Anzeige
BerlinOnline
Berliner Branchen Stadtplan Tickets Club Preisvergleich  Finden
:: Berliner Zeitung
:: Berliner Kurier
:: TIP-Magazin
 
:: Anzeigenmärkte
:: Markt & Service
:: Finanzen
:: Reisen
:: Berlin Life
:: Liebe & Dating
:: Erotik
 
Fotoservice Fotoservice  Gewinnspiele  Auktionen  Jobs  Filmtipps  Essen & Trinken  Club / Community  Preisvergleich  Schulfreunde  Immobilien  Autos  Sport
 
 Impressum  Mediadaten

TextArchiv
Datum:   20.10.2003
Ressort:   Wissenschaft
Autor:   liv.
Seite:   17

Klavierspielen verbindet Hand und Ohr

Schon wenige Musikstunden hinterlassen Spuren im Gehirn

Nicht nur durch langjähriges Klavierspiel entstehen besonders enge Verbindungen zwischen den Hör- und Bewegungsarealen im Gehirn. Auch wenn Erwachsene zum ersten Mal Klavier spielen, klappt die Verständigung zwischen den Nervenzellen der beiden Areale schon nach 20 Minuten - schneller als bisher angenommen. Das berichtet das Online-Medizinjournal BMC Neuroscience.

Die deutschen Wissenschaftler Eckart Altenmüller vom Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin in Hannover und Marc Bangert, Neurologe an der Harvard Medical School in Boston, untersuchten, wie schnell sich Gehirnzellen von Hör- und Bewegungsarealen durch Klavierspielen miteinander vernetzen. Dazu unterrichteten die Forscher 17 Klavieranfänger zehnmal jeweils 20 Minuten am Klavier. Die Probanden hörten sich zunächst Melodien an, die sie nachspielen sollten, ohne auf die Tasten zu gucken. Damit verhinderten die Forscher, dass neben den Hör- und Bewegungsarealen auch die Sehzentren bei der Bewältigung der Aufgabe halfen. Nach der ersten, fünften und zehnten Unterrichtsstunde prüften die Forscher mit Hilfe eines Elektroencephalogramms (EEG), das von 30 Elektroden auf der Kopfhaut abgeleitet wurde, welche Gehirnregionen aktiviert wurden. Sie verglichen die EEG-Bilder mit denen von 9 Pianisten, die mehr als fünfzehn Jahre Klavier spielten. Schon durch das bloße Hören von Musik wurden selbst bei Klavierneulingen jene Hirnareale aktiv, die eigentlich für die Steuerung der Hand zuständig sind. Umgekehrt nahm die elektrische Aktivität in den Hörzentren zu, während die Probanden auf stillen Tasten klimperten. Nach mehreren Unterrichtsstunden verstärkte sich dieses Aktivitätsmuster noch.

"Ich bin sicher, dass es diesen Effekt auch beim Erlernen anderer Instrumente gibt", sagt Altenmüller. Von Kindern ist schon lange bekannt, dass die Plastizität ihres Gehirns groß ist. Umso überraschender sei die Entdeckung, dass sich auch bei älteren Menschen so schnell Gebiete im Gehirn vernetzen können, sagt Marc Bangert.

Die Forscher fanden außerdem heraus, dass durch den Klavierunterricht eine Region in der rechten Gehirnhälfte aktiv wurde, die an der gleichen Stelle wie das so genannte Broca-Areal in der linken Gehirnhälfte sitzt. Dieses spielt dort eine wichtige Rolle beim Begreifen von Sprache. Altenmüller und Bangert vermuten, dass das Zentrum in der rechten Gehirnhälfte ähnlich wichtig für das Verständnis von Musik sein könnte. (liv.)

BMC Neuroscience, Online-Ausgabe vom 15. Oktober

[Neue Suchanfrage]   [Weitere Artikel vom 20.10.2003]  

21. Januar 2005
Websuche


powered by LYCOS
Berliner Branchen

Tickets

Anzeige
Anzeige
Drucken
Seite versenden
© 2005 BerlinOnline
Stadtportal GmbH & Co. KG