Wiener Zeitung Neu in der Linkmap:
 
  Wiener Zeitung Homepage Amtsblatt Homepage LinkMap Homepage Wahlen-Portal der Wiener Zeitung Sport-Portal der Wiener Zeitung Spiele-Portal der Wiener Zeitung Dossier-Portal der Wiener Zeitung Abo-Portal der Wiener Zeitung Suche Mail senden AGB, Kontakt und Impressum Das Unternehmen Benutzer-Hilfe
 Politik  Europa  Kultur  Wirtschaft  Computer  Wissen  extra  Panorama  Wien  Meinung  English  MyAbo 
 Lexikon Interview  Glossen  Bücher  Musik  Debatten 
Artikel aus dem EXTRA LexikonPrint this

Lebte Hitler je im Obdachlosenasyl?

George Taboris Stück "Mein Kampf" – hier in einer Aufführung des Theaters in der Josefstadt 2008, mit Karl Markovics (l.) als "Schlomo Herzl" und Florian Teichtmeister als "Hitler" – spielt in einem Wiener Männerwohnheim. In einem solchen war Hitler tatsächlich – ob allerdings zuvor auch in einem Obdachlosenasyl, ist mehr als fraglich. Foto:  Apa/Techt

George Taboris Stück "Mein Kampf" – hier in einer Aufführung des Theaters in der Josefstadt 2008, mit Karl Markovics (l.) als "Schlomo Herzl" und Florian Teichtmeister als "Hitler" – spielt in einem Wiener Männerwohnheim. In einem solchen war Hitler tatsächlich – ob allerdings zuvor auch in einem Obdachlosenasyl, ist mehr als fraglich. Foto: Apa/Techt

Von Anna Maria Sigmund

Im Gegensatz zur Behauptung in vielen Biografien über den Diktator deutet wenig darauf hin, dass er 1909 in einer Wiener Notschlafstelle nächtigte.

Der 20-jährige Hitler als Insasse eines Wiener Obdachlosenasyls im Jahr 1909 ist fester Bestandteil der Biografik über den NS-Diktator. "Im Sommer konnte er im Freien schlafen . . . zu Beginn des Herbstes bekam er ein Bett im Asyl", heißt es bei Allan Bullock, während Hitlers erster Biograf, Konrad Heiden, schreibt: "Männerasyl. Auf harter Drahtpritsche, als Kopfkissen die eigenen Kleider . . . täglich isst er Armensuppe, gelegentlich bettelt er Vorübergehende an."

Flucht vor Stellung?

Als Motiv für die Zuflucht des späteren "Führers" in eine Stätte von gescheiterten und gestrandeten Existenzen werden zwei Gründe genannt: der Versuch, der Stellungspflicht bei der k.u.k. Armee zu entgehen, und die extreme Armut und Verelendung des aus der Bahn geworfenen jungen Linzers.

Das erste Argument erschien – wie vielen Historikern – auch Hitlers Großneffen Ernst Schmidt plausibel. "Sehr wahrscheinlich ging er Ende 1909, nachdem er bis dahin ständig seine Zimmer gewechselt hatte, in das Obdachlosenasyl (in Wien-Meidling), weil er offensichtlich hoffte, dort von den österreichischen Behörden nicht gefunden zu werden", meinte Schmidt in einem Interview.

Nun, gemäß dem alten Wehrgesetz hätte der am 20. April 1889 geborene Hitler mit Vollendung des 20. Lebensjahres tatsächlich einrücken müssen. Nach den Statuten der Anfang des Jahres 1909 erlassenen Heeresgesetznovelle war er aber erst 1910 – nach Vollendung des 21. Lebensjahres – stellungspflichtig. Folglich hätte sein Untertauchen 1909 keinen Sinn ergeben. 1910 jedoch wohnte Hitler bereits im Männerheim in der Meldemannstraße und war also für die Behörden greifbar.

Demnach bleibt als Erklärung nur äußerste, bittere Armut und Verzweiflung, die den 20-Jährigen dazu trieben, rund drei Monate lang, nämlich vom 16. September 1909 bis Dezember 1909, im Meidlinger Obdachlosenasyl zu nächtigen. Damit stellt sich die Frage nach Hitlers finanzieller Situation: Wie bedürftig ist er damals gewesen?

Hitlers Vater war als Leiter der Zollabteilung der Finanzdirektion Linz ein höherer Beamter mit gesicherten Einkünften. Nach seinem Tod erhielt Hitlers Mutter Klara zur Bestreitung der Begräbniskosten das sogenannte "Sterbequartal", drei Monatsgehälter des Verstorbenen, nämlich 605 Kronen. Anschließend erhielt sie als Witwe eine jährliche Witwenpension von 1200 Kronen (100 Kronen im Monat). Für ihre drei unversorgten Kinder, Angela (aus der zweiten Ehe ihres Mannes), Adolf und Paula bezog sie Erziehungsbeiträge von 720 Kronen jährlich (pro Kind 240 Kronen jährlich, 20 Kronen monatlich).

Sparsame Mutter

Außerdem muss Barvermögen vorhanden gewesen sein, denn sie verkaufte jenes kleine Rittergut, das ihr Mann in Oberösterreich besessen hatte. Klara Hitler, die als sparsame, umsichtige Frau galt, verfügte daher jahrelang, abgesehen vom übrigen Besitz, über ein monatliches Einkommen von 120 Kronen zur Bestreitung ihres Haushalts. Für die damalige Zeit galt sie als eine beneidenswert gut situierte Beamtenswitwe.

Adolf Hitler lebte – wie der Linzer Historiker Gerhart Marckhgott feststellte – "in einer zwar vom Schicksal geprüften, aber keineswegs armen Familie, in der ihm nach dem Tod des Vaters jede Verantwortung von sorgenden Frauen abgenommen wurde. Er war, als er endgültig nach Wien ging, beileibe keine arme Waise." Der angehende Kunststudent Hitler lebte also wohlbestallt und – wie aus seiner Korrespondenz hervorgeht – mit gelegentlichen Essenspaketen versorgt in der k.u.k. Metropole. Neben der mütterlichen Fürsorge konnte er auch auf Unterstützung durch eine unverheiratete Schwester seiner Mutter zählen. Er war ihr Lieblingsneffe, den sie – wie ein zufällig erhaltenes Haushaltsbüchlein zeigt – mit großen und kleinen Beträgen laufend verwöhnte. 1908 erhielt er von ihr 924 Kronen; die "Hani-Tante" war eine regelmäßige Spendenquelle. Dazu hielt das Vormundschaftsgericht fest: "Adolf Hitler erhielt behufs seiner Ausbildung als Kunstmaler größere Beträge durch Tante Johanna Pölzl ausgefolgt."

Jedem Luxus abhold

Nach dem Tod der Mutter bezog der 19-jährige Hitler, abgesehen vom mütterlichen Erbe, eine Waisenrente von 25 Kronen monatlich, also 300 Kronen im Jahr. Er verfügte daher für den Zeitraum 1908/09 über das dokumentierte Mindest-Einkommen von 1584 Kronen – 600 Kronen Waisenrente, 924 Kronen von der Tante, daneben weitere im Haushaltsbüchlein verzeichnete Geldgeschenke in der Höhe von etwa 60 Kronen.

Dies war aber eine Summe, mit der ein Durchschnittsverdiener samt Familie zwei Jahre lang auskam. Der jedem Luxus abholde Hitler kann sie nicht in wenigen Monaten verprasst haben.

Außerdem stellte er an seine Wohnverhältnisse nur geringe Ansprüche. Er wohnte, wie viele Studenten, sehr billig als "Unterpartei". Ein Zimmer kostete je nach Komfort zwischen 10 und 40 Kronen im Monat, oft teilten sich zwei Jugendliche ein Zimmer. Im Wien konnte man zu dieser Zeit preiswert essen. Viele Restaurants boten um 40 Heller einen "vorzüglichen Mittagstisch" an, Garküchen kosteten nur einen Bruchteil davon. Hitler gab – eigenen, freilich mit kritischer Vorsicht zu begegnenden Angaben nach – in Wien bald das Rauchen auf, aß bescheiden, trank kaum, ging allerdings oft in die Hofoper.

Da also auch exzessive Armut als Motiv ausscheidet, stellt sich nun die Frage, wie es um die Beweise für Hitlers Aufenthalt in einem Obdachlosenasyl bestellt ist. Am 16. September 1909 meldete er sich als "Unterpartei" aus seinem Mietzimmer (Sechshauserstraße 58, damals 14., heute 15. Bezirk) ab und verzog "unbekannt". Seine nächste polizeiliche Meldung erfolgte erst wieder Anfang 1910, als er in das von Kaiser Franz Josef eröffnete Männerwohnheim in der Meldemannstraße einzog.

Wohnte Hitler dazwischen wirklich im Obdachlosenasyl? Laut Auskunft des Wiener Meldearchivs sind nicht alle Meldezettel für diese Zeit vollständig erhalten.

Im Bildarchiv der Wiener Nationalbibliothek gibt es allerdings Fotos aus dem Jahre 1938, welche die Aufschrift tragen: "Das Haus in Wien 9, Simon-Denk-Gasse 11, in dem Hitler vom 16. September – November 1909 als Untermieter wohnte." Eine Aufnahme zeigt das Haus, eine weitere sogar sein Kabinett im 3. Stock. Das Mobiliar der winzigen Kammer bestand aus einem Bett, Kasten, Tisch und Sessel. Ein weiteres Foto trägt folgende Beschriftung: "Wohnhaus Hitlers während seines Wiener Aufenthalts in Wien X, Humboldtgasse 36. Eingang bekränzt."

Diese Fotos sind vielleicht die "missing links" für den strittigen Zeitraum.

Nach der Annexion Österreichs weitete sich der in Deutschland exzessiv betriebene Hitler-Kult rasch auf die nunmehrige "Ostmark" aus. Nach dem Münchner Vorbild wurden Gedenkstätten mit Bezug auf den "Führer" eingerichtet. Wien, wo Hitler, eigenen Angaben zufolge, seine "Lehr- und Leidensjahre" verbracht hatte, stand dem "Altreich" diesbezüglich um nichts nach. Recherchen ergaben die letzten zwei privaten Unterkünfte Hitlers – Simon-Denk-Gasse 11 und Humboldtgasse 36.

Diese schäbigen Zinskasernen illustrierten eindringlich, dass der "Führer", wie die Propaganda betonte, als "einfacher Arbeiter" die Not und das Leiden der armen Wiener Bevölkerung am eigenen Leib kennen gelernt hatte. Die Hitlerjugend stand vor dem – mit einem "Führer-Porträt" bekränzten – Eingang des Hauses in der Simon-Denkgasse 11 Wache. Aus dem einzigen Fenster des von Hitler bewohnten Kabinetts hing eine Hakenkreuzfahne. In Trafiken erhielt man beim Kauf der Zigarettenmarke "Corso" kleine Gratisbildchen mit Episoden aus dem Leben des "Führers", mit denen NS-Anhänger ein "Hitlergedenkbuch" füllten. Für Seite 15 war die Abbildung Nr. 34 vorgesehen: "Die ärmliche Wohnung des Führers in seiner Wiener Zeit. Simon- Denk-Gasse 11." Zehntausende Reproduktionen des Hitlerkabinetts waren im Umlauf.

Bei der Auswahl der Hitler-Gedenkstätten verfuhr die NSDAP sehr penibel. Weder aus München, wo man vor Gedenktafeln an den ärmlichen Wohnhäusern, in denen Hitler wohnte, nicht zurückschreckte, noch bei anderen Kultstätten leistete man sich Irrtümer, nie bezeichnete man falsche Lokalitäten. Es ist daher anzunehmen, dass Hitler – auch wenn Belege der Meldebehörde fehlen – tatsächlich in den betreffenden Häusern gelebt hat.

Die Sache wäre also geklärt und man könnte annehmen, dass Hitler niemals in einem Obdachlosenasyl genächtigt hat, wenn nicht ein Zeitzeuge dezidiert behauptet hätte, Hitler als armen Bettler im Meidlinger Asyl getroffen zu haben. Es ist Reinhold Hanisch, der in seinem zweiseitigen Manuskript "Meine Begegnung mit Hitler" schreibt: "Es war im Herbst 1909 als ich nach langer Irrfahrt auf den Landstraßen Deutschlands und Österreichs als müder Handwerksbursch das Asyl für Obdachlose in Meidling aufsuchte. Zur linken auf der Drahtpritsche war ein magerer junger Mensch mit ganz wund gelaufenen Füßen. Da ich noch Brot von den Bauern hatte teilte ich mit ihm."

Reinhold Hanisch kam tatsächlich aus Deutschland. Vermutlich müde, aber sicher nicht als "Handwerksbursch". Er kam als entlassener Sträfling mit langem Vorstrafenregister. In Berlin hatte er 1907 drei Monate wegen Diebstahls und 1908 sechs Monate wegen Urkundenfälschung im Gefängnis verbracht.

Hanisch stellt sich als Mentor Hitlers dar, der den unerfahrenen, ärmlich gekleideten, schüchternen und völlig mittellosen Jugendlichen in der rauen Welt der Obdachlosen unter seine Fittiche nahm. Das Asyl sei für ihn eine völlig neue Welt gewesen, in der er sich nicht zurechtfinden konnte. Der junge Mann habe einen traurigen Eindruck gemacht, sein Anzug hätte vom Regen und der Desinfektion (im Asyl) eine lila Farbe angenommen. Die aus Linz mitgebrachten Habseligkeiten wären schon längst verkauft gewesen. Hitler hätte keinen Wintermantel besessen, erbärmlich gefroren und gehustet! Kumpanen schenkten ihm Brot, ein alter Bettler gab ihm Tipps, wo kostenlose Suppe zu bekommen war. Hanisch will den lange zögernden Hitler überredet haben, einen Bittbrief an seine Verwandten zu schreiben. Diese schickten 50 Kronen.

Die klischeehafte Schilderung des notorischen Lügners Reinhold Hanisch ist ungereimt und widersprüchlich, lässt viele Fragen offen und hält einer kritischen Analyse nicht stand.

War Hitler trotz Waisenrente und Darlehen tatsächlich so verhungert, dass er für ein Stück Brot dankbar war? Obwohl Brot im Asyl gratis und in ausreichender Menge verteilt wurde! Vor allem mussten Hitlers monatliche 25 Kronen an Waisenrente zumindest die Kosten fürs Essen abdecken. Infolge der Überfüllung der Wiener Spitäler suchten auch viele Kranke in den Notquartieren Zuflucht. Damals grassierte in der Residenzstadt die Tuberkulose, sie galt als Volkseuche Nummer eins und war – vor der Entdeckung des Penicillins – eine tödliche Gefahr. Hitler jedoch hatte eine panische, hypochondrische Angst vor ansteckenden Krankheiten.

Hanisch und Hitler

Unklar ist auch, wie Hitler, der größten Wert auf ein gepflegtes Äußeres legte und bis zum September 1909 die passende Kleidung zum Besuch der Hofoper besaß, innerhalb eines Monats zum abgerissenen Bettler hätte verkommen sollen. Vor allem jedoch ist das Bild vom mickrigen, schüchternen, bei einem Vorbestraften Rat suchenden Hitler nicht mit seiner Persönlichkeit in Einklang zu bringen – schon in der Schule galt Hitler als renitenter, dominanter Rädelsführer, der keinen Widerspruch duldete.

Tatsächlich war mit dem selbstbewussten Hitler nicht zu spaßen. Dies merkte auch Hanisch, als er 1910 zusammen mit Hitler – das ist einwandfrei belegt – im Männerheim in der Meldemannstraße wohnte. Die beiden – Hitler störte der Umgang mit kriminellen Elementen auch später nie – verband eine florierende Geschäftsbeziehung: Der verhinderte Kunststudent malte Bilder, der Betrüger verkaufte sie. Den Erlös teilte man 50:50.

Hanisch hat sich später auf die Fälschung von Hitler-Bildern verlegt und wurde dafür 1933 verurteilt. Dies hinderte ihn aber nicht daran, mit Interviews über Hitlers Wiener Zeit an die Öffentlichkeit zu treten. 1935 hat der erste Hitler-Biograf und erbitterte Hitler-Gegner Konrad Heiden Hanisch gegen Entgelt interviewt. Gutgläubig nahm er dessen Enthüllungen für bare Münze.

Am 16. November 1936 wurde Hanisch erneut wegen Fälschung von Hitler-Bildern – er signierte sie mit den eigenen Initialen (R.H.), die wie A.H. aussahen – verhaftet, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und ins Wiener Landesgericht eingeliefert, wo er im Februar 1937 an einem Herzschlag verstarb.

Die Erinnerungen des Fälschers an seine angebliche oder tatsächliche Zeit mit Hitler im Meidlinger Obdachlosenasyl zogen nach seinem Tod weite Kreise. Sie erschienen 1939 in "The New Republic" als dreiteilige Serie unter dem Titel "I was Hitler’s Buddy" . Es sind magere, vielfältig interpretierbare Quellen, die allerdings von der Hitler-Literatur für sichere Tatsachen angesehen wurden.

So ist zusammenfassend zu sagen: Hanisch kann nicht als seriöse Quelle dienen, ebenso wenig jedoch Hitler, der aus politischem Kalkül log. In dem Bestreben, sich zum "Arbeiterführer" und "Mann des Volkes" zu stilisieren, meinte der Führer dreist: "Ich war ein junger, unerfahrener Mensch, ohne jede Geldhilfe und auch zu stolz eine solche auch nur von irgend jemand anzunehmen, geschweige denn zu erbitten. Ohne jede Unterstützung nur auf mich selbst gestellt, langten die wenigen Kronen oft auch nur Heller aus dem Erlös meiner Arbeiten kaum für meine Schlafstelle."

Mit fortschreitendem Alter räsonierte Hitler immer öfter über seine "Wiener Notjahre", wobei er die Tatsachen krass verdrehte. So meinte er einmal voll Selbstmitleid: "Wer weiß, wenn meine Eltern vermögend genug gewesen wären, mich die Akademie besuchen zu lassen, so wäre ich wohl nicht in die Lage gekommen, die soziale Not von Grund auf kennen zu lernen . . ."

Anna Maria Sigmund ist promovierte Historikerin, Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtswissenschaften der Universität Wien und freie Wissenschaftsjournalistin. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, u.a.: "Die Frauen der Nazis I–III", "Diktator, Dämon, Demagoge – Fragen und Antworten zu Hitler".

Printausgabe vom Samstag, 27. Februar 2010
Online seit: Freitag, 26. Februar 2010 14:09:00


Kommentare zum Artikel:

01.03.2010 09:45:56 Hamann
Geschätzte Frau Dr. Kroismayr, Dr. Hamanns Hitler-Biographie über die Wiener Jahre ist in etlichen Passagen durch international anerkannate Historiker widerlegt worden. Das sollten Sie inzwischen wissen. Selbiges geschah auch mit Habsburg-Büchern aus ihrer Feder.
Prof. Bichler
28.02.2010 20:13:51 Hitlers Wohnsituation in Wien
Ich empfinde diesen Artikel als eine Zumutung an die historische Objektivität. Die Autorin argumentiert zur Stützung ihrer These, dass Hitler in seinen Wiener Jahren weniger arm war als bisher angenommen und in der Simon-Denk-Adresse 11 in einem komfortablen Zimmer gewohnt hat. Dafür gibt es keinen Beleg, wie auch die Autorin selbst zugibt, jedoch zur Stützung ihrer These mit der Wahrheitsliebe der NSDAP argumentiert, die "äußerst penibel" Hitlers Wohnverhältnisse recherchierte und sich angeblich "keine Irrtümer" leistet. Das soll man glauben? Eine Partei, die eine perfekte Propagandamaschinerie installiert hat.
Die Redaktion hätte gut daran getan für dieses Thema die renommierte Historikerin Brigitte Hamann zu gewinnen, die diesem Thema ja auch ein eigenes Buch gewidment hat, dessen Inhalt sich an den historischen Quellen orientiert und sich nicht auf Mutmaßungen stützt.
Dr. Sigrid Kroismayr
27.02.2010 07:57:08 Hitler-Forschung
Ein sehr interessanter und überzeugender Beitrag zu Hitlers Wiener Jahren.
Man darf auf die Reaktionen weiterer Fachleute gespannt sein.
Dr. Glaubauf Karl
Kommentar senden:
Name:

Mail:

Überschrift:

Text (max. 1500 Zeichen):

Postadresse:*


* Kommentare werden nicht automatisch veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.
Die Redaktion behält sich vor Kommentare abzulehnen. Wenn Sie eine Veröffentlichung Ihrer Stellungnahme als Leserbrief in der Druckausgabe wünschen, dann bitten wir Sie auch um die Angabe einer nachprüfbaren Postanschrift im Feld Postadresse. Diese Adresse wird online nicht veröffentlicht.

Wiener Zeitung - 1040 Wien · Wiedner Gürtel 10 · Tel. 01/206 99 0 · Impressum · AGB