens ?), einen vergleichbaren zivilisatorischen Standard zu erreichen, hat die Spannungen nur weiter verschärft und wurde nur noch seitens der Araber als Kritik wahrgenommen. Aber das Versagen liegt weder am Westen oder am asiatischen Osten, sondern bei den Arabern selbst. Denn aus einem unislamischen Grund ist der Westen bzw. asiatische Osten reich und mächtig. Und wie es dem als unterlegen angesehenen Westen bzw. asiatischen Osten gelingen konnte, die nach islamischer Offenbarung höherstehende- weil direkt von Allah eingesetzte - Kultur so zu deklassieren, wird für die Araber wohl immer ein Mysterium bleiben.

In dem klaren Bewusstsein des eigenen Scheiterns liegt die Ursache der Identitätskrise. Ein Rückgriff auf den reinen, ursprünglichen Islam, der ja als Wundermittel gilt, wird die Rückständigkeit nur noch zementieren. Alle bisherigen Regimewechsel, deren Ziel es war, eine islamische Republik oder eine gerechte islamische Gesellschaft (so nach dem Ideal zu Mohammeds Zeiten in Medina) zu etablieren, brachten wirtschaftliche - und wissenschaftliche - Rückschritte mit sich und ließen die Bevölkerung nur noch mehr verarmen.

Das System Islam ist gescheitert. Die nicht vollzogene Trennung von Theologie und Politik führte zu einer andauernden Lähmung der kreativen Kräfte, die bis heute andauert. Während die westlichen und die östlichen Länder, damit meine ich den sinischen Kulturraum, sich auf ihre dritte industrielle Revolution vorbereiten, hat die erste im islamischen Raum noch nicht mal angefangen. Es fehlen Jahrhunderte der Aufklärung, die Befreiung von religiösen Dogmen, ein offener Geist.

Ein Drittel aller Menschen in der arabischen Welt lebt von weniger als zwei Dollar am Tag, 40 % der erwachsenen Araber sind Analphabeten (der Anteil der Frauen dürfte noch höher sein), nur 3,5 % der Parlamentssitze in den Staaten der Region werden von Frauen eingenommen, nur 1,6 % der Bevölkerung haben Zugang zum Internet.

Diese katastrophale Bilanz kann nicht nur eine Folge westlicher Kolonialpolitik sein, denn die Zahlen sind noch erbärmlicher in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara. Die "Ungläubigen", so heißt es bei den Arabern, beherrschen die Weltwirtschaft. Die Enttäuschung darüber mündet nicht in Selbstkritik und Reflektion über das eigene Handeln, sondern als Ergebnis der Identitätskrise, in sinnlose Wut und Gewalt.

Dipl.-Ing.(FH) Detlef Kulschewski
Berlin
Annika Richter, 3. März 2005

zu: "Die Armen brauchen Barfußarchitekten", von Ingeborg Flagge

Liebe Frau Flagge,
Vielen Dank für die wunderbare Vorstellung des ehrenwerten Architekten.
Mit herzlichen Grüßen
Annika Richter
Said Salehi, 27. Februar 2005

zu: Zweifelhafte Diplomatie, von Hamdam Mostafavi

Sehr geehrte Qantara Redaktion,

mit Bedauern musste ich nach der Lektüre Ihres Artikels "EU und Iran, zweifelhafte Diplomatie" feststellen, dass auch Ihr Autor nicht davor zurückscheut, pauschale Beschuldigungen und polemische Behauptungen als Tatsachen darzustellen.

Eine Partnerschaft und der konstruktive Dialog sind nur dann möglich, wenn die Dialogpartner sich respektieren und achten. Wenn der Autor nur die gleichen Unterstellungen der US-Administration gebetsmühlenartig herunter leiert, verschafft er keine Klärung in der ohnehin zu komplizierten Situation.

Der Direktor der IAEA, Herr El Baradei, hat im Laufe der Verhandlungen und immer wieder als kompetenter Experte bestätigt, dass in den Forschungseinrichtungen des Irans zu keinem Zeitpunkt ein Hinweis auf eine Aktivität für militärische Zwecke registriert werden konnte.

Der Autor bedient sich der allgemeinen Beschuldigungen und führt keine Beweise für den angeblichen "iranischen Waffenbestand" (atomarer Art im Sinne der Autorin), seine "Atomwaffen-Entwicklungsstandorte" und "nukleare Militäreinrichtungen" vor. Es liegt noch nicht lange zurück, als Colin Powell (der ehemalige amerikanische Außenminister) zumindest mal einen Versuch unternommen hat, die Weltöffentlichkeit von der Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen zu überzeugen. Wo dies hingeführt hat, sehen wir tagtäglich auf den Mattscheiben unserer Fernsehgeräte. Der Autor macht es sich noch leichter und stellt bodenlose Behauptungen als Tatsachen dar.

Dass sich die Chefdiplomaten der EU-Troika von den iranischen "Mullahs" missbrauchen lassen, möchte ich nicht als Klugheit der Iraner verstehen, sondern als eine Beleidigung und ungerechte Beurteilung ihrer Arbeit seitens des Autors. Ich glaube Herr Fischer, Jack Straw und der französische Außenminister sind erfahren und intelligent genug, um bei den Verhandlungen mit den Iranern sachbezogen und im Interesse aller Beteiligten die Gespräche zu führen.

Zum Schluss muss ich dem Autor bei seiner Darstellung der Inlandpresse Irans (und damit meine ich nicht nur die regimetreue) Recht geben, dass das Nuklearprogramm des Iran nur friedlichen und zivilen Zwecken dient, und dass der Iran gerne mit den internationalen Institutionen und Partnern auf gleicher Augenhöhe kooperiert, sich aber sonst nichts von einem Staat dieser Erde diktieren lässt.

Der Autor möge seinen Vorschlag für eine Befragung des Volkes ernst nehmen, in den Iran reisen und Menschen auf der Strasse nach ihrer Einstellung zum Thema befragen.

In der Hoffnung, dass wenigstens in der seriösen Presse etwas sachlicher und unvoreingenommener berichtet wird, und dass man nicht den Iran und seine Politiker (auch wenn dort noch vieles verbessert werden muss) mit der Bezeichnung "Mullahstaat" und "Mullahs" abstempelt und als unehrlich und unglaubwürdig darstellt,

Ihr treuer Leser

Said Salehi
Ben Mirwald, 23. Februar 2005

zu: Araber und Globalisierung, von Ramzy Baroud

Liebe Journalisten von Qantara,

was Ramzy Baroud schreibt, rückt ihn gefährlich in die Nähe von heutigen Rechtsextremisten. Auch die schimpfen auf die Überheblichkeit der USA, ohne die Geschichte zu betrachten. Auch sie machen für alles Unglück in der Welt und besonders in arabischen Staaten die "Identitätskrise" verantwortlich. Auch sie verteufeln Fast Food und finden Oralsex von vornherein als verabscheuungswürdig. Auch sie finden, dass die "Intelligenz" eines Landes am besten als "Führungskraft" im Land bleibt, anstatt sich auch im Ausland umzusehen.

Dem widerspricht auch nicht, dass Baroud den Rassismus anklagt. Nicht alle Faschisten sind schließlich auch zugleich extreme Rassisten.

Dass solche Einstellungen von einem regierungsnahen deutschen Portal verbreitet werden, wirft ein Besorgnis erregendes Bild auf die Träger dieses Portals.

Ben Mirwald
Detlef Kulschewski, 10. Februar 2005

zu: Verpasste Chance fuer eine Reform?, von Francois Zabbal

An die Redaktion,

dass bis heute so wenig in Bezug auf eine Öffnung und Modernisierung des Islam aus Europa gekommen ist, verwundert nicht. Der Islam strebt nach totalitärer Herrschaft. Wie das aber bei allen totalitären Herrschaftssystemen ist: "Sie herrschen total oder überhaupt nicht." Aus diesem Grund ist es unmöglich, den Islam zu modernisieren oder mit der Moderne zu versöhnen. Der Islam ist eine unaufgeklärt gebliebene, rückwärtsgewandte Religion / Ideologie, die periodisch aggressiv ausbricht, vergleichbar in seinen zivilisatorischen Defiziten wie zur Zeit der Inquisition in Europa. Wir hier in Europa hatten zum Glück die Aufklärung. Diese bewahrte uns vor den zivilisatorischen Defiziten die heute in der islamischen Welt zu finden sind. Ich danke allen Philosophen der Aufklärung, wie Voltaire, Diderot, Descartes, Rousseau, Leibnitz und vielen andere.

Dipl. - Ing.(FH) Detlef Kulschewski
Jendrik Helle, 28. Januar 2005

zu: Spiel mit dem Feuer, von Peter Philipp

Ich bin als Deutscher vor zwei Jahren im Iran gewesen und habe das Land sehr positiv in Erinnerung. Ich finde es zynisch vom Spiegel, die Gewaltfrage so auf dem Titelblatt zu stellen. Ich wüsste gerne, wie ich mich für die Leute, nicht die Regierung, in diesem Land einsetzen kann.

Jendrik Helle, Studierender in Hamburg
Angela Denecke, 18. Januar 2005

zu: Ein Wahnsinnsunternehmen, von Peter Philipp

Mit welchem Recht bestimmen die westlichen Industrienationen, allen voran die USA, eigentlich, welche Staaten Atomwaffen haben dürfen und welche nicht?!

China und Pakistan sind beispielsweise weder Rechtsstaaten noch Demokratien. Und was Israel betrifft, wo man ja auch davon ausgeht, dass dort heimlich Atomwaffen sind, unternimmt keiner etwas, obwohl auch hier von Rechtsstaatlichkeit keine Rede sein kann!

Wie immer, wird mal wieder mit zweierlei Maß gemessen, weil es um strategisch-politische Kriterien der Weltherrschaft der USA geht und eben nicht um Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit, wie immer so schön scheinheilig behauptet wird...!!!
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