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Kinder in Afghanistan - Fotogalerie
Der Journalist Martin Gerner reist seit 2004 regelmäßig nach Afghanistan. Auf seinen Reisen hat er stets auch versucht, das Leben der Kinder im Land am Hindukusch fotografisch festzuhalten.
Kinder in Afghanistan - Fotos von Martin Gerner
Klicken Sie die Bilder zum Vergrößern an.

Kinder in Afghanistan - Hintergrund



Quelle: Deutsche Welle

Mit Kinderaugen - Fotografie in Afghanistan

Im Herbst 2001 berichtete ich als ARD-Hörfunk-Korrespondent aus Neu Delhi über den Fall des Taliban-Regimes in Afghanistan. Es dauerte gut zwei Jahre bevor ich Anfang 2004 zum ersten Mal im Land war.

Seitdem habe ich mehrere Reisen unternommen. Im Vordergrund stand dabei die Ausbildung afghanischer Journalisten und die Hilfe für neue unabhängige Medien. Hinzu kam die journalistische Arbeit für deutsche Medien. Bei dem Blick auf die Berichterstattung in Deutschland wird mir jedes Mal klar: mehr als das geschriebene Wort prägen Fotos vom Hindukusch das Afghanistan-Bild in unseren Köpfen.

Dieses Bild scheint mir an einem toten Punkt angelangt zu sein. Die Berichte in unseren Medien konzentrieren sich vorrangig auf militärische Aspekte, Selbstmordanschläge, Terror. Korrespondenten von Nachrichten-Agenturen reagieren ähnlich wie pawlowsche Hunde auf die thematischen Vorgaben ihrer Heimat-Redaktionen, deren Afghanistan-Bild wiederum von Burkas, Bettlern, Bärtigen und Bewaffneten geprägt ist. Dabei existiert fünfeinhalb Jahre nach dem Ende des Taliban-Regimes eine Normalität und ein afghanischer Alltag, von denen wir wenig Notiz nehmen.

Kinder gehören dazu. In diesem Land mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von kaum 46 Jahren sind sie allgegenwärtig und sie sind die Zukunft des Landes. Bei meinen fotografischen Begegnungen über bin ich an vielen Orten auf die Vitalität, das Lachen und die Energie einer jungen Generation gestoßen, die nicht dem Klischee entspricht, das wir oft haben.

Ganz besonders gilt das für den Kinderzirkus von Kabul, eine Einrichtung, die seit 2002 besteht und in der die artistischen und künstlerischen Talente von Jungen und Mädchen gefördert werden.

Auch Kinderarbeit kommt in meinen Fotos zur Sprache. In vielen Fällen ist sie eine gesellschaftliche Notwendigkeit und wird das vermutlich bis auf weiteres bleiben. Jungen und Mädchen tragen so dazu bei, das Einkommen ihrer Familien zu verbessern.

Insbesondere bei der Kinderarbeit stellt sich die Frage, wie man sein Gegenüber darstellt. Im besten Fall sind meine Bilder der Versuch, sie nicht als Objekte, sondern als handelnde Subjekte zu zeigen. Beobachten statt inszenieren. Wer einen unvoreingenommenen Blick auf das Fremde wagt, kann sich auch neue Klarheit über die eigene Kultur verschaffen.

Martin Gerner

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