11.12.2009, 11:39

Kleinwagen für Indien: VW und Suzuki starten Angriff auf Tata

Indiens Automarkt boomt - dieses Geschäft will sich auch Europas größter Autobauer nicht entgehen lassen. Volkswagen plant ein Konkurrenzmodell für das billigste Auto der Welt. Und schafft trotz Krise in diesem Jahr wohl ein Absatzplus.

Europas größter Autobauer Volkswagen will einem Zeitungsbericht zufolge mit seinem japanischen Partner Suzuki einen Kleinwagen für den indischen Markt entwickeln. Das Fahrzeug solle dort für umgerechnet 2900 bis 3600 Euro verkauft werden, berichtete die indische "Economic Times". Damit wäre das Auto etwa doppelt so teuer wie der von Tata Motor produzierte Nano - das billigste Auto der Welt. Der indische Automobilhersteller hatte seinen viersitzigen Kleinstwagen 2008 vorgestellt. Im März 2009 kam der Nano als Diesel und Benziner auf den Markt. Vorerst soll das Billigauto rund 2000 $ kosten.

Volkswagen ist mit knapp 20 Prozent bei Suzuki eingestiegen und will so schneller seinen weltweit führenden Konkurrenten Toyota vom Thron stoßen. Indiens boomenden Automarkt nahm zuletzt auch die Opel-Mutter GM ins Visier, die dort mit ihrem chinesischen Partner SAIC Kleinwagen und leichte Nutzfahrzeuge entwickeln will.

Im November verkaufte VW deutlich mehr Autos als vor Jahresfrist. Der Konzern mit Marken wie VW, Audi, Skoda und Seat setzte nach Firmenangaben im vergangenen Monat mehr als 531.000 Wagen um, ein Plus von 19,1 Prozent. Seit Jahresbeginn seien 5,85 Millionen Fahrzeuge weltweit ausgeliefert worden, zwei Prozent mehr als vor einem Jahr. "Wir haben im bisherigen Jahresverlauf unsere Erwartungen übertreffen können", sagte Vertriebschef Detlef Wittig.

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Für das Gesamtjahr stellte Wittig nun ein leichtes Auslieferungsplus in Aussicht. Im vergangenen Jahr waren weltweit rund 6,2 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert worden. Das Jahr 2010 werde jedoch "äußerst schwierig", sagte Wittig.

Der Konzern hat stärker als viele Konkurrenten von den Abwrackprämien in Deutschland und anderen Ländern profitiert und im Jahresverlauf erstmals nach zehn Monaten ein leichtes Absatzplus verbucht. Hohe Zuwächse erzielte Volkswagen vor allem in Deutschland, China und Brasilien.

Die Wolfsburger waren kürzlich beim japanischen Kleinwagenspezialisten Suzuki eingestiegen, um stärker auch vom rasanten Wachstum in Indien zu profitieren.