Es wäre allerdings naiv gewesen zu glauben, diese Praxis sei mit der Krise für immer verschwunden. Auch Ramschanleihen finden schließlich wieder reißenden Absatz, ebenso wie Kreditverbriefungen, die eben noch als hochtoxisch galten. Das Comeback verdanken diese Märkte der Niedrigzinspolitik der Notenbanken und der reichlich vorhandenen Liquidität. Das gilt auch für die Firmen-Buyouts: Niedrige Renditen am Kapitalmarkt haben die Nachfrage nach riskanten Anlagen angeheizt. Und viele krisengebeutelte Unternehmen sind gerade billig zu haben.
Dennoch sendet die Initiative von Finanzinvestor BC Partners ein Alarmsignal. In der Finanzkrise hat sich gezeigt, welche Risiken von einem hohen Verschuldungsgrad im System ausgehen - die nicht nur die Anleger der Private-Equity-Fonds tragen, sondern auch die Unternehmen, denen die Kredite aufgebürdet werden. Ebenso wie die aufgekauften Unternehmen zuletzt unter den Auswüchsen im Buyout-Markt aus der Boomphase litten, so drohen nun die Anleihen, die derzeit spielend leicht ausgegeben werden können, in einigen Jahren auf sie zurückzufallen.
Was die Sache so beunruhigend macht: Die Aktivitäten der Private-Equity-Gesellschaften lassen sich kaum über Regulierung steuern. Schließlich laufen die Transaktionen über den Kapitalmarkt. Strengere Eigenkapitalregeln oder Verschuldungsgrenzen für Banken helfen hier nicht weiter - und Begrenzungen von Boni erst recht nicht.
Die Geldgeber von Buyout-Fonds können selbst entscheiden, ob sie dem Geschäftsmodell trauen. Für die potenziellen Übernahmeopfer gilt das weniger. Eines jedenfalls hat die Finanzkrise auch gezeigt: Firmen, die dem Ratschlag gefolgt sind, sich durch eine hohe Schuldenquote als Kaufobjekt unattraktiv zu machen, bekamen während der Krise deutlich größere Probleme als Unternehmen mit hohen Eigenkapitalquoten.