Bloß nicht festlegen. Schließlich hängt Lavignes Entscheidung vorerst noch von Volkswagen ab. Nach dem Ausstieg von
Mitsubishi und dem österreichischen Motorradhersteller KTM ist VW das letzte verbliebene Werksteam bei der Dakar. Die Verhandlungsposition der Deutschen hat sich dadurch sicher nicht verschlechtert. Und bei einem - nach Konzernangaben - Jahresbudget von 20 bis 30 Mio. Euro (andere Teamchefs behaupten, es sei deutlich mehr), geht es VW nicht allein darum, die Rallye erneut zu gewinnen, sondern um Neukunden. Nicht zufällig hat der Konzern die Wagenkolonne der ASO mit dem neuen Pick-up Amarock ausgerüstet, der eigens für den südamerikanischen Markt produziert wird.
Weder Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg noch Motorsportchef Kris Nissen machen ein Geheimnis daraus, dass VW mit einem Ausstieg drohen würde, zöge die ASO eine Rückkehr nach Afrika auch nur in Erwägung. "Afrika steht weit unten auf unserer Wunschliste. Südamerika ist ein wichtiger Markt für uns", sagt Nissen. Möglich sei auch, durch China, Russland oder Indien zu fahren. Dabei weiß Nissen selbst noch nicht, ob er mit seinem 80-köpfigen Team überhaupt weitermachen darf. Ein zweistelliges Millionenbudget stellt den Weltkonzern zwar nicht vor größere Probleme - das PS-Spektakel in Deutschland ökologisch zu rechtfertigen schon eher. Bis Mitte März, so hofft er, werde der Konzernvorstand entscheiden, "ob es 2011 und vielleicht auch 2012 weitergeht".
Falls nicht, wäre die Rallye Dakar wieder eine Ansammlung von Verrückten und Vermögenden, die versuchen, Grenzen zu verschieben. In Südamerika. In Afrika. Vielleicht aber auch, so wünscht es sich zumindest der Hamburger Softwareunternehmer Thomas Schünemann, als Beifahrer in einem Buggy 20. der Gesamtwertung, in Turkmenistan, vor den Toren Dubais oder in der Wüste Gobi.