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  16.01.2010, 11:18    

Krisenkosten: Obamas Bankensteuer trifft Deutsche Bank

Die geplante Sonderabgabe für die Finanzindustrie wird nicht nur für die US-Geldhäuser teuer. Auch europäischen Banken wird die Rechnung für die Rettung der Branche präsentiert. Das größte deutsche Finanzinstitut muss mit einer halben Milliarde Dollar rechnen.
Die US-Sondersteuer zur Finanzierung der Krisenkosten könnte die Deutsche Bank  nach Expertenschätzungen mit rund einer halben Milliarde Dollar jährlich belasten. "Die Steuer geht voll zulasten des Jahresüberschusses", sagte Analyst Konrad Becker von Merck Finck am Freitag. Nach seinen Berechnungen muss sich das größte deutsche Geldhaus auf eine Abgabe von gut 550 Mio. $ einstellen.
Politik: Obama brummt US-Banken Gebühr auf (00:01:12)
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Neben den Frankfurtern müssen sich aber wohl andere deutsche Institute keine Gedanken machen, da deren US-Geschäfte nicht groß genug sind. Die von US-Präsident Barack Obama  angekündigte Steuer bezieht sich auf alle Institute mit einer Bilanzsumme in den USA von mindestens 50 Mrd. $.
Die Deutsche Bank erzielt gut ein Viertel ihrer Erlöse in den USA, und auch ein großer Teil ihrer Bilanz von gut 1600 Mrd. Euro dürften US-Vermögenswerte sein. Ein Sprecher äußerte sich am Freitag nicht dazu, auch nicht zu eventuell drohenden Belastungen. Die Details stünden noch nicht fest, sagte er lediglich. Nach Angaben von Analyst Becker hat die Deutsche Bank 370 Mrd. $ an US-Vermögenswerten, auf die sich die Steuer von 0,15 Prozent der Bilanzsumme bezieht.
"Die Bank wird sich nun schon die Frage stellen, wie sie das US-Engagement ohne Ertragseinbußen reduzieren kann", sagte der Experte. Schließlich gehöre der US-Markt zu den wichtigsten im Kapitalmarktgeschäft. Andere Experten verwiesen aber darauf, dass bis zur Einführung der Steuer möglicherweise noch einige Änderungen vorgenommen würden. Angesichts des angekündigten Widerstands im Parlament ist auch noch nicht klar, ob die Abgabe am Ende überhaupt kommen wird.
Obama will die Großbanken mit der Sonderabgabe an den Kosten für die Aufräumarbeiten nach der Finanzkrise beteiligen. Das staatliche Rettungsprogramm für notleidende Institute hat ein Loch von 117 Mrd. $ gerissen, das der Präsident mit den Einnahmen über die nächsten Jahre stopfen will. Die Abgabe betrifft insgesamt 50 Geldhäuser, davon die meisten US-Banken. Einem Bericht der "Financial Times" zufolge drängen die USA andere Länder dazu, eine ähnliche Abgabe zu erheben, um die Banken in die Verantwortung zu nehmen.
Wie finden Sie Obamas geplante Sondersteuer für Banken?

 

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"Die Steuer kann für die Banken richtig teuer kommen", resümiert Dirk Becker vom Analysehaus Kepler. Er berechnet für die Schweizer Credit Suisse  und die UBS  auf Basis der Bilanz 2008 eine Steuerlast von 850 beziehungsweise 950 Mio. $. Becker räumte aber ein, dass die Zahlen in den Geschäftsberichten nicht zum Nennwert genommen werden könnten, sondern wohl angepasst würden.
Zudem haben die beiden Schweizer Banken - UBS weit mehr als Credit Suisse - ihr US-Geschäft im Laufe des Jahres 2009 zurückgefahren. Laut auf einer Website der UBS verfügbaren Bilanzzahlen für das US-Geschäft dürfte sich die Bemessungsgrundlage für die Sonderabgabe per Mitte 2009 auf etwa 200 Mrd. $ belaufen. Die Bank müsste dann etwa 300 Mio. $ auf den Tisch legen. Auch Credit Suisse und UBS wollten sich nicht zu den Plänen der US-Regierung äußern.
  • reuters, 16.01.2010
    © 2010 Financial Times Deutschland
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