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Fischers prominente Helfer und Gegner

Faymann begrüßt Fischers Wiederkandidatur Zum Hauptartikel

Der Bundeskanzler hat viel Lob für Heinz Fischers Arbeit. Der Bundespräsident habe seine Aufgaben in den vergangenen Jahren parteiübergreifend erfüllt.

Bundeskanzler Werner Faymann ist über Fischers Entscheidung erfreut. Bundeskanzler Werner Faymann ist über Fischers Entscheidung erfreut. DruckenSendenLeserbrief
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Erfreut hat Bundeskanzler Werner Faymann auf die Wiederkandidatur von Heinz Fischer reagiert. "Der Bundespräsident war und ist für mich auch in heiklen und wichtigen Situationen ein guter und verlässlicher Ansprechpartner. Seine Meinungen und Einschätzungen sind für mich immer wieder von großer Bedeutung", sagte der Kanzler in einer Aussendung.

Fischer habe "seine Aufgaben in den vergangenen Jahren parteiübergreifend, objektiv und mit sehr viel Fingerspitzengefühl erfüllt". Seine "Beliebtheit in allen Umfragen" stelle seiner hervorragenden Arbeit ein besonders positives Zeugnis aus. "Ich wünsche Heinz Fischer für die kommenden Monate alles Gute", so Faymann.

Pröll lässt ÖVP-Kandidatur offen

Josef Pröll wartet noch ab Josef Pröll wartet noch abFür ÖVP-Obmann Josef Pröll ist die Bekanntgabe der Wiederkandidatur von Bundespräsident Heinz Fischer "keine Überraschung". Ob es einen Gegenkandidaten der ÖVP geben wird, ließ er in einer Aussendung am Montag weiter offen. Für die ÖVP habe sich nichts geändert: "Wir werden unsere Entscheidung gemeinsam und zum gegebenen Zeitpunkt treffen", erklärte er.

"Mehr denn je braucht unser Land daher keinen frühzeitigen Wahlkampf, sondern konsequente Arbeit", so Pröll: "Es gilt weiterhin, unsere ganze Kraft darin zu investieren, die Krise zu meistern und neues Wachstum zu schaffen."


Van der Bellen tritt nicht an

Van der Bellen steht nicht zur Verfügung Van der Bellen steht nicht zur VerfügungDer ehemalige Bundessprecher der Grünen, Alexander Van der Bellen, wird nicht gegen Heinz Fischer bei der Bundespräsidentenwahl antreten. "Ich möchte nur klarstellen, dass ich selbst nicht kandidieren werde", sagte er am Montag. Er begrüße die Entscheidung Fischers zur Wiederkandidatur: "Ich wünsche ihm alles Gute für die kommenden Monate."

"Ich persönlich finde, dass Heinz Fischer seine Aufgaben in den engen Grenzen, die dieses Amt setzt, gut erfüllt hat. Ich sehe nicht den zwingenden Grund für mich zur Gegenkandidatur", so Van der Bellen, der betonte, dass dies seine persönliche Meinung und nicht jene der Partei sei. Diese müsse im Vorstand über ihre Linie entscheiden, er wolle dazu keinen Kommentar abgeben. Die entsprechende Entscheidung werde wohl bis Jahresende vorliegen. Er selbst sei mit seinen Aufgaben im Parlament ausgefüllt. Mit anderen nennenswerten Herausforderern rechne er"nicht wirklich", so Van der Bellen: "Lassen wir uns überraschen."

Nach der Absage von Van der Bellen meldete sich auch die Bundessprecherin der Günen, Eva Glawischnig, in einer Aussendung zu Wort: "Wir haben keine Eile". Mit dem Wiederantritt Heinz Fischers habe sie gerechnet. "Unsere Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab", so die Grüne: "Wir haben viele Wahlgänge hinter und noch wichtige vor uns - etwa die Wiener Landtagswahl. Das ist also auch eine Kosten- und vor allem Motivationsfrage. Wir werden sie zu gegebenem Zeitpunkt bekanntgeben." Zuletzt hatte Glawischnig die Entscheidung bis Jahresende versprochen.

Auch FPÖ-Kandidatur noch unentschieden

Strache lässt sich noch Zeit Strache lässt sich noch ZeitAls "Überraschung, die keine ist" hat FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache am Montag die Bekanntgabe der Wiederkandidatur Heinz Fischers bei der kommenden Bundespräsidentenwahl bezeichnet. Die Frage eines FPÖ-Kandidaten ließ er offen. Die Freiheitlichen hätten genügend Zeit, ihre Entscheidung zu treffen, erklärte er in einer Aussendung.

Eine echte Überraschung wäre es nur gewesen, wenn Fischer gleichzeitig auch als ÖVP-Kandidat angekündigt worden wäre, so Strache ironisch. Die ÖVP sei jetzt in einer unangenehmen Situation. Im Sommer habe sie voller Übermut die Debatte vom Zaun gebrochen, um sich dann lauter Absagen einzuhandeln. Man dürfe daher gespannt sein, wenn sie jetzt als Alternative zu Fischer aufstellen werde.

Zu einem möglichen FPÖ-Kandidaten meinte er, dass es natürlich auch um die Frage der Finanzierbarkeit gehe. Zum anderen müsse man aber auch eine offensive Debatte um die Sinnhaftigkeit und die Gestaltungsmöglichkeiten dieses Amtes führen.

Kein eigener BZÖ-Kandidat

Josef Bucher Josef Bucher will einen unabhängigen GegenkandidatenBZÖ-Obmann Josef Bucher hat sich für einen unabhängigen Gegenkandidaten zu Heinz Fischer bei der Bundespräsidentenwahl und für eine unabhängige Plattform mehrerer Parteien und Initiativen ausgesprochen. Darüber habe er auch schon mit Vizekanzler und ÖVP-Obmann Josef Pröll gesprochen, teilte Bucher mit.

Dieser unabhängige Kandidat solle nicht aus einer politischen Richtung kommen und sollte auch in der Vergangenheit kein politisches Amt bekleidet haben. Einen Namen wollte Bucher noch nicht öffentlich nennen, mit Pröll habe er aber schon mögliche Kandidaten erörtert. Einen eigenen BZÖ-Kandidaten, für den Fall, dass kein gemeinsamer überparteilicher Kandidat zustande kommen sollte, will Bucher nicht aufstellen. Es habe nur dann Sinn, wenn man gemeinsam mit anderen zusammenarbeite, weil man nur dann Chancen habe, in die Stichwahl gegen Fischer zu kommen. Er setze darauf, dass es eine bürgerliche Mehrheit in Österreich gebe, sagte Bucher.

Nicht ausschließen wollte der BZÖ-Obmann, dass FPÖ-Chef Heinz Christian Strache selbst als Kandidat bei der Bundespräsidentenwahl antreten könnte. Das könnte Strache als Vorbereitung auf die "Schlacht um Wien" im nächsten Herbst planen, meinte Bucher.

Artikel vom 23.11.2009 12:53 | APA | tan


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