DOSSIER
Feministischer Islam
Sie berufen sich auf die Tradition: Musliminnen, die in ihrem Kampf um gesellschaftliche Emanzipation und ein modernes Rollenverständnis auf den Koran und die Geschichte des Islam zurückgreifen - auch wenn sie damit teilweise überlieferter Koraninterpretation widersprechen.
Frauenräume
Das Kölner Zentrum für islamische Frauenförderung und Frauenforschung (ZIF) versucht, Frauen einen selbständigen Umgang mit dem Koran zu vermitteln. Sie sollen lernen, eine kritische Haltung gegenüber Aussagen zu entwickeln, die in Moscheen über Frauen im Islam verbreitet werden.
In der islamischen Welt keine Seltenheit, in Deutschland eine Provokation: Das Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen (BFmF) ist ein Verein von Frauen für Frauen. Männern ist der Zutritt verboten.
Netzwerk
Der Verein HUDA in Deutschland setzt sich für die Belange muslimischer Frauen ein und bietet praktische Hilfe an. Zum Beispiel beim Problem der Genitalverstümmelung - eine Praxis, die der Verein entschieden verurteilt und mit Aufklärung über die Position des Islam zu bekämpfen versucht.
Frauen als Imam
Frauen als Imame?
Die Kontroverse um Amina Wadud, eine Islamgelehrte, die in New York als Vorbeterin das Freitagsgebet leitete, hält an. Der Aufschrei in der islamischen Welt erinnert an Reaktionen auf Salman Rushdies Roman "Die satanischen Verse", meint Luthfi Assyaukanie.
Analyse Halima Krausen
Im Konflikt zwischen Befürwortern und Kritikern des New Yorker Freitagsgebets von Amina Wadud warnt die islamische Theologin Halima Krausen vor schnellen Schlussfolgerungen und plädiert für eine sachliche Auseinandersetzung.
Porträt
Riffat Hassan, aus Pakistan stammende Theologin mit Wohnsitz in den USA, ist eine streitbare und zugleich traditionsbewusste Dame. Sie verteidigt den Koran gegen frauenfeindliche Überlieferungen. Von Mona Naggar