In der amerikanischen Provinz haben noch viele Banken zu kämpfen
Citigroup und Wells Fargo hatten am Montag mitgeteilt, 20 beziehungsweise 25 Mrd. $ an Steuergeld zurückzahlen zu wollen. Damit befreien sich auch diese Geldhäuser - wie etliche Konkurrenten vor ihnen - von staatlichen Auflagen etwa zur Vergütung.
Für die Branche insgesamt ist die Lage jedoch immer noch düster. Das zeigen Daten der Einlagensicherung FDIC: Zwar erwirtschafteten die von ihr beaufsichtigten Institute im dritten Vierteljahr einen aggregierten Nettogewinn von 2,8 Mrd. $, nachdem im Vorquartal ein Verlust von 4,3 Mrd. $ angefallen war. Der Anteil fauler Kredite am Gesamtportfolio stieg aber auf einen neuen Höchststand, die Rückstellungen für notleidende Darlehen kletterten auf 62,5 Mrd. $ - und lagen damit gut 22 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Zudem erreichte die Zahl der "Problembanken", die die FDIC als besonders gefährdet betrachtet, mit 552 den höchsten Stand seit 16 Jahren.
Institute knausern mit Krediten
Konsequenz: Die Kreditvergabe geht zurück, weil Banken sich darauf konzentrieren, ihre Kapitalbasis zu verbessern und Risikopositionen zu verringern - zumal Regulierer Kapitalausstattung und Vergabestandards schärfer beäugen. Die ausstehenden Kredite der rund 8000 Institute, deren Einlagen von der FDIC abgesichert sind, schrumpften im dritten Vierteljahr um 210,4 Mrd. $ oder 2,8 Prozent zum Vorquartal. Dazu gehören neben kleineren auch große Institute wie
Bank of America oder
Goldman Sachs .
Dass sich längst nicht nur kleine Geldhäuser zurückhalten, zeigen auch Daten des Finanzministeriums: Demnach vergaben die 22 größten Institute, die Geld aus Tarp bekommen haben, im September neue Darlehen im Volumen von 239 Mrd. $. In den ersten sechs Monaten des Jahres hatte der Wert bei durchschnittlich 279 Mrd. $ gelegen.