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  FTD-Serie: Green Minds

Die Greentech-Ära hat begonnen: Umwelttechnologie ist weltweit die neue Wachstumshoffnung. In einer neuen Serie stellt die Financial Times Deutschland die wichtigsten deutschen Köpfe der Branche vor - Unternehmer, Manager, Investoren.

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  17.01.2010, 18:19    

Green Minds: Fritz Vahrenholt - Der Erneuerer

Er war Umweltsenator und Windradbauer. Heute leitet der Chemieprofessor die RWE-Ökostromtochter Innogy - und versucht, dem Atom- und Kohlekonzern ein neues Image zu verpassen. von Kathrin Werner, Hamburg
Kapitän auf einem Schnellboot will er sein, bloß nicht dritter Offizier auf einem Tanker. Neun Jahre ist es her, dass Fritz Vahrenholt das gesagt hat. Heute arbeitet er auf einem der größten Tanker Deutschlands, beim Energiekonzern RWE . Und zwar nicht als Kapitän, nicht als Vorstandsvorsitzender, sondern als Chef der Ökostromtochter Innogy. "Och, eigentlich gilt das Zitat immer noch", sagt er. "Jetzt bin ich eben beides: Kapitän auf dem Schnellboot Innogy und dritter Offizier auf dem Tanker."
Fritz Vahrenholt, Chef von RWE´Innogy, hat große Pläne   Fritz Vahrenholt, Chef von RWE´Innogy, hat große Pläne
Obwohl der weißhaarige 60-Jährige ein hanseatisches Sakko mit Goldknöpfen trägt: Eigentlich sind Vahrenholt Schiff und Rang egal, Hauptsache, die See ist stürmisch. Der Chemieprofessor, ehemalige Hamburger Umweltsenator und Ex-Windradbauer sucht sich gern die schwierigsten Aufgaben, am liebsten die, bei denen er sich ordentlich streiten muss. Mit Umweltschützern, Politikern, Journalisten, Lobbyisten und wen es da draußen sonst noch so gibt. Da passt ihm der Posten des Vorstandsvorsitzenden bei der 2008 gegründeten RWE-Tochter Innogy genau, hier muss er sich keine Sorgen machen, dass die Wellen sich legen. Es ist keine leichte Aufgabe, dem traditionsbewussten Essener Atom- und Kohlekonzern die Nutzung erneuerbarer Energien beizubringen. Und mindestens genauso schwer ist es, den Leuten zu erklären, dass es RWE tatsächlich ernst meint mit dem Klimaschutz.
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Erst neulich musste sich Vahrenholt mal wieder richtig aufregen. Das Fernsehen war da, geduldig erzählte Vahrenholt den Reportern vom ZDF-"Auslandsjournal", wie viel Geld RWE jedes Jahr in alternative Energien steckt und wie sich der Konzern wandelt. Wenig später wurde der Beitrag ausgestrahlt. Vahrenholt sah grau aus im Kameralicht, und die Journalisten machten sich ausgiebig darüber lustig, dass RWE sich in der eigenen Fernsehwerbung als freundlicher grüner Gigant präsentiert, in Wirklichkeit aber nur 2,4 Prozent des Stroms aus regenerativen Quellen stammen. "Der Energieriese - im Werbefilm tut er alles für den Klimaschutz. Aber eben nur im Werbefilm", feixt die Stimme aus dem Off. "Da habe ich mich schon sehr geärgert", sagt Vahrenholt.
Greenwashing nennt man es, wenn Konzerne ihr Image mit grüner Energie aufpolieren, in Wirklichkeit aber nicht viel passiert. Kaum einem wird das so laut vorgeworfen wie RWE. "Der Konzern ist sicher der größte Stromproduzent Deutschlands", sagt Björn Klusmann vom Bundesverband Erneuerbare Energien. "Aber im Bereich erneuerbare Energien ist er kein Riese, sondern eher ein Zwerg." Selbst Großprojekte wie der Windpark vor der britischen Küste, für den RWE vor wenigen Tagen den Zuschlag erhalten hat, stimmen die Kritiker nicht milde. Ein Manager eines deutschen Greentech-Unternehmens höhnt: "Die pumpen da jetzt Geld rein, und wenn sie keine Lust mehr haben, verkaufen sie alles wieder. Da kann dann auch ein Vahrenholt nichts gegen tun."
"Ich war ja auch kritisch am Anfang", gibt Vahrenholt zu. Als RWE-Chef Jürgen Großmann  ihn 2007 zu Innogy holen wollte, winkte er zuerst ab. "RWE war ja nicht gerade der Fackelträger der Erneuerbaren."

Teil 2: Welche leidvolle Erfahrungen Vahrenholt macht

  • Aus der FTD vom 18.01.2010
    © 2010 Financial Times Deutschland
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